Bundesliga
Stechen entscheidet erstes Halbfinale zwischen Elsen und Hilgert
Das Bundesligafinale Luftgewehr und Luftpistole wurde mit zwei äußerst spannenden Begegnungen im ersten Halbfinale fortgesetzt. Ganz knapp mit 3:2 bezwang der SV Kelheim-Gmünd mit der Luftpistole den Titelverteidiger SGI Waldenburg und zieht damit in das Finale ein. Erst ein Stechen zwischen Damian Kontny (Elsen/Foto links) und Thomas Hoche (Hilgert/Foto rechts), das der Westfale mit 10:9 gewann, sicherte dem Meister von 2006 den 3:2-Erfolg gegen den TuS Hilgert.
Wie schon zuvor in einigen Begegnungen des Viertelfinales dreht sich eine Partie im Verlauf der 50 Minuten, in denen 40 Wettkampfschüsse abgegeben werden müssen. Die fünf Schützen vom TuS Hilgert legten einen furiosen Start hin. Erst im 36. Schuss überhaupt fiel bei ihnen eine Neun.
Konsequenterweise ging ihr Spitzenmann, Niccolo Campriani, gleich mit einer 100er-Serie gegen Dick Boschmann auf Seiten der Elsener in Führung und der Italiener verteidigte diese Führung bis zu seinem deutlichen 396:393-Erfolg.
Die erste Hochrechnung zeigte eine 4:1-Führung für Hilgert, die sich dann jedoch zur Halbzeit in ein 3:2 verwandelte, weil Daniel Butterweck (Elsen) gegen Manuela Felix (Hilgert) immer besser zurecht kam und die Führung in dieser Begegnung übernahm. Nach Ablauf der Zeit stand ein 395:391-Sieg für den jungen Elsener Schützen auf der Tafel.
Einen weiteren Punkt für Hilgert holte Erich Schmul, der mit 395:390 gegen Dirk Leiwen klar die Oberhand behielt. In der Zwischenzeit kam es auf Position drei zwischen Damian Kontny und Thomas Hoche zum 391:391-Gleichstand, so dass bei einer 2:1-Führung von Hilgert und dem Unentschieden auf Position drei der Wettkampf zwischen Eva Schmitz (Elsen) und Henri Junghänel (Hilgert) die Partie in Spannung hielt.
Henri Junghänel hatte seinen Wettbewerb mit 396 Ringen bereits hervorragend abgeschlossen, während Eva Schmitz sich bei sechs ausstehenden Schüssen eine Neun zum Sieg leisten durfte. Die 23-jährige Studentin behielt die Nerven, erzielte im vorletzten Schuss eine Neun, machte dann aber mit einer abschließenden Zehn alles für das entscheidende Stechen klar. 397:396 hieß es am Ende in dieser Partie für Hubertus Elsen.
„Das war ganz großes Kino“, so Elsens Vorsitzender Markus Quickstern, „beide Mannschaften haben hervorragenden Sport gezeigt.“
Mit der Luftpistole war schnell klar, dass die Begegnung der beiden starken Südmannschaften an der Spitze entschieden würde, denn der SV Kelheim-Gmünd hatte an den Positionen vier und fünf mit Sebastian Rosner und Thomas Karsch zwei Schützen, die ihren Kontrahenten aus Waldenburg heute weit überlegen waren. Die beiden gewannen dann auch gegen Andreas Reger und Thomas Wüstemeyer mit 383:367 und 377:368.
Auch der Punkt an Position drei, wo Wolfgang Renner (Waldenburg) seinen Gegner Thomas Kirchmeier (Kelheim-Gmünd) klar beherrschte, war schnell für Waldenburg vergeben und letztlich mit 375:366 Ringen ins Protokoll genommen.
Die Spitzenpartien hatten es in sich. Munkhbayar Dorjsuren (Kelheim-Gmünd), die beste deutsche Schützen der letzten Jahre und die Doppelolympiasiegerin Maria Grozdewa (Waldenburg) schenkten sich nichts, hielten das Duell bis in die Schlussphase offen, wo sich die Bulgarin dann jedoch mit 379:375 durchsetzen konnte.
Hochspannung auch an Position eins. Hie standen sich Roberto Di Donna (Kelheim-Gmünd/Foto links) und Abdullah Ustaoglu (Waldenburg/Foto rechts) gegenüber. Die beiden international renommierten Schützen lagen bei nahezu gleicher Schussgeschwindigkeit immer nur einen, höchstens zwei Ringe auseinander.
Mal führte der Italiener, dann hatte wieder Abdullah Ustaoglu kleine Vorteile. Am Ende neigte sich die Waage durch eine großartige 98er-Serie zugunsten des Olympiasiegers von Atlanta 1996. Roberto Di Donna siegte mit 386:384 und zieht mit seinem Mannschaftskollegen vom SV Kelheim-Gmünd als erstes Team in das Finale ein.
Alle Ergebnisse vom Bundesligafinale Luftgewehr und Luftpistole finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe hier.