Hinter Weißrussland, das sich mit 1176 Ringen den Europameistertitel sichern konnte, benötigte die DSB-Auswahl jedoch ein wenig Glück, denn die ringgleichen Italienerinnen – auch sie hatten nach Abschluss der Wettkampfschüsse 1172 Ringe auf ihrem Konto – wiesen die schlechteren Serien auf und damit ging das Silber an Deutschland.

Claudia Keck (Foto links) erreichte in der Einzelwertung nach dem Vorkampf mit 393 Ringen als Achte das Finale, wo sie noch einmal Medaillenhoffnungen weckte, denn nach einem guten Start lag sie nach der Hälfte der zehn Finalschüsse auf Rang fünf und steigerte sich sogar nach dem sechsten Schuss, einer 10,6, auf den Bronzerang.

Trotz einer 9,1 im achten Schuss, die sie auf Rang fünf zurückfallen ließ, kämpfte die 19-jährige unverdrossen weiter und es gelang ihr noch einmal, mit einer 10,4 im vorletzten Schuss den dritten Platz einzunehmen.

Der letzte Durchgang jedoch endete mit einer 9,9 für Claudia Keck, während ihre Konkurrentinnen um Bronze, vor allem Hanna Prankho (Weißrussland), mit einer 10,5 weit über die Zehnermarke schossen, so dass Claudia Keck am Ende mit insgesamt 494,8 Ringen in ein Stechen um Platz vier musste, wo sie dann mit 9,8:10,4 Katja Dadic (Slowenien) unterlegen war und im Gesamtklassement den fünften Rang belegen konnte.

Gold ging an Daria Shitko (Ukraine) mit 497,1 Ringen, Silber an Sandra Graziothin (Frankreich) mit 496,6 Zählern und Hanna Prankho gewann mit 495,3 Ringen die Bronzemedaille.

Die anderen Teilnehmerinnen des Deutschen Schützenbundes hatten in der Einzelwertung keine Chance das Finale der besten Acht zu erreichen. Sabrina Bär belegte mit 390 Ringen den 22. Platz, während Silvia Göbel mit 389 Zählern auf Rang 33 kam.

In der Luftpistole der Junioren konnte kein deutscher Teilnehmer das Finale erreichen. Tobias Steinberger (Traunstein/Foto rechts), schon mit einer starken Erkältung nach Tallinn angereist, war mit 569 Ringen und dem 10. Rang bester deutscher Junior. Ihm wurde eine 91-er Serie im fünften Durchgang zum Verhängnis, nachdem er bis zu diesem Zeitpunkt auf Finalkurs lag.

„Die Erkältung hat mich richtig reingerissen. Ich habe heute Nacht fast gar nicht geschlafen, ich fühle mich völlig schlapp und konnte mich während des Wettkampfs auch nicht richtig konzentrieren. Dazu kommt, dass man auch nicht richtig sieht, das war dann schon ein echtes Glücksspiel heute“, so ein sichtlich enttäuschter Tobias Steinberger nach dem Wettkampf.

Auf dem 19. Rang Dominik Sänger (Schrecksbach) mit 565 Ringen und auf Platz 24 Jan Brunner (Rheinfelden), für den am Ende 563 Ringe auf der Anzeigetafel standen.

Leonid Ekimow (Russland) heißt der neue Europameister. Der junge Russe gewann den Titel mit 672,5 Ringen vor Ivan Bidnyak (Ukraine) mit 670,7 Ringen. Nur ein Zehntelring dahinter Todor Aleksandar (Bulgarien) mit 670,6 Zählern und der Bronzemedaille.

Die Mannschaftswertung gewann das Team aus der Ukraine mit 1714 Ringen vor der Tschechischen Republik, deren Schützen auf 1706 Ringe kamen und Bronze ging an Russland mit 1705 Zählern. Auf Rang vier das Team von Bundestrainerin Bärbel Georgi mit 1697 Ringen.

Alle bisher vorliegenden Ergebnisse der Europameisterschaften in Tallinn finden Sie hier.