Weltmeisterschaften
Spannung pur in den Recurve-Finals
Die 44. Weltmeisterschaften im Bogenschießen in Leipzig endeten sportlich mit zwei absoluten Leckerbissen für alle Bogensportfans, die sich auf den vollbesetzten Tribünen auf der Festwiese eingefunden hatten. In dramatischen Partien setzten sich am Ende bei den Damen Natalia Valeeva (Italien) und Dong Hyun Im (Südkorea/Foto) bei den Herren mit dem olympischen Recurvebogen durch und wurden Weltmeister.
Fünf Ringe Rückstand hatte der Südkoreaner nach der ersten Passe im Finale gegen Baljinima Tsyrempilow (Russland), denn nach einer Acht, einer Sieben und einer Neun lag Dong Hyun Im schon fast aussichtslos zurück. 24:29 hieß es aus Sicht des Schützen aus dem „Land der Morgenstille“ und dies war eigentlich kaum noch aufzuholen.
Was dann folgte, war für die Besucher faszinierend, denn der favorisierte Koreaner holte in der nächsten Passe die ersten zwei Ringe auf. 51:54 hieß es zur Hälfte der Begegnung. Drei zehner hintereinander brachten Dong Hyun Im wieder an den Russen heran, die drei Neuner erzielte.
81:81-Gleichstand vor den letzten drei Pfeilen der Partie. Mit einer zehn eröffnete der Südkoreaner die letzte Passe, Baljinima Tsyrempilow konnte nur mit einer Neun kontern und damit ging Dong Hyun Im zum ersten Mal während dieser Partie in Führung.
Er ließ sich diese Führung bis zum Ende nicht mehr nehmen, setzte noch eine Neun und eine abschließende Zehn drauf und konnte sich nach zwölf Pfeilen der Partie mit 110:108 als neuer Weltmeister feiern lassen. Der Jubel der koreanischen Anhängerschaft, die zahlreich auf der Festwiese vertreten war, übertönte sogar den Moderator am Lautsprecher.
Platz drei ging nach einem rein britischen Finale an Alan Wills, der seinen Landsmann Simon Terry nach 114:114-Gleichstand am Ende im Stechen mit 10:9 bezwang. Im Halbfinale hatte Dong Hyun Im gegen Alan Wills mit 115:107 gewonnen, Baljinima Tsyrempilow bezwang Simon Terry mit 111:108.
Bei den Damen kam es zwischen Natalia Valeeva (Foto) und Sung-Hyun Park (Südkorea) zu einem Finale, das anfangs von großer Nervosität geprägt war. Beiden Schützinnen merkte man die Last an, vor so vielen Zuschauern um den Weltmeistertitel zu streiten. Nach den ersten drei Pfeilen hieß es 28:27 für die Südkoreanerin, die sich im zweiten Durchgang mit zwei Neunern und einer Sieben – für koreanische Verhältnisse katastrophal – zwar ganz knapp mit 53:52 behaupten konnte, aber keine Souveränität zeigte.
Mit mäßigen Neun-Acht-Neun gegenüber zwei Zehnern und einer Neun für die Italienerin, die in Moldawien geboren wurde, kippte das Match und die italienischen Fans gingen begeistert mit. 81:79 stand es vor der letzten Passe für Natalia Valeeva und die erfahrene Schützin ließ sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen und gewann mit 108:106 den Weltmeistertitel gegen Sung-Hyun Park.
Um Bronze gab es ein enges Match zwischen Natalia Erdiniewa (Russland) und Jennifer Nichols (USA), das die Russin mit dem letzten Pfeil und 106:105 für sich entschied. In der Vorschlussrunde gewann zunächst Sung-Hyun Park gegen Jennifer Nichols 111:97 und Natalia Valeeva konnte sich gegen Natalia Erdiniewa mit 109:101 durchsetzen.
Alle bisherigen Resultate der 44. Weltmeisterschaften in Leipzig finden Sie hier.