Bundesliga

SGI Waldenburg Deutscher Mannschaftsmeister mit der Luftpistole

07.02.2010 13:28

Nach einem hart umkämpften Match mit spannender Schlussphase hat die SGI Waldenburg vor den Augen der Präsidenten der Europäischen Schützenkonföderation, Wladimir Lisin, und des Deutschen Schützenbundes, Josef Ambacher, nach 2008 wieder einmal den Deutschen Mannschaftsmeistertitel mit der Luftpistole gewonnen und kann den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes zum vierten Mal mit nach Baden-Württemberg nehmen. Die Waldenburger gewannen gegen die Sportschützen vom TSV Ötlingen knapp mit 3:2.

 

In der Anfangsphase der Begegnung sah es danach aus, als ob die Schützen aus Waldenburg einen leichten Gang vor sich hätten. Nach der ersten Serie führten sie auf vier Positionen, lediglich Leo Braun (Foto links) auf Position drei lag gegen Andreas Heise (Foto rechts) für die Ötlinger in Führung. 95:93 hieß es nach dem ersten Durchgang für ihn. In den nächsten Serien schossen die beiden Kontrahenten jeweils das gleiche Ergebnis und so waren die zwei Ringe Vorsprung vom Beginn der Partie entscheidend für das gesamte Match. Mit 378:376 gewann Leo Braun den ersten Punkt für die Sportschützen aus Ötlingen. 

Jörg Kobarg an Position vier kam für Ötlingen zunächst gar nicht in den Wettkampf hinein. 84 Ringe standen für ihn nach der ersten Serie auf der Anzeigetafel, zehn weniger als für seinen Waldenburger Gegner Michael Heise. Der Ötlinger gab sich jedoch nicht auf, hatte nach der Hälfte der Begegnung fünf Ringe aufgeholt und schickte sich auch in der dritten Serie an, den Vorsprung noch weiter zu reduzieren. 

Vor der letzten Serie waren es nur noch drei Ringe, eine Differenz, die im Pistolenschießen durchaus noch Chancen belässt, vor allem, wenn die Fankulisse im Hintergrund frenetisch anfeuert. Michael Heise, der in der zweiten und dritten Serie mit jeweils 89 Ringen etwas schwächer schoss, riss sich aber wieder zusammen, erzielte zum Abschluss 96 Ringe und gewann am Ende mit 368:365. 

Die zweite Serie mit 88 Ringen warf auch Stefan Scharpf (Ötlingen) an Position fünf gegen Wolfgang Renner entscheidend zurück. War der Vorsprung des Waldenburgers nach dem ersten Durchgang beim 94:95 nur minimal, waren es jedoch nach der verpatzten zweiten Serie schon sechs Ringe und diese Differenz war trotz guter Leistungen in den beiden abschließenden Serien nicht mehr zu kompensieren. Wolfgang Renner gewann am Ende noch klar mit 376:370 und hielt den Vorsprung sicher. 2:1 damit für Waldenburg. 

An Position zwei sah es zunächst nach einem weiteren Punkt für die SGI Waldenburg aus, denn Abdullah Ustaoglu startete gegen Patrik Lengerer sehr stark, setzte mit zwei 97er-Serien zu Beginn ein deutliches Ausrufezeichen und schien auf der Siegerstraße zu sein. 

Patrik Lengerer ließ sich jedoch von den beeindruckenden Ergebnissen seines Kontrahenten nicht irritieren, zog seinen Wettkampf mit zunächst 95, dann 97 Ringen ruhig durch und lag dabei immer rund vier bis fünf Schuss hinter seinem Kollegen aus der Nationalmannschaft. Während Abdullah Ustaoglu jedoch in Runde drei eine 93er-Serie schoss, konterte Patrik Lengerer mit einer 97. 

Abdullah Ustaoglu schloss seinen Wettkampf vor Patrik Lengerer ab. 381 Ringe hatte der Waldenburger erzielt, während Patrik Lengerer noch mehrere Schüsse zu absolvieren hatte, aber nach Ringen nun in der Hochrechnung vorne lag. Er ließ auch auf der Zielgerade nichts mehr anbrennen, leistete sich keinen Fehler mehr und zog mit seinem letzten Schuss bei einem Gesamtergebnis von 382:381 noch an Abdullah Ustaoglu vorbei. Damit hatte Ötlingen den Ausgleich geschafft. 

In der Spitzenbegegnung fiel die Entscheidung schließlich zugunsten der SGI Waldenburg, denn nach einem umkämpften Match zwischen Wladimir Gontscharow (Waldenburg/Foto rechts) und Mauro Badaracchi (Ötlingen/Foto links), in dem beide Schützen ihre internationale Klasse demonstrierten, benötigte der Italiener in seinen letzten beiden Schüssen zwei Zehner, um die Partie für sich und sein Team zu entscheiden. 

Wladimir Gontscharow hatte den Wettkampf mit 384 Ringen abgeschlossen und Mauro Badaracchi stand mit 365 Ringen bei 38 abgegebenen Schüssen auf dem Schießstand. Ein gelber Punkt auf der Anzeigetafel macht klar, dass der Italiener eine Neun geschossen hatte. Damit war bei nun 374 Ringen noch das remis und das anschließende Stechen um den Gesamtsieg möglich. 

Eine weitere Neun im letzten Schuss machte alle Hoffnungen der Ötlinger auf den erstmaligen Titelgewinn zunichte. Beide Mannschaften zeigten jedoch, dass sie zu Recht in diesem Finale standen und leisteten positive Werbung für die Bundesliga. 

Einen Live-Ticker vom Bundesligafinale finden Sie über die Links: http://bundesligaticker.meyton.info und www.dm-finale.de