Olympische Spiele

Sonja Pfeilschifter Olympiasechste im Luftgewehr

14.08.2004 00:00

Sonja Pfeilschifter (Eching/Foto) hat den Luftgewehrwettbewerb bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen mit dem sechsten Platz abgeschlossen. Mit 396 Ringen war die mehrfache Weltmeisterin aus Bayern als Sechste in das Finale gegangen, erzielte hier die viertbeste Finalleistung mit 102,7 Ringen und behielt nach Abschluss des Wettbewerbes, der als erste Entscheidung bei diesen Spielen auf dem Programm stand, diesen Platz mit insgesamt 498,7 Ringen.

 

Sonja Pfeilschifter startete heute morgen im Vorkampf mit einer 98-er Serie, hatte dort im zweiten Schuss eine Acht, konnte sich dann aber über Runden von 99, 100 und 99 den Platz im Finale sichern.

 

Die Olympiasechste anschließend im Interview: „Die Enttäuschung ist lange nicht so, wie sie in Sydney war. So schlecht war mein Vorkampf nicht, aber wenn man Schützinnen hat, die vorne 399 und 398 schießen, dann weiß man, dass es sehr schwierig wird, denn zwei oder gar drei Ringe im Luftgewehr aufzuholen ist nahezu unmöglich. Dann habe ich mir gesagt, jetzt gehe ich als Sechste rein und wenn ich als Sechste wieder aus dem Finale komme, habe ich nicht so schlecht geschossen. Auch mein Finale war mit 102,7 Ringen sehr gut, die 9,1 hätte zwar nicht sein müssen, aber ich bin zufrieden mit dem Ergebnis und nächste Woche haben wir ja noch einmal einen Wettkampf mit dem Sportgewehr.“

 

Die Wettkampfanalyse von DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann: „Sonja hatte eine denkbar schlechte Ausgangsposition nach dem Vorkampf, wo sie viel Energie aufwenden musste, um sich noch in das Finale zu schießen. Sie musste ja bis zum Schluss um den Einzug in diese Endrunde bangen, denn der letzte Schuss im Vorkampf war noch einmal eine Neun. Auch im Finale fiel sie zunächst zurück, hat sich dann aber durch eine große kämpferische Leistung wieder auf Rang sechs geschossen. Unser Minimalziel ist mit der Finalteilnahme erreicht, Platz sechs ist für den Start heute in Ordnung, aber es wäre mehr für uns drin gewesen.“

 

Erste Olympiasiegerin dieser Spiele in der griechischen Hauptstadt wurde auf dem Schießstand Markopoulo die Weltmeisterschaftszweite von Lahti 2002, Li Du (China), mit 502,0 Ringen. Der Chinesin gelang es im letzten Schuss, die bis dahin führende Ljubow Galkina (Russland) zu überholen, denn ihre 10,6 reichte gegenüber der 9,7 der Russin für das erste Gold in Athen.

 

Ljubow Galkina, in Deutschland bestens bekannt durch ihre Teilnahme an den Bundesligarunden für den SV Affalterbach, gewann die Silbermedaille mit 501,5 Ringen (Vorkampf 399/Finale 102,5) vor der amtierenden Weltmeisterin Katerina Kurkova (Tschechische Republik), die mit 501,1 Ringen (Vorkampf 398/Finale 103,1) auf Rang drei kam und sich die Bronzemedaille sichern konnte.

 

Die zweite deutsche Starterin, Dorothee Bauer (Speyer), belegte mit 392 Ringen Platz 22.

 

In der Luftpistole kamen die beiden Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes nicht in die Nähe der Endrunde. Mit 576 Ringen belegte Abdullah Ustaoglu (Riegel/Foto) bei seinem ersten olympischen Auftritt den 23. Platz, Artur Gevorgjan (Bremen-Bassum), der schon in Atlanta 1996 und in Sydney 2000 die deutschen Farben vertreten hatte, kam mit 573 Ringen auf Rang 30. 

 

„Unser Ziel war schon das Erreichen des Finales vor allem durch Abdullah Ustaoglu, das wäre auch nach den Ergebnissen im Vorfeld im Bereich des Möglichen gewesen. Mit 576 und 573 Ringen sind beide heute ein wenig unter Wert geblieben“, so das Fazit von Sportdirektor Heiner Gabelmann.

 

Die Goldmedaille in der Luftpistole der Herren ging nach einem dramatischen Finale an Yifu Wang (China), der vor 12 Jahren in Barcelona schon einmal Olympiasieger geworden ist. Vor dem letzten Schuss dieser Endrunde waren der Chinese und der Weltmeister von Lahti 2002, Michail Nestrujew (Russland) mit 680,1 Ringen exakt gleichauf. Nestrujew schoss als Erster eine 9,7 und Yifu Wang hatte daraufhin die Nerven noch einmal abzusetzen. Wieder hob der Schütze aus Fernost seine Pistole, visierte das Ziel an und erzielte eine 9,9, die ihm mit 690,0 Ringen (Vorkampf 590/Finale 100,0) den Titel brachte.

 

Die Silbermedaille damit für Michail Nestrujew, der sich mit 689,8 Ringen (Vorkampf 591/Finale 98,8) jedoch deutlich vom Drittplatzierten Wladimir Isakow (Russland) abgesetzt hatte. Die 591 Ringe aus dem Vorkampf bedeuteten übrigens neuen Olympischen Rekord. Das Ergebnis von Isakow lautete 684,3 Ringe (Vorkampf 584/Finale 100,3). Der Titelverteidiger, Franck Dumoulin (Frankreich) hatte in der zweiten Serie des Vorkampfes eine kurze Schwäche, erzielte nur 91 Ringe und fiel auf Rang 20 in der Gesamtwertung zurück.

 

Nach dem ersten Wettkampftag im Trap liegt Weltmeister Karsten Bindrich (Eußenhausen/Foto) mit 69 Treffern im Mittelfeld. In allen drei Serien erzielte er heute 23 Treffer. Olaf Kirchstein (Lebus) hatte in der ersten Serie eine fehlerlose Leistung gezeigt, traf „voll“ mit 25 Scheiben und liegt nach weiteren 23-er-Serien mit 71 Treffern gut im Rennen.

 

In Führung nach dem ersten Tag liegt der Olympiadritte von Sydney 2000, Giovanni Pellielo (Italien) mit 74 getroffenen Zielen vor dem treffergleichen Alexei Alipow (Russland). Dahinter sechs Schützen mit insgesamt 73 Treffern.

 

Die Entscheidung im Trap fällt am morgigen Sonntag.