Weltcup

Silber und Bronze für Sportgewehr-Damen

22.05.2017 13:35

Gleich zweimal Edelmetall gab es für die deutschen Sportschützen beim Heim-Weltcup am Montag in München. Selina Gschwandtner (Reischach, Foto links) und Jolyn Beer (Hannover, Foto rechts) gewannen mit dem Sportgewehr Silber und Bronze. Die Generation nach der Olympiasiegerin in dieser Disziplin, Barbara Engleder, ist offenbar gut gerüstet für die Zukunft.

Selina Gschwandtner schoss mit 590 Ringen den besten Vorkampf der gesamten hochkarätigen Konkurrenz. „Es hat mit dem Kleinkalibergewehr schon die ganze Saison gut funktioniert, aber dass es hier so klappt, damit habe ich nicht gerechnet“, meinte die Olympiateilnehmerin. Sie gewann nach einem starken Finale und 455,4 Ringen Silber. „Das Finale war das Ziel“, sagte die Luft- und Raumfahrtstudentin. „Der Medaillengewinn gibt Selbstvertrauen und Mut für die kommenden Aufgaben.“ Gschwandtner musste sich im Finale nur der überragenden Kroatin Snejzana Pejcic beugen. Die Weltschützin des Jahres 2015 traf mit 462,2 Ringen fast sieben Ringe mehr.

Jolyn Beer freute sich beim Blick auf die Anzeigetafel mit einem breiten Grinsen über dem Gewehr, als ihr mit Bronze die zweite Weltcupmedaille nach Gold im Vorjahr in Bangkok nicht mehr zu nehmen war. „Das Grinsen konnte ich mir einfach nicht verkneifen“, sagte die glückliche Sportsoldatin nach ihren 444,6 Ringen im Finale. „Nach dem Kniendanschlag haben mich sicher schon viele abgeschrieben, doch stehend komme ich meist noch nach vorn.“ Ehrlich gab sie zu, dass sie im Vorkampf auch das nötige Quäntchen Glück gehabt hatte, um mit 586 Ringen als Achte gerade noch in den Vorkampf eingezogen zu sein.

Bitter enttäuscht war dagegen die amtierende Weltmeisterin Beate Köstel (Odenheim), die nach lediglich 569 Ringen am Cut der Elimination scheiterte. Dagegen schoss Olympiateilnehmerin Eva Rösken im MQS-Nebenwettbewerb mit 589 Ringen ein Klasseresultat, auch die junge Tina Lehrich (Langlingen) behauptete sich mit 576 Ringen.

Dagegen verfehlten die deutschen Luftpistolen-Männer das Finale, sie hätten jedoch aufgrund ihrer Geschlossenheit eine gute Mannschaftsplatzierung erzielt. Ex-Europameister Philipp Grimm (Volkach) war als 17. mit 579 Ringen bester Deutscher, dicht gefolgt von Michael Heise mit 578 Ringen als 20. Michael Schwald (Lörrach) kam mit 575 Ringen auf Platz 39. Auch Philipp Käfer (Waldsee) und Alexander Kindig (Burgau) zeigten mit 573 und 572 Ringen im MQS-Nebenwettbewerb eine ordentliche Leistung.

Gold gewann der Ukrainer Pawlo Korostilow mit dem neuen Junioren-Weltrekord von 240,9 Finalringen. Silber gewann der Weltmeister von 2010 an gleicher Stätte, Tomoyuki Matsuda (Japan), mit 238,7 vor dem vierfachen Olympiasieger Jongoh Jin aus Südkorea mit 218,4 Ringen.