Weltcup

Sonja Pfeilschifter gewinnt Gold mit dem Sportgewehr

21.06.2011 13:39

Sonja Pfeilschifter (Ismaning/Foto Mitte) hat beim Weltcup auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück die Goldmedaille im Wettbewerb mit dem Sportgewehr gewonnen. Barbara Lechner (Triftern) erreichte ebenfalls das Finale und wurde Sechste.

 

Hinter Stine Nielsen (Dänemark/Foto links), die mit 586 Ringen als Führende aus dem Vorkampf kam, standen im Finale gleich fünf Schützinnen mit 585 Ringen, darunter auch Sonja Pfeilschifter sowie mit Barbara Lechner und Daniel Peskova (Slowakei) zwei Teilnehmerinnen, die sich nach 584 Zählern im Vorkampf erst über ein Stechen für die Medaillenrunde qualifizieren mussten.

Das Finale von Sonja Pfeilschifter begann optimal. Mit einer 10,9 eröffnete sie die Verfolgungsjagd auf die Dänin. Im Laufe der zehn Serien stellte sich heraus, dass außer der vielfachen Welt- und Europameisterin aus Bayern und der amtierenden Junioren-Weltmeisterin aus Dänemark keine andere Schützin mehr für Gold und Silber in Frage kam.

Sonja Pfeilschifter (Foto) übernahm nach dem zweiten Schuss die Führung, gab sie aber direkt wieder ab. Zur Hälfte des Finales stand sie noch einmal ganz oben, dann aber musste sie der sich heftig wehrenden Dänin den Spitzenplatz in der zweiten Hälfte des Finales überlassen.

Doch der Abstand wurde nie zu groß. Lediglich ein paar Zehntel trennten die beiden führenden Schützinnen und vor dem letzten Durchgang lag Stine Nielsen gerade einmal drei Zehntelringe vor der routinierten Deutschen. Die Zuschauer gingen bei diesem spannenden Duell um Gold durch Applaus kräftig mit.

Stine Nielsen schoss nahezu immer als Drittletzte und so war klar, dass auch im letzten Schuss die Anzeige der Skandinavierin zuerst aufblinken würde. 9,7 war aber kein Ergebnis, das reichen sollte, die Führung zu verteidigen und so konnten die Fans von Sonja Pfeilschifter auf Gold hoffen.

Die 40-jährige Sportsoldatin enttäuschte ihre Anhänger nicht, schoss mit einer 10,6 aus und hatte mit insgesamt 687,1 Ringen (Vorkampf 585/Finale 102,1) die Goldmedaille gewonnen. Mit 686,5 Ringen (Vorkampf 586/Finale 100,5) holte sich Stine Nielsen die Silbermedaille vor Xiangyan Wan (China/Foto oben rechts), die mit deutlichem Abstand und 682,5 Ringen (Vorkampf 585/Finale 97,5) Dritte wurde und ihrem Verband mit dieser Platzierung einen olympischen Quotenplatz für die Spiele 2012 in London sicherte.

Eine strahlende Sonja Pfeilschifter nach dem Finale: „Der Sieg war mir sehr wichtig, denn damit habe ich mich auch mit dem Sportgewehr für das Weltcupfinale im Herbst qualifiziert. Die Dänin war heute sehr hartnäckig und hätte auch gewinnen können, aber ich habe gut dagegen gehalten und kampflos überlasse ich in einem Finale niemandem das Feld.“

Das zweite Olympiaticket ging durch den siebten Rang von Daniela Peskova an den slowakischen Verband. Der Deutsche Schützenbund hatte bereits bei der Weltmeisterschaft in München im vergangenen Jahr die zwei möglichen Plätze durch Barbara Lechner und Sonja Pfeilschifter gewonnen.

Barbara Lechner (Foto) wurde am Ende mit 682,0 Ringen (Vorkampf 584/Finale 98,0) Sechste. Vor dem letzten Schuss hatte sie sich noch auf den vierten Rang nach vorne gekämpft, lag nur 0,4 Ringe hinter Bronze, konnte trotz einer 10,1 aber nicht mehr in die Entscheidung um die Medaillen eingreifen.

„Ich bin schon leicht enttäuscht“, bekannte Barbara Lechner nach dem Wettkampf, „es hätte einfach mehr sein können, aber wenn ich das Glück, das ich heute nicht hatte, bei den Europameisterschaften in Belgrad habe, bin ich nicht mehr zu halten.“ Melanie Kunz (Unna) belegte mit 572 Ringen Platz 66.

Bei den Herren kam mit der Luftpistole kein deutscher Teilnehmer in das Finale. Abdullah Ustaoglu (Karlsruhe/Foto) lag lange Zeit auf gutem Kurs Richtung Endrunde, musste aber mit einer 92er-Serie im fünften Durchgang des Vorkampfes alle Hoffnungen fahren lassen. Mit 580 Ringen und Platz 19 war er aber trotzdem bester Deutscher. Hans-Jörg Meyer (Wolfenbüttel) wurde 36. mit 577 Ringen und Patrik Lengerer (Stuttgart) kam mit 575 Ringen auf Platz 47.

Yusuf Dikec (Türkei) siegte mit 687,3 Ringen (Vorkampf 586/Finale 101,3) vor Andrija Zlatic (Serbien), der mit 686,9 Zählern (Vorkampf 584/Finale 102,9) Zweiter wurde. Die Bronzemedaille ging an Daemyung Lee (Südkorea) mit 684,3 Ringen (Vorkampf 585/Finale 99,3).

Die drei olympischen Quotenplätze, die in diesem Wettbewerb vergeben wurden, gingen durch den fünften Rang von Denis Kulakow, Platz sieben von Norayr Bakhtamyan und den elften Platz von Ebrahim Barkhordari an die Verbände Russlands, Armeniens und des Iran.

Alle Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.