Weltcup

Sonja Pfeilschifter holt souverän zweites Weltcup-Gold

20.05.2008 00:00

Sonja Pfeilschifter (Ismaning/Foto Mitte) hat nach einer souveränen Demonstration im Finale mit dem Sportgewehr das zweite Weltcup-Gold auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gewonnen. Nach ihrem Sieg mit dem Luftgewehr hatte die mehrfache Welt- und Europameisterin mit insgesamt 687,0 Ringen (Vorkampf 586/Finale 101,0) am Ende fast drei Ringe Vorsprung vor der Zweitplatzierten Snjezana Pejsic (Kroatien/Foto links), die mit 684,2 Zählern (Vorkampf 586/Finale 98,2) die Silbermedaille gewann. Dritte wurde Adela Sykorova (Tschechische Republik/Foto rechts) mit 683,5 Ringen (Vorkampf 584/Finale 99,5).

 

Sonja Pfeilschifter war heute Morgen im Vorkampf nach 197 Ringen im Liegend-, 194 Zähler im Stehend- und 195 Ringen im Kniendanschlag als Zweite hinter der Kroatin in das Finale der besten Acht gegangen, doch schon ab dem ersten Schuss in dieser Endrunde war jedem Zuschauer in der gut gefüllten Finalhalle klar, wer hier dieses Finale beherrschen würde.

Die 37-jährige Deutsche konterte die 9,8 der Kroatin im ersten Durchgang gleich mit einer 10,5 und ging an die Spitze des Achterfeldes. Von Schuss zu Schuss baute sie nun ihren Vorsprung aus und hatte vor dem letzten Durchgang komfortable 4,3 Ringe Vorsprung vor Snjezana Pejsic.

„Es passt im Augenblick alles, mehr kann ich da gar nicht zu sagen“, strahlte Sonja Pfeilschifter nach ihrem eindrucksvollen Sieg, „man hat zwar die Olympiaqualifikation im Hinterkopf, aber in erster Linie war dies wie auch bei der Luftgewehrentscheidung ein Weltcupsieg für mich. Ich konnte mit dem Kleinkalibergewehr aufgrund meines Vorsprungs aus der Vorqualifikation etwas lockerer herangehen, aber man muss halt immer aufpassen, dass nicht doch noch etwas passiert.“

Nur ein Ring fehlte Barbara Lechner (Triftern) am Finale. Mit 582 Ringen belegte sie den 10. Platz. 195 Ringe erzielte sie dabei im Liegendschießen, 193 Zähler im Stehendanschlag und abschließend 194 Ringe aus kniender Position.

Damit haben sich wie schon mit dem Luftgewehr Sonja Pfeilschifter und Barbara Lechner für den Olympiastart in Peking qualifiziert, denn die dritte Kandidatin für die Olympischen Spiele in dieser Disziplin, Eva Friedel (Münstertal), kam mit 577 Ringen auf den 17. Platz.

Hans Jörg Meyer (Wolfenbüttel/Foto) zeigte im Finale mit der Luftpistole eine starke kämpferische Leistung. Als Sechster war der 44-jährige Niedersachse mit 583 Ringen in die Endrunde gegangen. Nach einer 10,5 zum Auftakt schob er sich an zwei Konkurrenten vorbei auf Platz vier, doch eine 8,2 im dritten Durchgang warf ihn in diesem Klassefeld auf den achten und letzten Platz zurück.

Für Hans Jörg Meyer war dies jedoch der Auftakt zu einer Aufholjagd, denn nun kamen nur noch Werte mit einer Zehn vor dem Komma. Nach der sechsten Serie stand er wieder auf dem vierten Rang und verkürzte mit zwei Mal 10,5 im achten und neunten sowie einer abschließenden 10,0 sogar noch den Abstand auf den Bronzerang, der jedoch zu weit entfernt war. Nach 99,9 Zählern in diesem Finale war der vierte Platz mit insgesamt 682,9 Ringen völlig verdient.

„Ich habe die Anweisungen des Trainers zügig zu schießen und ruhig auch abzusetzen, wenn der Zielvorgang zu lange dauert, gut umgesetzt“, analysierte Hans Jörg Meyer anschließend sein Finale, „das war eine gute Leistung. Nach dieser Acht im dritten Versuch hatte ich den absoluten Anreiz, gut auszuschießen. Ich wusste ja, dass ich sieben weitere Schüsse haben würde, um noch alles klar zu machen. Das war auch mein Ziel und es war zum Schluss dann ein gutes Finale. Mit Platz vier in diesem Klassefeld kann ich sehr zufrieden sein. Jetzt kommt der Weltcup in Mailand und dies Ergebnis heute ist ein großer Ansporn für mich, auch dort zu überzeugen.“

 

Zhongzai Lin (China), der mit vier Ringen Vorsprung in diese Entscheidung gegangen war, sicherte sich den Sieg mit 688,6 Ringen (Vorkampf 590/Finale 98,6). Zweiter wurde Leonid Ekimow mit 686,7 Ringen (Vorkampf 584/Finale 102,7) vor seinem Landmann Wladimir Gontscharow (beide Russland), der mit 685,6 Ringen (Vorkampf 586/Finale 99,6) die Bronzemedaille gewann.

Abdullah Ustaoglu (Karlsruhe) erzielte 576 Ringe, damit wurde er auf Rang 30 notiert. Florian Schmidt (Frankfurt/Oder), der die Bronzemedaille mit der Freien Pistole gewann, belegte diesmal Platz 60 mit 570 Ringen.

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