Bundesliga

SGI Waldenburg verteidigt Titel in der Luftpistole

05.02.2006 00:00

Die Schützengilde Waldenburg wird ein weiteres Jahr den Meisterspiegel des Deutschen Schützenbundes im Vereinsheim ausstellen können. Die Baden-Württemberger gewannen das Bundesligafinale in der Luftpistole mit 3:2 gegen den SV Kelheim-Gmünd und verteidigen damit ihren Meistertitel.

 

Schon zu Beginn des Wettkampfes stellten sich die Weichen für den späteren Ausgang. Zwar kam der erste Wettkampfschuss aus dem Lauf von Patrik Lengerer, doch ging kurz darauf ein Stöhnen durch die Reihen der Fans von Kelheim-Gmünd, denn ihr Spitzenschütze Roberto Di Donna (Foto rechts), immerhin Olympiasieger von 1996 in Atlanta, eröffnete seinen Wettkampf mit einer Sechs. Schlimmer kann es kaum kommen.

Auch im weiteren Verleuf der ersten Serie kam der Italiener nicht richtig in den Wettkampf hinein, was sich am Ende der ersten zehn Schüsse dann mit einer 91er-Serie auswirkte. Sein Kontrahent auf Position eins, Leo Braun (Foto links), schoss sehr stabil, begann mit einer Neun und hatte als erstes Zwischenergebnis 98 Ringe auf dem Habenkonto. Sieben Ringe Differenz zu Roberto Di Donna, bei der Klasse beider Schützen war dieser Vorsprung kaum noch aufzuholen. Roberto Di Donna kämpfte sich zwar heran, doch am Ende hieß 383:380 für den Waldenburger Leo Braun.

Auf Position zwei ein ähnliches Bild. Munkhbayar Dorjsuren (Kelheim-Gmünd/Foto unten rechts), die beste deutsche Pistolenschützin der letzten Jahre und in der Bundesliga ein Punktegarant für ihren Club, hatte einen ganz schwachen Start. Mehrere Achter und eine Sieben ergaben eine 88er-Serie nach den ersten zehn Schüssen. Das war die schlechteste Bilanz aller zehn Finalteilnehmer und gegen einen Gegner wie den Weltklasseschützen Wladimir Gontscharow (Foto unten links) nicht mehr aufzuholen. Das Endergebnis war dann auch mit 380:366 für den Russen klar und deutlich.

Frühzeitig waren damit für Kelheim-Gmünd zwei wichtige Punkte verloren. Die Schützen auf den hinteren Positionen sollten nun das fast Unmögliche wahrmachen. Am ehesten gelang dies Sebastian Rosner, der gegen Patrik Lengerer während des gesamten Wettkampfes in Führung lag. Eine 98er-Serie im dritten Durchgang zementierte den Vorsprung, der am Ende in einen 379:376-Sieg mündete.

Auch auf Position fünf gab es zwischen Franz Möndel (Waldenburg) und Thomas Kirchmeier (Kelheim-Gmünd) ein spannendes Duell. Beide Schützen schossen mit der gleichen Geschwindigkeit, sodass die Zuschauer in der Halle stets auf dem aktuellen Stand waren und nicht umrechnen mussten.

Vor der letzten Serie hatte Franz Möndel noch einen Vorsprung von drei Ringen, den er jedoch bis zum letzten Schuss verlor. 362:362 hieß es zwischen den beiden Kontrahenten. Dann schoss der Waldenburger eine Neun, Thomas Kirchmeier antwortete mit einer Zehn und der Punkt ging durch das 372:371 an den SV Kelheim-Gmünd.

Als einziger stand nun nur noch Wolfgang Renner (Waldenburg) auf dem Schießstand. Sein Gegner Thomas Karsch hatte den Wettkampf mit 372 Ringen bereits abgeschlossen und es lag jetzt am Waldenburger, dieses Resultat zu übertrumpfen.

Wolfgang Renner ließ sich durch den Druck nicht beirren, zog seinen Wettkampf durch und hatte vor dem letzten Schuss den Sieg vor Augen. Eine Drei hätte schon genügt, doch mit einer Zehn brachte Wolfgang Renner beim 380:372-Sieg den entscheidenden dritten Mannschaftspunkt für die Schützengilde Waldenburg.

„Nach so viel harter Arbeit im Training sind wir nun überglücklich“, resümierte Spitzenschütze Leo Braun nach dem Wettkampf, „unsere Mannschaft ist sehr stark, auf allen Positionen gut besetzt und dies hat heute hier wieder den Ausschlag gegeben. Ich selbst habe an der Körperreaktion von Roberto gesehen, dass er ganz schlecht in den Wettkampf hineingegangen war, aber beeinflusst hat das meinen eigenen Wettkampf nicht. Jetzt werden wir den Titel natürlich kräftig feiern.“

Das beste Team über die gesamte Saison hat verdient den Titel eines Deutschen Mannschaftsmeisters gewonnen.

Die Siegermannschaften auf dem Medaillenpodest.

Alle Ergebnisse des Bundesligafinales finden Sie hier.