Jugend

RWS Shooty Cup 2010 - Tagesform und Losglück

06.09.2010 10:42

Viele Jugendliche samt Betreuern lagerten rings um den aufblasbaren Riesen-Shooty – dem Maskottchen der Deutschen SchützenJugend – und mittendrin die gesamte Bundesjugendleitung um Bundesjugendleiter Josef Locher und dessen Stellvertreter Erwin Singvogel. Und das alles an einem Donnerstagvormittag vor dem Eingang zur Luftdruckwaffenhalle auf der Olympia-Schießanlage in München. Was war hier los, was ging hier ab? Ganz einfach – it was RWS-Shooty-Time!

 

Bei strahlendem Sonnenschein und bester Laune stellten sich die Schützinnen und Schützen vor dem Wettkampf mannschaftsweise zum Fotoshooting auf und ließen sich die vom Wirt des Restaurants Olympia gestifteten Würstchen und Getränke schmecken.

Kurz nach Mittag war es dann so weit. So viele Zuschauer wie schon lange nicht mehr begrüßten mit tosendem Applaus die 19 Landesverbandsteams – nur der Schützenverband Saar fehlte – in der Luftge-wehrhalle. Schnell bildeten sich große Trauben von Fans und Betreuern hinter den Ständen der einzel-nen Landesverbände, die ihre jeweils zwei Luftpistolen- und Luftgewehrschützinnen und -schützen frenetisch anfeuerten. Jeder Teilnehmer hatte 20 Schuss zu absolvieren.

Die vier Ergebnisse pro Landesverband wurden dann addiert und durch zehn geteilt; so hatten zum Beispiel die beiden westfälischen Starter mit dem Luftgewehr (Christoph Thiedig und Julia Budde) 383 Ringe erzielt, und die „Pistoleros“ (Kevin Loos und Eduard Jakobi) steuerten 346 Ringe bei, was insgesamt 729 Zähler ergab. Diese 729 Ringe wurden dann durch zehn geteilt, wodurch ein Endergebnis von 72,9 Punkten für den Westfälischen Schützenbund zu Buche stand. Dies war das Top-Ergebnis des Vor-kampfs und brachte Westfalen den Finalstand eins. Die Eintrittskarten für die weiteren sieben Finalplätze lösten die Landesverbände Württemberg, Brandenburg, Pfalz, Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Nordwest.

Die Kids hatten für ihre Mannschaften ihr Möglichstes getan – jetzt wartete eine Riege von Spitzenschützen darauf, das Finale für die qualifizierten Landesverbände zu bestreiten. Die Namensliste der Top-Athleten las sich wie das „Who is Who“ des deutschen Schießsports. Welt- und Europameister gaben sich die Ehre. Die Gewehrschützen Sonja Pfeilschifter, Barbara Lechner, Isabella Straub, Beate Gauß, Jürgen Wallowsky, Tino Mohaupt, Sebastian Hahn und Constanze Rotzsch warteten ebenso darauf, welchem Landesverband sie zugelost werden würden, wie die Luftpistolenschützen Dorjsuren Munkhbayar, Andreas und Michael Heise, Tobias Pichaczeck, Uwe Potteck, Sandra Hornung, Manuel Heilgemeier und Pierre Michel.

Jetzt lag es an den routinierten Topschützen, ihre Teams mit zehn Schuss auf Medaillenplätze zu schießen oder den Jugendlichen alles „zu vergeigen“. Spürbar lastete der Druck auf den Meistern des Schießsports. Jede gute Zehn wurde bejubelt, „schlechte Treffer“ zogen ein „Ohhhhhhh“ nach sich. Das Ergebnis des zugelosten Gewehr- und Pistolenschützen wurde pro Durchgang addiert und zu dem Vorkampfergebnis der Mannschaften gezählt. Das momentane Ranking wurde mit einem Balkendiagramm graphisch dargestellt und war so optimal verfolgbar.

Die beste Tagesform der westfälischen Mannschaft paarte sich mit dem Losglück. Jürgen Wallowsky und Uwe Potteck bestritten für sie das Finale. Die beiden nervenstarken Routiniers legten mit 103,3 und 98,8 einen guten Finaldurchgang hin und sicherten dem westfälischen Landesverband den Gewinn des RWS Shooty Cups 2010.

Nicht ganz so glücklich agierten Barbara Lechner und Sandra Hornung für die nach dem Vorkampf zweitplatzierten Württemberger. Ihr 101,3- und 98,0-Ringe-Finale ließen die Schwaben auf den siebten Rang abrutschen.

Tino Mohaupt und Tobias Pichaczeck, die vom dritten Finalstand gestartet waren, sicherten mit einem Gesamtfinale von 202,6 Ringen dem Landesverband Berlin-Brandenburg die Silbermedaille, und die Paarung Sonja Pfeilschifter und Andreas Heise schossen mit insgesamt 203,0 Ringen ihre thüringische Mannschaft von sieben auf den Bronzerang.

Die Freude der Gewinnerteams war überwältigend. Glücklich umarmten sie ihre Top-Athleten und waren stolz, mit ihnen auf dem Siegertreppchen stehen zu dürfen. Spitzenschützen zum Anfassen werden schließlich nicht alle Tage geboten, was diesen Wettkampf zu einem einmaligen Erlebnis für den Schützennachwuchs macht.

Ermöglicht hat diesen Wettbewerb – wie alle Jahre – die Firma RUAG Ammotec mit ihrer Marke RWS. Hubertus Dowidat, der Repräsentant der Firma RWS/RUAG Ammotec, versprach den Kids bei der Sie-gerehrung, dass es auch 2011 einen RWS Shooty Cup im Rahmen der Deutschen Meisterschaft geben wird.

Beitrag: Astrid Kriegs

Fotos: Ulrike Übelacker-Kühn