Weltcup

Silber für Daniel Brodmeier als erfreulicher Weltcup-Abschluss

12.06.2014 14:43

Am Abschlusstag des Weltcups für Gewehr, Pistole und Flinte auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück sorgte Daniel Brodmeier (Niederlauterbach/Foto) im Wettbewerb Freie Waffe für das beste Ergebnis aus deutscher Sicht. Mit 459,2 Ringen gewann er im Finale die Silbermedaille hinter Nazar Luginets (Russland), der mit neuem Finalweltrekord von 462,5 Ringen den Wettbewerb gewann. Dritter wurde Yifei Cao (China) mit 449,5 Ringen.

Daniel Brodmeier (Niederlauterbach) startete im Vorkampf gut, hatte 392 Ringe nach dem Kniend- und 399 Zähler nach dem Liegendschießen auf seinem Konto. Dies berechtigte zu Finalhoffnungen. Nach einer 99er-Serie in stehender Position folgten dann aber zum Abschluss Serien von 95, 95 und 96 Ringen und der 26-jährige Systemelektroniker musste nun auf die Konkurrenten warten, die etwas langsamer als er schossen.

Am Ende des Vorkampfes gelang es ihm, gerade noch 382 Ringen im Stehendschießen als Achter mit 1173 Zählern in die Endrunde zu gehen und dabei hatte er das Glück mit 67:66 das bessere Innenzehnerverhältnis vor dem riggnleichen Juri Sukorukow (Ukraine) zu haben, der ihm hart auf den Fersen war. Zwei weitere Konkurrenten hatten ebenfalls 1173 Ringe erreicht, doch hier waren es weitaus weniger Innenzehner.

Im Finale lag der Bayer nach den drei Serien Kniendschießen hinter Ole Kristian Bryhn (Norwegen) und nach einer herausragenden letzten Serie im Liegendschießen von 53,1 Zählern, erklomm er sogar die Spitze des Feldes.

Im Stehendschießen des Finales kam Nazar Luginets, der im Vorkampf mit 1186 Ringen einen neuen Weltrekord aufstellte, stark auf, rückte von Platz vier zunächst auf Rang zwei vor und zog nach der zweiten Serie an Daniel Brodmeier vorbei, der sich aber gegen Yifei Cao erfolgreich wehrte und am Ende sicher den zweiten Rang belegte.

„Nachdem ich gerade so in das Finale gerutscht bin, passt das doch ausgezeichnet“, strahlte der Silbermedaillengewinner nach dem Wettkampf, „aber es ist in Ordnung, dass der Russe gewonnen hat, denn seine Leistungen im Vorkampf waren überragend. Ich hatte nicht mehr mit dem Finale gerechnet, weil ich dachte, dass es 1174 Ringe hätten sein müssen, doch ein paar Schützen haben auf der Zielgerade noch ein paar Ringe verloren und das war mein Glück.“

Henri Junghänel (Breuberg) hatte mit 384 Ringen im Kniendanschlag nicht gut begonnen, konnte aber mit optimalen 400 Ringen im Liegendschießen wieder einiges an Boden gut machen. Nach 387 Zählern im stehenden Anschlag reichte es für den Weltschützen von 2013 zu insgesamt 1171 Ringen und dem 15. Platz.

Maik Eckhardt (Dortmund) lag nach 390 Ringen im Kniend- und 397 Zählern im Liegendanschlag lange Zeit auf Finalkurs, stand nach seinem ersten Durchgang im Stehendschießen sogar auf Rang sieben, wurde dann aber nach einer 92er-Serie weit zurückgeworfen und beendete seinen Vorkampf mit insgesamt 1170 Ringen und dem 20. Platz.

Bundestrainer Claus-Dieter Roth: „Gefreut habe ich mich besonders, dass alle drei Schützen über 1170 Ringe im Vorkampf geschossen haben. So ein geschlossenes Mannschaftsresultat hatten wir auf einer vergleichbaren großen internationalen Veranstaltung noch nie.“

Von den deutschen Luftpistolenschützinnen konnte keine der drei Starterinnen das Finale erreichen. Munkhbayar Dorjsuren (München/Foto) war mit 383 Ringen aus der Qualifikation gekommen. Nach hervorragenden 98 Ringen folgte eine 92er-Serie, die nahezu alle Hoffnungen zunichte machte. Mit 95 und einem weiteren Durchgang von 98 Zählern kämpfte sich die beste deutsche Pistolenschützin in den Wettkampf zurück und musste, da sie im ersten Durchgang des Vorkampfes gestartet war, auf die Schützinnen warten, die in der zweiten Hälfte der Qualifikation starteten. Hier waren aber einige Kontrahentinnen dann aber doch stärker und so musste die gebürtige Mongolin mit dem 13. Rang am Ende vorlieb nehmen.

Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder) kam etwas schwer in den Wettkampf hinein und begann mit einer 93er-Serie, die ihr schon nahezu alle Chancen nahm. Zwei Mal 96 und zum Abschluss ein Durchgang von 95 Ringen bachten für die Brandenburgerin dann noch mit 380 Zählern und Rang 31 einen Mittelfeldplatz in diesem Weltklassefeld.

Monika Karsch (Regensburg) startete sehr gut, lag nach ihrer ersten Serie von 97 Ringen sehr weit oben, ließ dann aber zwei Durchgänge von jeweils 94 Zählern folgen und die 91er-Runde zum Abschluss der Qualifikation bedeuteten mit insgesamt 376 Ringen den 50. Platz.

Bundestrainer Jan-Erik Aeply zu den Leistungen seiner Schützlinge: „Munkhbayar Dorjsuren hat seit den Europameisterschaften ihre Hausaufgaben gemacht. Sie hat sich gut verkauft, trotzdem ist noch Luft nach oben, keine Frage. Ich freue mich, dass sie so richtig um ihre Finalteilnahme gekämpft hat, was man an der letzten Serie auch sieht. Über Monika Karsch habe ich mich etwas geärgert. Wenn man wochenlang etwas bespricht mit einer Schützin, die über Erfahrung verfügt und alt genug ist, und das hält nur bis zum Probeschießen, dann kann man international einfach nicht bestehen. Vielleicht war das aber mal ein Schlag ins Kontor zur rechten Zeit. Stefanie Thurmann hatte zwar ein paar knappe Neuner, aber auch bei ihr geht es besser. 380 Ringe reichen aber nicht aus in der Weltklasse.“

Wenjun Guo (China) gewann den Wettbewerb mit 200,3 Ringen im Finale vor Klaudia Bres (Polen), die mit 198,6 Zählern auf den Silberplatz kam. Dritte wurde mit 177,2 Ringen Alejandra Zavala (Mexiko).

Eine kleine Ehrung fand nach den Finals statt. Der langjährige Mitarbeiter des Unternehmens RUAG, Hubertus Dowidat (Foto Mitte), wurde von DSB-Vizepräsident Jürgen Kohlheim (Foto rechts) und DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp (Foto links) für seine jahrzehntelange Unterstützung des Verbandes mit einer Ehrengabe ausgezeichnet.

Im abschließenden Wettbewerb, Skeet Herren, fand sich kein deutscher Schütze in vorderen Positionen wieder. Bundestrainer Axel Krämer setzte beim Heimweltcup auf ein ganz junges Team, alle drei deutschen Teilnehmer sind erst 23 und 24 Jahre alt.

Frank Cordesmeyer (Rheine/Foto) wurde im Gesamtergebnis mit 117 Treffern auf dem 56. Rang notiert. Hubert Stasiak (Torgau) kam ebenfalls auf 117 getroffene Scheiben und Rang 59. Sven Korte (Ibbenbüren), der dritte Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes an diesem Wettbewerb, traf 115 Scheiben und mit diesem Resultat belegte der Weltmeisterschaftsvierte von 2013 in Lima (Peru) den 79. Platz.

Die Goldmedaille ging an Jan Sychra (Tschechien), der gegen Di Jin (China) mit 14:13 knapp gewann. Im kleinen Finale um Bronze standen sich Dustin David Perry (USA), der im Vorkampf mit 124 Treffern den Weltrekord einstellte, und Sebastian Kuntschick (Österreich) gegenüber. Der Österreicher siegte hier mit 15:13.

Die kompletten Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.

Foto Cordesmeyer: Förderkreis Wurfscheibe