Bundesliga

Schützengilde Waldenburg Deutscher Meister Luftpistole

13.02.2005 00:00

Nach einem ungemein spannenden Finale ist die Schützengilde Waldenburg durch einen 4:1-Erfolg über die Braunschweiger SG zum ersten Mal in der Geschichte des Vereins Deutscher Mannschaftsmeister mit der Luftpistole geworden.

 

In der Sporthalle des Gymnasiums von Waldkraiburg lieferten sich beide Teams einen dramatischen Wettkampf, der teilweise völlig ausgeglichen war und bis kurz vor dem Matchende ließen sich nur wenige Aufschlüsse über Sieg oder Niederlage herauslesen.

Geklärt war relativ schnell die Situation an Position fünf. Marco Hanse konnte sich für sein Team aus Niedersachsen schon in der Anfangsphase einen Vorsprung herausschießen, schloss die erste Serie mit drei Ringen Vorsprung ab, beendete den zweiten Durchgang dann mit fünf Treffern Vorsprung und siegte am Ende recht sicher mit 373:366, auch weil Möndel in der letzten Serie mit 89 Ringen zurückfiel.

An der Spitzenposition sah alles zunächst nach einem Sieg für den Bronzemedaillengewinner von Athen, Wladimir Isakow (Braunschweig/im Foto oben rechts), aus, der nach der ersten 10-er-Serie mit vier Ringen führte. 99:95 hieß es für ihn, bevor Wladimir Gontscharow (Waldenburg/im Foto oben links) in diesem innerrussischen Duell langsam seine Form fand und den Abstand verkürzen konnte. Bei Hälfte des Wettkampfes hatte Isakow noch zwei Ringe Vorsprung und zum Abschluss der dritten Serie zog Gontscharow sogar mit einem Ring an seinem Landmann vorbei.

Ein spannender letzter Durchgang stand den Zuschauern in der gutbesetzten Halle bevor. 97:97 hieß es am Ende auf den letzten 10 Schüssen und dies bedeutete den 388:387-Sieg für Gontscharow in einem absoluten Weltklasse-Duell.

Während alle anderen Schützen annähernd das gleiche Tempo vorlegten, zog Leo Braun (Waldenburg/im Foto links) an Position zwei gegen Frank Seeger (im Foto rechts), die Schussgeschwindigkeit erheblich an. Mit einer sehr guten Leistung hatte er als Erster den Wettkampf mit 380 Ringen abgeschlossen. Der deutsche Nationalkaderschütze musste nun diesem Ergebnis hinterher schießen und dies hatte zur Folge, dass sich der Braunschweiger in den letzten acht Schuss nur noch drei Neuner erlauben durfte.

Im 33. und im 35. Schuss gab es eine Neun für Seeger und als im 38. Schuss sogar eine 8 auf dem Monitor aufleuchtete, war diese Partie ebenfalls mit 380:377 für Braun und damit für Waldenburg entschieden.

Auf Position vier standen sich Maren Johann (Braunschweig) und Wolfgang Renner gegenüber. Diese Partie war absolut gleich geführt. Nach 30 Schuss standen beide exakt ringgleich. Doch dann zog der Waldenburger mit einer 50-er-Serie davon und Maren Johann, die mit ihren Schüssen immer etwas hinter Renner lag, konnte diesem Druck nicht mehr standhalten und als in ihrem 35. Schuss die 7 aufleuchtete, war klar, dass sie den Waldenburger Schützen nicht mehr erreichen konnte. Damit war diese Begegnung für Braunschweig endgültig verloren. Das Resultat lautete am Ende 382:375 für Wolfgang Renner.

Auch Valerij Samojlenko (Braunschweig) zog gegen Patrik Lengerer (Waldenburg) den Kürzeren. Er unterlag, als Letzter noch auf der Schießbahn stehend, mit 376:380 und konnte die 1:4-Niederlage der Braunschweiger auch nicht mehr verhindern.

Mit der Schützengilde Waldenburg ist zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga Luftpistole eine Mannschaft aus der Südgruppe Deutscher Meister geworden. Die sieben Jahre anhaltende Dominanz des Nordens wurde damit gebrochen.

Alle detaillierten Ergebnisse finden Sie hier.