Deutsche Meisterschaften
Stechen entscheidet Deutschen Meistertitel im Skeet
Nach einem hochklassigen Finale im Dauerregen waren Thorsten Hapke (Wedemark/Foto) und der Olympiasieger von Seoul 1988, Axel Wegner (Brandis), mit 144 treffergleich und ein Shoot-off musste die Entscheidung im Skeetschießen der Herren bei den Deutschen Meisterschaften 2005 auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück bringen.
An der schwierigen Position vier, wo seit diesem Jahr in den meisten Skeet-Wettbewerben die Vorentscheidungen fallen, mussten die beiden Kontrahenten zum Stechen antreten. Zunächst wurde eine Hochhaus/Niederhaus-Doublette geschossen. Thorsten Hapke verfehlte dabei die Niederhausscheibe und eröffnete dem Olympiasieger von Seoul die große Chance auf den Titel.
Axel Wegner jedoch nahm dieses Geschenk nicht an, verfehlte seinerseits die Scheibe aus dem Hochhaus, so dass beide Schützen in die nächste Runde mussten. Hier wurde nun eine Niederhaus/Hochhaus-Doublette geschossen.
Der Norddeutsche traf diesmal beide Ziele und nun musste Axel Wegner (Foto) nachlegen. Er traf zwar die Niederhausscheibe, doch die Hochhausscheibe blieb nach seinem Schuss unbeschädigt. Jubel bei Thorsten Hapke, denn damit war er der neue Deutsche Meister im Skeet.
Vorher hatten die Zuschauer ein spannendes Finale verfolgen können, denn auch Tino Wenzel (Ibbenbüren) hatte lange Zeit die Chance, in den Kampf um Gold und Silber einzugreifen. Die Vorkampfresultate für diese drei Schützen: Thorsten Hapke mit 120 Treffern, Axel Wegner traf 119 Mal und Tino Wenzel lag nur einen weiteren Treffer dahinter.
Das Trio begann im Gleichschritt, denn die ersten drei Positionen absolvierten diese Spitzenschützen erfolgreich. An der vierten Position dann der einzige, aber entscheidende Fehler von Tino Wenzel, der die Niederhausscheibe der zweiten Doublette verfehlte.
Auch Thorsten Hapke machte es spannend, denn er musste die normale Niederhausscheibe an Position sechs ziehen lassen und da Axel Wegner in diesem Finale einen optimalen Wettkampf bestritt und alle 25 Scheiben traf, musste ein Stechen die Meisterschaft entscheiden, während Tino Wenzel mit 142 Treffern Dritter wurde.
„Es war meine Bestleistung in diesem Jahr, das gar nicht gut für mich verlaufen ist“, so der strahlende Sieger nach dem Finale, „mit diesem Wettkampf aber bin ich sehr zufrieden und das Shoot-off zum Schluss war dann reine Glücksache.“
Bundestrainer Wilhelm Metelmann zum Wettkampf: „Thorsten hat mit seinen 120 Treffern im Vorkampf die Kriterien für den Kader bestätigt und war heute der Nervenstärkere unter absolut widrigen Witterungsverhältnissen.“
Bei den Junioren war die Entscheidung schon nach dem Vorkampf gefallen, denn Uwe Trobsch (Weinböhla/Foto) hatte mit 109 Treffern einen komfortablen Vorsprung auf seine Konkurrenten. Auf dem zweiten Platz ging Johannes Schnabel (Wedemark) mit 103 getroffenen Zielen in die Entscheidung, gefolgt vom ehemaligen Doppel-Europameister der Junioren in der Laufenden Scheibe, Martin Jahn (Erfurt), der in der Qualifikation 101 Treffer erzielen konnte.
Im Finale war dann Martin Jahn sogar der Beste mit 23 Treffern, konnte mit einer Gesamtleistung von 124 Treffern an Johannes Schnabel, der auf 123 Treffer kam, sogar auf Platz zwei vorbeiziehen. Uwe Trobsch war jedoch nicht zu gefährden. Der Europameisterschaftsteilnehmer von Belgrad siegte sicher mit 130 Treffern.
Der sintflutartige Regen, der sich über die Anlage während des Wettbewerbs ergoss, war auch Thema von Nachwuchs-Bundestrainer Axel Krämer in der Analyse: „Bei diesem extrem schlechten Wetter darf man nicht an sich selbst zweifeln. Wenn es ausnahmsweise nicht schüttete, störte der Wind ganz empfindlich. Trotzdem war es eine Herausforderung für die jungen Schützen, die sich hier durchsetzen mussten. Gerade bei den Junioren sehen wir bei diesen Witterungsverhältnissen die Charaktereigenschaften wie zum Beispiel Willensstärke, daher war dieser Wettkampf für mich als Trainer sehr wichtig.
Ich freue mich besonders für Martin Jahn, der nach seinem Wechsel von der Laufenden Scheibe erst seit einem Jahr bei uns ist und hier gleich von Null auf Silber kam.“
Alle bisherigen Ergebnisse von den Deutschen Meisterschaften 2005 in Garching-Hochbrück finden Sie hier.