Bundesliga

Schützengilde Waldenburg gewinnt siebten deutschen Meistertitel

09.02.2014 12:12

Der neue Deutsche Mannschaftsmeister mit der Luftpistole heißt Schützengilde Waldenburg. Die Mannschaft aus Baden-Württemberg sicherte sich nach einer beeindruckenden Aufholjagd gegen den PSV Olympia Berlin mit 3:1 den Titel und ist damit siebenmaliger Deutscher Meister – ein Rekord.

Doch bis zum glücklichen Ende mussten die Anhänger der Waldenburger bange Minuten überstehen, denn zunächst kamen die Schützlinge von Trainer Jürgen Gräfe überhaupt nicht in Tritt.

4:1 für Berlin hieß die erste Hochrechnung, die über die Anzeige in der vollbesetzten Göbel Hotels Arena flimmerte, lediglich Philipp Käfer an Position drei hielt die Fahne für Waldenburg hoch, während alle anderen Mannschaftskollegen den Berliner hinterher hächelten.

Auch nach der Hälfte des Wettkampfes gleiches Bild, bevor wie auf ein Signal plötzlich zum Angriff geblasen wurde. An Position eins lag Joao Costa (Foto oben rechts) zunächst mit fünf Ringen hinter seinem Berliner Kontrahenten Wojciech Knapik (Foto oben links).

91:96 hieß es aus Sicht des Portugiesen in Reihen von Waldenburg. Zwei Ringe konnte er nach der zweiten Serie gutmachen, doch dann stürzte Wojciech Knapik mit 91 und 93 Ringen in den beiden letzten Durchgängen als Spitzenschütze regelrecht ab und Joao Costa gewann mit 377:374 den ersten Punkt für Waldenburg.

Philipp Käfer holte kurz darauf den zweiten Punkt für den Rekordmeister. Er gewann knapp mit 378:377 gegen Torsten Dworzak, lag jedoch immer in Führung und konnte zum Schluss nicht mehr eingeholt werden, obwohl sich der Berliner stark bemühte.

An Position zwei kam es unter den Augen von Hessens Innenminister Peter Beuth (Foto 2.v.l.), der die Partie zusammen mit Landrat Karl-Ernst Schmidt (Foto Mitte) sowie den DSB-Vizepräsidenten Gerhard Furnier (Foto 2.v.r.) und Hans-Heinrich von Schönfels (Foto links) begleitete, zur endgültigen Entscheidung.

Florian Schmidt (Berlin/Foto unten links) ging gegen Andreas Heise (Waldenburg/Foto unten rechts) zunächst mit 97:95 in Führung und hielt diesen Vorsprung auch bis zur Hälfte des Wettkampfes. Das hohe Niveau der beiden Schützen wurde durch die dritte Serie dokumentiert, als Florian Schmidt 97 Ringe erzielte, Andreas Heise gar auf 98 Zähler kam.

Doch in der letzten Serie leistete sich der Berliner dann unerklärliche Schwächen. Serien von Neunern und sogar die Acht blinkten für ihn auf der Tafel. So schloss er seinen Wettkampf mit für ihn schwachen 91 Ringen ab und musste auf seinen Kontrahenten warten, der etwas langsamer geschossen hatte.

Andreas Heise ließ sich diese Chance nicht entgehen, nutzte die Zeit, die ihm zur Verfügung stand und holte Ring um Ring auf. Vor den letzten zwei Schüssen lag er drei Ringe vor seinem Gegner und mit zwei Neunern hatte er schließlich Florian Schmidt überholt. 382:381 hieß es am Ende für Andreas Heise und damit war die Partie endgültig entschieden.

Uwe Potteck (Berlin) und Abdullah Ustaoglu (Waldenburg) trennten sich 382:382, aber zum Stechen kam es nicht, weil Waldenburg bereits als Sieger feststand. Den Berliner Ehrenpunkt sicherte Torsten Rexin durch ein 375:373 gegen Andreas Schuster.

Waldenburgs Trainer Jürgen Gräfe: „Am Anfang war ich fast schon depressiv. 4:1 für den Gegner, das musste ich erst einmal verdauen, doch dann kamen meine Jungs, die Konzentrationsausdauer und der absolute Wille zum Sieg haben die Partie noch umgebogen.“

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