International

Schnellfeuer-Junioren feiern Doppelsieg wie bei WM

12.07.2007 00:00

Christian Reitz (Foto Mitte) und Philipp Wagenitz (Foto links) bilden weiter das Dreamteam des deutschen Schießsports. Bei den Kleinkaliber-Europameisterschaften im südspanischen Granada gewannen die Junioren mit der Olympischen Schnellfeuerpistole wie schon bei den Weltmeisterschaften im Vorjahr im kroatischen Zagreb Gold und Silber.

 

Der 19-jährige Reitz, der schon an den Europameisterschaften Luftdruck im März im französischen Deauville mit der Luftpistole teilgenommen hatte, siegte nach 585 Ringen im Vorkampf und 198,6 Ringen im Finale mit dem neuen Europarekord der Junioren von 783,6 Ringen.

Der Bundesligaschütze des SV Kriftel führte das deutsche Team mit Wagenitz und Tim Goelden aus Warburg, der mit 563 Ringen Siebter der Einzelwertung wurde, mit 1731 Ringen zum vermeintlichen neuen Weltrekord, der nur deshalb keine Anerkennung fand, weil die Deutschen als einzige ein Team in die Wertung brachten. „Schade, dass es erstmals seit 1993 keine drei Länder für die Wertung gab“, bedauerte Bundestrainerin Bärbel Georgi.

Der Löbauer Philipp Wagenitz sicherte sich nach 583 Ringen im Vorkampf mit 196,0 Ringen im Finale und damit insgesamt 779,0 Ringen die Silbermedaille. Bronze ging an den Russen Dmitry Brayko (Foto oben rechts) mit 772,9 Ringen (5765 + 196,9). „Wir haben Spitzenleistungen für den Juniorenbereich erzielt“, jubelte Bärbel Georgi.

Das Gewehr-Juniorentrio schwamm auch am zweiten Tag weiter auf der Erfolgswelle. Daniel Brodmeier (Raißing/Foto), Sebastian Hahn (Weihenzell) und der Breuberger Henri Junghänel gewannen ihre zweite Goldmedaille nach dem Sieg im Liegendkampf vom Vortag mit dem Kleinkaliber-Freigewehr mit 3444 Ringen vor Norwegen (3442) und der Schweiz (3426).

Im Einzel war Brodmeier als bester Deutscher – Hahn belegte mit 1146 Ringen Rang neun, Junghänel mit der gleichen Ringzahl Rang elf – als Fünfter in den Endkampf eingezogen. Er kämpfte hart, lag nach neun Finalschüssen auf dem Silberrang, doch durch eine 10,9 im letzten Schuss schnappte sich der Italiener Nicolo Campriani noch Silber. Er schob sich mit insgesamt 1251,2 Ringen (1153 + 98,2) noch vor Brodmeier, der 1152 Ringen im Vorkampf ebenfalls 98,2 Ringe im Finale folgen ließ und mit insgesamt 1250,2 Ringen Bronze holte. Der Franzose Jeremy Monnier wurde mit 1254,4 Ringen (1157 + 97,4) überlegen Europameister.

Die deutschen Gewehrjuniorinnen sicherten sich am Auftakttag im Liegendkampf mit Silber eine weitere Medaille – doch sie mussten lange warten, bis das Resultat amtlich wurde. Die Jury musste über einen Protest der Schweizer Mannschaft verhandeln. Am Ende gewannen Silvia Göbel (Bad Hersfeld), Melanie Kunz (Unna) und Anika Schroedter (Hitzhusen) Silber mit 1744 Ringen hinter Dänemark, das drei Treffer mehr setzte, aber vor der Schweiz mit 1741 Ringen. Im Einzel gewann die Russin Tatjana Jakolewa (588 Ringe) vor der Finnin Tiia Tormala (587) und Sidsel Hoegsberg aus Dänemark (586).

Drei Ringe fehlten der fünftplatzierten Silvia Göbel mit 583 Ringen zu Bronze. Melanie Kunz kam nach 582 Ringen auf den siebten, Anika Schroedter mit 579 Ringen auf den 21. Platz.

 

In der Disziplin Laufende Scheibe, in der keine Deutschen am Start waren, gewann der Pole Lukaz Czapla mit 595 vor dem Schweden Emil Andersson mit 590 und dem Tschechen Jonas Bedrich mit 588 Ringen. Die Mannschaftswertung ging an die Tschechische Republik (1750). Silber gewann Russland (1749), Bronze ging an die ringgleichen Ukrainer.

Alle bisherigen Resultate der Europameisterschaften in Granada finden Sie hier.

Bericht: Harald Strier