Bundesliga

„Saturday Night Fever“ in Weil am Rhein und Thambach

19.10.2015 18:12

Riesenstimmung in Weil am Rhein und Thambach: Die gastgebenden Vereine ESV und HSG München haben in hoch umkämpften Matches Bundesliga-Rekordmeister SGi Waldenburg und Tit4elverteidiger SV Kelheim-Gmünd die ersten Saisonniederlagen zugeführt. In der letzten Begegnung am Samstagabend bezwang das ESV-Team von Trainerin Helga Kopp den haushohen Favoriten mit 3:2.

Obwohl die Gäste in der Gesamtringzahl mit 1883:1876 klar die Nase vorn hatten, zählten letztlich die knappen Einzelsiege von Pavel Svetlik, Christian Schebesta und Thomas Lakner entscheidend. Um ein Haar wäre es sogar 4:1 für die Südbadener ausgegangen, hätte Michael Schwald nicht erst im vierten Stechschuss mit 8,1:9,9 gegen die Bulgarin Maria Grozdewa verloren.

Weil blieb auch am Sonntag in Partystimmung und bezwang den SV Altheim Waldhausen ebenfalls mit 3:2. Diesmal sorgten Schwald, Schebesta und Lakner für die Zähler. Weil gehört damit zum Kreis der gleich sieben Teams, die die Tabelle mit 6:2-Punkten anführen und sich damit vor allem auf den Kampf um die Finalplätze konzentrieren können. Waldenburg führt die Tabelle an, nachdem die Schwaben am Sonntag die FSG Hilpoltstein mit 4:1und insgesamt 35 Ringen Vorsprung bezwingen konnten.

Hilpoltstein, das schon am Vortag gegen Ötlingen mit 2:3 und viel Pech verloren hatte – Maxim Konradi hatte beim 369:370 gegen Fabian Dröge den Sieg im Visier – muss sich wie Mitaufsteiger KKS Hambrücken die größten Sorgen um den Klassenerhalt machen. Beide Teams sind noch ohne Erfolg. Hambrücken blieb beim 0:5 gegen Ludwigsburg 50 Einzelringe zurück, am Sonntag gegen den SV Willmandingen sah es beim 2:3 optisch besser aus. Doch die Siege der Willmandinger Kevin Venta, Gabriele Haas und Thomas Bertsch fielen klar aus.

Willmandingen, das tags zuvor mit 1:4 dem SV Waldkirch auch klar in den drei Einzeln unterlag, bildet gemeinsam mit Altheim Waldhausen und Ötlingen das kleine Tabellenmittelfeld mit jeweils 2:6-Zählern nach vier von elf Wettkämpfen. Nach dem glücklichen Sieg am Samstag über Hilpoltstein waren die Mannen um Joachim Poppek am Sonntag gegen Dynamit Fürth beim 2:3 ohne echte Chance. Fürth, das am Samstag dank des entscheidenden Sieges von Sandra Hornung (Foto) mit 382:381 über Andreas Riedener an der Spitzenposition Altheim Waldhausen mit 3:2 besiegte, gehört damit zur Spitzengruppe.

Dazu gehört auch der Meister SV Kelheim-Gmünd, doch auch im Heimkampf der HSG München in Thambach herrschte wie in Weil „Partyalarm“. Denn das Meisterteam von Sebastian Rosner musste die Überlegenheit der Gastgeber mit überragenden 1903 Gesamtringen anerkennen und unterlag trotz guter eigener Vorstellung mit 2:3. Das schwächste Resultat der Münchener hieß 375 Ringe, doch damit siegte Andreas Heise an Position fünf gegen den bayerischen Pistolen-Landestrainer Thomas Karsch. Die Bulgarin Antoaneta Bonewa und Arben Kucana an den Positionen drei und vier überragten für die HSG mit 387 und 386 Ringen.

Die Münchener schossen sich spätestens am Sonntag endgültig in den Kreis der großen Titelfavoriten. Sie steigerten sich beim geradezu sensationellen 5:0 über Ludwigsburg noch einmal auf 1911 Gesamtringe, die zuvor so starken Schwaben hatten nicht die Spur einer Chance und mussten in ihre erste Saisonniederlage einwilligen. Kelheim-Gmünd hingegen machte die Scharte vom Vorabend gegen Aufsteiger SV Waldkirch beim 3:2 so gerade eben wieder wett. Besonders an Position eins stand der Erfolg der Kelheimer, die fünf Einzelringe weniger als ihre fünf Gegner trafen, auf wackeligen Füßen, letztlich siegte Europameister Philipp Grimm (Foto) mit 377:376 gegen Junioren-Weltmeister Alexander Kindig. Doch auch Waldkirch gehört nach dem 4:1 über Willmandingen, wie Ludwigsburg durch das 5:0 über Hambrücken, weiterhin zu den „Glorreichen Sieben“ der Tabellenführenden.

    

  • Bericht und Foto: Harald Strier