International

Sechs deutsche Einzel-Siege beim IWK Wiesbaden

18.02.2006 00:00

Am ersten Tag des Internationalen Wettkampfs für Luftpistole und Luftgewehr in Wiesbaden standen die Einzelentscheidungen im Mittelpunkt des Interesses. Für die DSB-Bundestrainer war diese Veranstaltung in der hessischen Landeshauptstadt mit über 130 Schützinnen und Schützen aus zwölf Nationen zwei Wochen vor den Europameisterschaften der Luftdruckwaffen Anfang März in Moskau noch einmal ein guter Test und eine wichtige Standortbestimmung.

 

Einen äußerst spannenden Wettkampf sahen die Zuschauer in der Luftpistole der Herren, wo Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel/Foto links) nach dem Vorkampf mit 578 Ringen zwei Ringe hinter dem führenden Mauro Badaracchi (Italien) lag. Zwar gelang dem Italiener mit einer 10,7 ein guter Finalauftakt, doch dann kämpfte sich der mehrfache deutsche Meister heran und hatte nach der Hälfte des Finales bei 629,4 Ringen gleichgezogen.

Eine 8,2 im sechsten Schuss machte zunächst der Aufholbemühung ein jähes Ende, es waren nach der 10,2 durch Mauro Badaracchi wieder zwei Ringe Differenz wie zu Beginn der Endrunde. Doch Hans-Jörg Meyer zeigte ein gutes Finale, rückte Schuss für Schuss wieder an den Führenden heran und vor dem letzten Durchgang war der Vorsprung des Italieners auf 0,3 Ringe zusammengeschmolzen. Eine 10,4 von Hans-Jörg Meyer im letzten Schuss brachte den Sieg, denn Mauro Badaracchi gelang nur eine 9,5.

Mit einem Finalergebnis von 100,4 und insgesamt 678,4 Ringen gewann Hans-Jörg Meyer diesen Wettkampf vor Mauro Badaracchi, der auf 677,8 Ringe kam. Mit 677,5 Ringen wurde Vigilio Fait (Italien) Dritter dieses Wettkampfs vor Leo Braun (Tamm/Foto oben rechts), dem zweiten deutschen Vertreter in diesem Finale, für den am Ende 676,5 Ringe zu Buche standen.

Auch bei den Damen stand eine Sportlerin des Deutschen Schützenbundes auf dem obersten Siegertreppchen. Mit Munkhbayar Dorjsuren (Moosach/Foto links), die den Wettbewerb mit insgesamt 482,2 Ringen (Vorkampf 383/Finale 99,2) gewinnen konnte, und Claudia Verdicchio (Freiburg/Foto rechts), die auf 481,8 Ringe (Vorkampf 381/Finale 100,8) kam, gab es sogar einen deutschen Doppelsieg. Dritte wurde mit 481,4 Ringen Susanne Meyerhoff (Dänemark). Sandra Schönmetzler (Frauenzell/Foto Mitte) kam mit 475,2 Ringen auf Rang vier und Kerstin Nelson (Böblingen) belegte mit 467,6 Zählern Platz acht.

Nach einem starken Finale von 101,5 Ringen siegte bei den Junioren Manuel Heilgemeier (Buchenberg) mit insgesamt 668,5 Ringen überlegen vor Jakub Fitzbauer (Tschechien/662,0) und seinem Mannschaftskollegen Sebastian Schramm (Gera), der sich nach einem mit 10,4:8,5 gewonnenen Shoot-off gegen Martin Pechacek (Tschechien) den dritten Rang sichern konnte.

Julia Hochmuth (Ludwigsburg) zehrte bei den Juniorinnen von ihrem großen Vorsprung aus dem Vorkampf. Mit 382 Ringen hatte sie dort den Grundstein zu ihrem sicheren Sieg gelegt. Nach 97,6 Ringe im Finale verließ die Schützin aus Baden-Württemberg mit 479,6 Ringen den Schießstand als Erstplatzierte dieses Wettkampfs.

Das beste Finale gelang mit 100,4 Ringen Michaela Musilova (Tschechien), doch nach 374 Ringen im Vorkampf reichte dies nicht mehr aus, um Julia Hochmuth zu gefährden. Mit 474,4 Ringen hatte die junge Tschechin jedoch den zweiten Platz ganz sicher vor Stephanie Baur (Dettenschwang) erkämpft, die mit 470,1 Ringen (Vorkampf 373/Finale 91,1) Dritte wurde. Jennifer Silbermann (Suhl) belegte mit 462,5 Ringen (Vorkampf 370/Finale 92,5) Platz fünf.

Ein hochklassiges Finale gab es im Luftgewehr der Damen, in dem sechs Sportlerinnen des Deutschen Schützenbundes standen. Lediglich Maki Konomoto (Japan) und Francine Kessler (Belgien) vervollständigten das Achterfeld, hatten aber mit der Entscheidung um Gold, Silber und Bronze nichts zu tun.

Sylvia Härtinger (Rottenburg/Foto rechts) konnte sich nach hervorragenden 105,2 Ringen in der Endrunde gegen das innerdeutsche Klassefeld durchsetzen. Mit 398 Ringen hatte sie den Vorkampf beendet und im Finale war sie nicht zu bezwingen. 503,2 hieß am Ende ihr Ergebnis und dies bedeutete den Sieg.

Einen spannenden Zweikampf lieferten sich Barbara Lechner (Triftern/Foto Mitte) und Sonja Pfeilschifter (Eching), die beiden besten Gewehrschützinnen des DSB der letzten Jahre. Sonja Pfeilschifter ging mit 397 Ringen nach dem Vorkampf mit einem Ring Rückstand auf Barbara Lechner in das Finale hinein.

Nach einer 10,8 im siebten Durchgang hatte sie jedoch die Differenz wettgemacht und setzte sich an die zweite Position. Vor dem letzten Durchgang hatte die mehrfache Weltmeisterin zwei Zehntel Vorsprung vor Barbara Lechner.

Im letzten Schuss jedoch konnte Barbara Lechner mit einer 10,5 Sonja Pfeilschifter, die auf eine 10,2 kam, noch vom Silberrang verdrängen und platzierte sich mit dem im Sportschießen knappsten Resultat von einem Zehntel mit 501,9 vor Sonja Pfeilschifter, die im Gesamtergebnis 501,8 Ringe erzielte. Für die Europameisterschaften in Moskau ist mit allen drei deutschen Damen zu rechnen, denn die drei Erstplatzierten sind gleichzeitig auch das EM-Team, das für Deutschland in der russischen Metropole Medaillen holen will.

Dorothee Bauer (Speyer/Foto oben links) kam nach einem mit 10,5:9,4 gewonnenem Stechen gegen Beate Gauß (Ammerbuch) auf Rang vier. Beide Schützinnen hatten zuvor 499,3 Ringe erzielt. Julia Ziegler (Neumarkt) belegte mit 496,5 Ringen den achten Platz.

Den Luftgewehrwettbewerb der Herren gewann EM-Fahrer Bernhard Oswald (Wildsteig/Foto rechts) mit 697,2 Ringen (Vorkampf 595/Finale 102,2) vor Gabriele Posillipo (Italien/696,9 Ringe) und Peter Thuesen (Dänemark/696,3/Foto links). Jürgen Wallowsky (Oberkotzau) wurde mit 695,1 Ringen Fünfter vor Frank Köstel (Weingarten), der mit 693,3 Zählern Platz sechs belegen konnte.

„Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden, das war ein guter Schritt auf dem Weg nach Moskau,“ so der Sieger Bernhard Oswald kurz nach dem Wettkampf, „nach dem Bundesligafinale in Waldkraiburg musste ich mich heute allerdings erst wieder in den Wettkampf hineinfinden. Die Bundesliga ist ein absolutes Highlight in unserem Wettkampfkalender, das macht einen Riesenspaß und ist unheimlich motivierend.“

Eine fernöstliche Siegerin gab es im Wettbewerb der Juniorinnen, denn Miho Anzai (Japan/495,9 Ringe) war die beste Nachwuchsschützin mit dem Luftgewehr in der Sporthalle des Berufsschulzentrums in Wiesbaden. Hinter der Zweiten Adela Sykorova (Tschechien/494,3 Ringe) kam das EM-Trio des Deutschen Schützenbundes auf die Ränge drei bis fünf.

Sabrina Bär (Bayreuth) holte sich mit 493,6 Ringen die Bronzemedaille vor Sylvia Rachl (Singenbach) und Nadine Schüller (Hennef), die beide auf 493,2 Ringe kamen. Ein Stechen, das Sylvia Rachl mit 10,6:10,0 gewinnen konnte, entschied über die Platzierung der Ränge vier und fünf. Anika Schroedter (Hitzhusen) kam mit 485,3 Ringe auf Platz acht.

Knapp wurde es bei den Junioren, denn nur ein Zehntelring entschied zugunsten von Adam Hrabovsky (Tschechien/695,3 Ringe), der David Kroll (Schkölen), der nach dem Vorkampf noch mit 595 Ringen führte, mit 695,2 Ringen auf Platz zwei verweisen konnte. Dritter wurde mit 694,2 Ringen Alexander Obermaier (Garching). Mit 689,5 Ringen wurde Benjamin Aicher (Ruhpolding) Vierter und Dominique Deschamps (Ringsheim) belegte mit 688,2 Zählern Platz sechs.

Alle bisherigen Ergebnisse vom Internationalen Wettkampf in Wiesbaden finden Sie hier.