Jugend
RWS-Verbandsrunde: Brandenburg brilliert vor Württemberg und Nordwest
Suhl war am 20. und 21. Juli 2024 erneut der Austragungsort des RWS Verbandsrunden Endkampfes. Das Wochenende war geprägt von spannenden Wettkämpfen und herausragenden sportlichen Leistungen. Am Ende setzten sich die Teams aus Brandenburg knapp vor Württemberg, Nordwest und Südbaden in den verschiedenen Kategorien durch und erzielten beeindruckende Siege.
Auch im olympischen Jahr begrüßte die Deutsche Schützenjugend die besten Nachwuchsathleten Deutschlands im Schießsportzentrum auf dem Suhler Friedberg zum Endkampf der RWS-Verbandsrunde. Eine Neuerung in diesem Jahr war, dass die Landesverbände im Vorfeld nur einen Vorkampf zur Qualifikation für die Endrunde durchführten, um den Terminkalender der Sportlerinnen und Sportler zu entspannen. Insgesamt qualifizierten sich 14 der 20 Landesverbände für den Endkampf 2024, wobei einige Verbände, darunter Westfalen, Rheinland und Hessen (außer Bogen), keine Vorkämpfe absolvierten.
Die größte Überraschung in diesem Jahr war das Team aus Brandenburg, das insgesamt sechsmal die oberste Stufe des Siegerpodests erklomm und sich damit Platz eins im Medaillenspiegel sicherte. Hinzu kamen noch jeweils acht Silber- und Bronzemedaillen, wodurch die brandenburgischen Schützen fast ein Viertel aller vergebenen Medaillen errangen. Der Württembergische Schützenverband belegte mit 5 Gold-, 6 Silber- und 4 Bronzemedaillen den zweiten Platz im Gesamtklassement, vor dem Nordwestdeutschen Schützenbund (4 Gold-, 5 Silber- und 5 Bronzemedaillen).
Spannung und sportliche Höchstleistungen waren an nahezu jedem Schießstand zu finden. Gleich zu Beginn des ersten Wettkampftages machte Younes Focke auf sich aufmerksam. Der junge Luftpistolenschütze aus dem NWDSB lieferte mit 191 Ringen ein sehr starkes Ergebnis ab, das ihm souverän den Sieg in der Schülerklasse sicherte. Auch im Luftpistolen-Mehrkampf maßen sich die Schüler untereinander. Diese Disziplin bereitet die Sportlerinnen und Sportler auf die Sportpistolenwettbewerbe vor, da sowohl ein Präzisions- als auch ein Duellteil geschossen werden. Nach der Präzision lag der NWDSB-Sportler Felix Veichtlbauer mit drei Ringen Vorsprung auf Platz eins, doch seine stärkste Konkurrentin, Lina Karsch aus Bayern, konnte diesen Rückstand mit 187 Ringen im Duellteil aufholen und sich so ihre erste Goldmedaille sichern. Diese großartige Leistung überrascht nicht, da Lina die Tochter von Monika Karsch ist, der olympischen Silbermedaillengewinnerin von Rio.
Ähnlich spannend ging es auch in den Gewehrwettbewerben zu. Im Luftgewehr-Dreistellungswettbewerb hätte es knapper kaum sein können, denn lediglich drei Ringe trennten die besten drei Sportler. Ben Griesser aus Baden setzte sich mit 591 Ringen vor Lisa Dürr aus Württemberg (588 Ringe) und Flinn Müller (588 Ringe), ebenfalls aus Baden, durch. Eindeutiger verlief der Dreistellungswettkampf mit dem Kleinkaliber. Hier demonstrierten die Südbadenerinnen Larissa Grässlin (580 Ringe) und Angelina Dell (579 Ringe) ihre Stärke und fuhren einen Doppelsieg für ihren Verband ein.
Auf dem Bogenplatz des Schießsportzentrums gab es ebenfalls eine Neuerung in der Verbandsrundengeschichte. Erstmals schossen die Bogenschützen nach der Qualifikation keine Einzelfinals, sondern traten in Doppelteams (je zwei Sportler) nach den Regeln der Mixed-Wettbewerbe an. Das Besondere hierbei war, dass es aufgrund der Starterzahlen nicht nur reine Verbandsteams, sondern auch gemischte Mannschaften gab. Dies förderte nicht nur den sportlichen Gedanken, sondern stärkte auch den Kontakt zwischen den Landesverbänden. Hier konnten sich die Teams aus Württemberg (Schüler), Niedersachsen (Jugend) und das Team Bayern/Württemberg (Junioren) erfolgreich gegen ihre Konkurrenz durchsetzen.
Am darauffolgenden Sonntag wurden bei bestem Wetter die regulären Einzelfinals ausgetragen. Viele Matches entschieden sich erst im fünften und finalen Satz oder gar durch einen Stechpfeil. Am Ende setzten sich Merle Frie (Schüler, Württemberg), Simon Raber (Jugend, Niedersachsen) und Luca Engel (Junioren, Hessen) gegen ihre Konkurrenz durch und sicherten sich jeweils die Goldmedaille in ihren Klassen.
Wir danken allen Teilnehmenden und Betreuenden sowie allen Wettkampfrichtern und Helfern für ihr unermüdliches Engagement, das einen reibungslosen Verbandsrunden-Endkampf ermöglichte. Ein besonderer Dank gilt unseren Unterstützern RWS sowie BogenSportWelt für die freundliche und großzügige Bereitstellung der Sach- bzw. Munitionspreise bei der Verbandsrunde.
Luca Großmann