International

Russland siegt in Wiesbaden mit glänzenden Leistungen

11.03.2007 00:00

Mit ausgezeichneten Leistungen sicherte sich das russische Team die Mannschaftswertung beim 14. Internationalen Wettkampf der Schnellfeuerschützen in Wiesbaden. 1763 Ringe hatte die Auswahl in der Besetzung Sergej Alifirenko (Foto), Sergej Poliakow und Alexander Klimow erzielt und verwies das Team des Deutschen Schützenbundes, das mit Ralf Schumann (Stockheim) sowie den Brüdern Mario und Marco Spangenberg (beide Oberwallmenach) angetreten war, mit 1746 Ringen auf den zweiten Platz. Dritter wurde die Ukraine mit 1739 Ringen.

 

Die beiden Medaillengewinner von Athen 2004, Sergej Poliakow gewann Silber und Sergej Alifirenko sicherte sich Bronze, waren mit jeweils 589 Ringen die überragenden Einzelschützen des heutigen Tages. Alexander Klimow komplettierte diese mannschaftliche Glanzleistung mit 585 Ringen.

Dies war für die deutsche Auswahl heute nicht zu erreichen. Marco Spangenberg war mit 582 Ringen, Bruder Mario mit 577 Zählern aus den beiden Halbprogrammen gekommen, während der dreimalige Olympiasieger Ralf Schumann (Foto) mit 587 Ringen heute der beste deutsche Schütze war.

Der erfolgreichste deutsche Schütze der letzten zwei Jahrzehnte zu seiner Jahresplanung: „Ich lege den Fokus zunächst auf die kommenden Weltcups. Wir haben in diesem Winter wesentlich mehr Grundlagentraining als in früheren Jahren absolviert und jetzt wir werden sehen müssen, wie sich die Trainingsleistungen dann auch unter dem Wettkampfdruck umsetzen lassen.

Wir haben uns sehr sorgfältig und lange im Training mit den Serien von Acht- und Sechs-Sekunden beschäftigt und erst im Februar mit den Vier-Sekunden-Durchgängen begonnen. Die langen Serien haben uns somit fast ein Vierteljahr beschäftigt. Das hatten wir vorher nie in diesem Umfang trainiert, aber es war zwingend notwendig, um eine gute Basis für die kommenden schweren Wettbewerbe zu legen.“

Schon nach dem ersten Durchgang lagen die Russen vorne. 883 Ringe und damit sechs Zähler Vorsprung hatte die „Sbornaja“ gegenüber dem deutschen Trio, das Bundestrainer Peter Kraneis mit den drei Schützen besetzte, die dem Top Team für die Olympischen Spiele in Peking 2008 angehören.

Bester Russe war nach dem ersten Halbprogramm Alexander Klimow, der 297 Ringe erzielte. Ihm folgten Sergej Alifirenko mit 294 Zählern und Sergej Poliakow, der gestern den Einzelwettkampf gewann, kam heute Morgen zunächst auf 292 Ringe.

Marco Spangenberg (Foto) war im ersten Durchgang mit 293 Ringen bester Vertreter des Deutschen Schützenbundes, doch mit jeweils 292 Ringen zeigten Mario Spangenberg und Ralf Schumann eine geschlossene Mannschaftsleistung und lagen nach Durchgang eins mit 877 Ringen auf Rang zwei. Im zweiten Halbprogramm konnten die beiden Brüder das hohe Niveau jedoch nicht mehr ganz halten, während Ralf Schumann mit 295 Ringen seine Leistung noch einmal steigern konnte.

Dritter zu diesem Zeitpunkt die Ukraine mit 870 Ringen, gefolgt von der Tschechischen Republik, die mit 869 Zählern den Ukrainern allerdings dicht auf den Fersen war.

Bundestrainer Peter Kraneis sah in Wiesbaden Licht und Schatten: „Mit unseren Topschützen kann ich sehr zufrieden sein, sie sind genau da, wo ich es mir vorstelle. Ralf Schumann sowie Mario und Marco Spangenberg schießen auch im Wettkampf die Ergebnisse, die sie im Training bringen und darauf kann man ordentlich aufbauen. Wir müssen die Leistungen bei Mitte Fünfhundertachtzig stabilisieren, um dann weiter Richtung Ende Achtzig und Anfang Neunzig heranzukommen.

Positiv überrascht hat mich hier in Wiesbaden Torsten Moses, der sich eine gute Ausgangsposition geschaffen in beiden Wettkämpfen hier gezeigt hat. Im vergangenen Jahr hat er nicht einmal über Siebzig geschossen. Er ist noch ein ganz junger Mann und daher freut mich das ganz besonders.

Mit Martin Behrendt, Marcel Goelden und Klaus-Dieter Schmidt bin ich nicht ganz zufrieden. Sie haben hier unter Wert geschossen und müssen im Verlauf der Saison sicher noch zulegen.“

Die Junioren-Auswahl mit Philipp Wagenitz (Löbau/Foto), Tim Goelden (Warburg) und Christian Stadter (Fürth) schlug sich im Herrenfeld als Mannschaft Deutschland 2 recht tapfer und belegte nach dem ersten Halbprogramm mit 860 Ringen zunächst den fünften Platz.

Wie schon gestern, als er souverän den Einzelwettbewerb gewann, war auch hier Philipp Wagenitz mit 288 Ringen bester Schütze des Teams, gefolgt von Tim Goelden mit 287 Zählern und Christian Stadter, der auf 285 Ringe kam.

Im zweiten Halbprogramm kam Philipp Wagenitz auf 285 Ringe, Tim Goelden erzielte 274 Ringe und die 286 Ringe für Christian Stadter summierten sich auf eine Gesamtleistung von 1705 Ringen, die am Ende den 8. Platz bedeuteten.

Bärbel Georgi, Bundestrainerin der Junioren, war mit dem Auftritt ihrer Schützlinge sehr zufrieden: „Ich bin sehr zufrieden mit den Leistungen meiner Junioren, die ich eigentlich so gut nicht erwartet hatte, da wir bisher noch gar keine Vier-Sekunden-Serien trainiert haben. Wir haben im Winter großen Wert auf die Acht- und Sechs-Sekunden-Serien gelegt und darauf vertraut, dass die Vier-Sekunden dann auch im Wettkampf läuft.

Bei guter Grundtechnik des Zielens und des Abziehens in den Acht- und Sechs-Sekunden, so meine Theorie, lässt sich dies bei Vier-Sekunden mitbeherrschen. Das hat sich hier ein Stück bewahrheitet. Diese Grundtechniken kann man nur über die langen Zeiten erlernen, über die kurze Vier-Sekunden-Serie ist das utopisch.

 

Die Leistungen sind beim Nachwuchs natürlich noch nicht so stabil wie bei den Erwachsenen, aber das liegt in der Natur der Sache. Wir sind jedenfalls beim Nachwuchs weiter als im vergangenem Jahr zu gleicher Zeit. Das lässt für die kommenden Wettkämpfe hoffen und ich bin sehr optimistisch.“

Die kompletten Ergebnisse dieser Veranstaltung finden Sie hier.