International

Russland gewinnt Mannschaftswertung in Wiesbaden

09.03.2008 00:00

Zum Abschluss der traditionellen Olympischen Schnellfeuerwoche in Wiesbaden sicherte sich das Team aus Russland mit 1742 Ringen den Mannschaftswettbewerb vor Deutschland, das mit dem dreimaligen Olympiasieger Ralf Schumann (Stockheim/Foto links), dem Dritten des Einzelwettbewerbs von gestern, Christian Reitz (Kriftel/Foto Mitte), und Marcel Goelden (Warburg/Foto rechts) mit 1734 Zählern Silber gewann und Bulgarien, das mit 1725 Ringen den dritten Platz belegte.

 

Die inoffizielle Einzelwertung gewannen gemeinsam Christian Reitz und Alexei Klimow, die auf ausgezeichnete 590 Ringe kamen. Sechster wurde Martin Behrendt (Wittenberge) mit 581 Ringen und auch Marco Spangenberg (Oberwallmenach) war mit 579 Zählern als Siebter und den besten Zehn des Gesamtklassements vertreten.

Für die Schützen, die noch nicht im Top Team des DSB stehen, war Wiesbaden auch die Qualifikation für den Weltcup in Rio de Janeiro, wo sich die Teilnehmer mit einem Platz unter den ersten Acht noch in den Kreis der Olympiaanwärter für Peking schießen können.

Nach dem heutigen Mannschaftswettbewerb gab Bundestrainer Peter Kraneis bekannt, dass Christian Reitz, Philipp Wagenitz (Löbau) und Martin Behrendt nach Südamerika entsendet werden.

Nach dem ersten Mannschaftsdurchgang führte zunächst überraschend Finnland mit Ville Nousiainen, Marko Talvitie und Rami Viljamaa das Tableau und 873 Ringen an. Namen, die außer den absoluten Experten kaum jemand etwas sagen.

Dahinter lag die Auswahl Russlands mit so bekannten Schützen wie dem Olympiazweiten von Athen 2004, Seggei Poliakow, dem Bronzemedaillengewinner Sergei Alifirenko und dem Sieger der Einzelwertung von gestern Dmitri Braiko, die im ersten Halbprogramm auf 869 Zähler kamen. Das Team des Deutschen Schützenbundes lag nach dem ersten Durchgang mit 863 Ringen auf Platz drei.

Christian Reitz (Foto) konnte nach seinem hervorragenden Wettkampf gestern auch heute wieder überzeugen. Nach den ersten 30 Schüssen lag der erst 20-jährige Juniorenweltmeister, der zum ersten Mal einen großen internationalen Wettkampf bei den Erwachsenen bestritt, mit 295 Ringen hinter Alexei Klimow noch auf Rang zwei.

Die anderen deutschen Starter belegten nach dem ersten Halbprogramm heute Plätze im Mittelfeld, wobei Philipp Wagenitz (Löbau), der gestern als Sechster den Einzelwettbewerb abschloss, heute nicht mehr diese Leistung bestätigen konnte, nach dem ersten Durchgang mit 280 Ringen nur auf Platz 32 lag, sich im zweiten Halbprogramm dann aber noch auf Rang 24 steigerte.

Bundestrainer Peter Kraneis mit dem Fazit nach dem ersten internationalen Wettkampf in der olympischen Saison: „Erfreulich ist auf jeden Fall, dass sich Christian Reitz und Philipp Wagenitz, die zum ersten Mal bei den Männern teilnehmen, sich gleich gut etabliert haben. Christian Reitz hat heute sogar mit 590 Ringen Bestleistung geschossen. Das ist ein absolutes Topergebnis.

Ansonsten waren die Leistungen unserer Schützen eher durchwachsen. Ich hatte gedacht, dass wir schon etwas weiter, etwas stabiler in den Leistungen wären. Das ist uns noch nicht gelungen, daran werden wir jetzt verstärkt arbeiten. Insgesamt aber können wir beruhigt in die Saison gehen, die Grundlagen sind gelegt und wir müssen jetzt sehen, dass wir Stabilität in die Leistungen hineinbringen. Dies gilt vor allem für unsere Schützen des Top Teams, die hier noch nicht so überzeugt haben.“

Gregor Lütkevedder (Paderborn), der als einziger Junior des Deutschen Schützenbundes diesen Saisonauftaktwettkampf bestritt und gestern nach Stechen Zweiter in der Einzelwertung wurde, zeigte heute erneut eine außerordentlich gute Leistung und erreichte mit 574 Ringen einen persönlichen Rekord.

„Wir haben bei den Junioren zur Zeit einen kompletten Umbruch im Team“, so Junioren-Bundestrainerin Bärbel Georgi, „Schützen wie Christian Reitz und Philipp Wagenitz schießen jetzt erfolgreich im Erwachsenenbereich und die jungen Sportler, die jetzt nachkommen, haben noch nicht die Reife, hier zu Jahresbeginn einen großen Wettkampf zu bestreiten. Wir führen sie vorsichtig an das Niveau heran. Dazu gehört, dass wir jetzt acht und sechs Sekunden-Serien trainiert haben und erst Ende März mit den vier Sekunden anfangen. Ab Ende April sind sie dann soweit, dass wir sie zu internationalen Veranstaltungen entsenden können.“

Die kompletten Ergebnisse des Internationalen Wettkampfs der Schnellfeuerschützen in Wiesbaden finden Sie hier.