Weltmeisterschaften

Stechen entscheidet im Kampf um WM-Titel und Quotenplatz

10.09.2011 16:54

Dramatischer konnte aus deutscher Sicht der Ausgang des Doppeltrapfinales bei den Weltmeisterschaten Flinte in Belgrad (Serbien) nicht sein. Ein Stechen zwischen Andreas Löw (Weinberg/Foto) und Jun Li (China) musste nach jeweils 194 Treffern um Gold und Silber sowie um den einen zu vergebenen Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2012 in London entscheiden. 4:3 siegte der Chinese in diesem Shoot-off und gewann den Weltmeistertitel sowie das Olympiaticket. Andreas Löw wurde Vizeweltmeister. Stefan Ommert (Langenlonsheim) belegte mit 142 Treffern den 24. Platz, Waldemar Schanz (Wiesbaden) kam mit 140 getroffenen Scheiben auf den 32. Rang.

 

Hinter Binyuan Hu (China), der mit 147 Treffern als Führender nach dem Vorkampf in das Finale gegangen war, hatten der Deutsche, der zweite Chinese und Walton Eller (USA) als einzige noch die Chance auf einen Quotenplatz, alle anderen Schützen hatten bereits ein Olympiaticket gewonnen. Der Amerikaner hatte nach dem Vorkampf 145 Treffer auf dem Konto und kam über ein Shoot-off in den Kreis der sechs Besten.

Andreas Löw und Walten Eller ließen im 17. und 18. Durchgang jeweils eine Scheibe fliegen, wodurch der Chinese, der bis dahin nur einen Fehlversuch im 16. Durchgang hatte, zunächst die alleinige Führung übernahm. In der drittletzten Dublette verfehlte Li dann aber auch noch einmal eine Scheibe und so lagen am Ende der Deutsche und der Chinese mit einem Treffer vor ihrem Quotenplatzkonkurrenten aus den USA. Binyuan Hu, der Führende nach dem Vorkampf, spielte zu diesem Zeitpunkt keine Rolle mehr im Kampf um die Medaillen.

Andreas Löw und Jun Li trafen beide Scheiben der ersten Stechdublette, doch schon in der zweite Runde entschied sich dieses spannende Duell, denn der 29-jährige Sportsoldat aus Baden-Württemberg verfehlte eine Scheibe, während der Chinese doppelt traf. Großes Pech also für Andreas Löw, der eine herausragende Leistung in Belgrad erzielte. Walton Eller gewann nach Stechen die Bronzemedaille.

Alle drei deutschen Starter kamen hervorragend in den Wettkampf hinein. Nach dem ersten Durchgang lagen Waldemar Schanz und Stefan Ommert mit jeweils 49 getroffenen Scheiben direkt hinter dem führenden Ahmed Almaktoum (Vereinigte Arabische Emirate) ganz vorne mit dabei, während Andreas Löw mit 48 Treffern, nur knapp dahinter, noch unter den besten Zehn lag.

Auch nach der zweiten Serie konnte Bundestrainer Wilhelm Metelmann sehr zufrieden sein, denn Stefan Ommert hatte seine 49 Treffer aus dem ersten Durchgang noch einmal bestätigt und Andreas Löw hatte sich durch eine optimale 50er-Runde sogar erheblich verbessert. Lediglich der zweifache Vizeweltmeister Waldemar Schanz hatte sich durch eine Serie von 43 Treffern aus dem Kreis der Final- und Medaillenkandidaten verabschiedet.

Nach der letzten Runde des Vorkampfes war dann aber nur noch Andreas Löw als deutsche Hoffnung übrig geblieben. Er beendete mit einer 48er-Serie seine Qualifikation und die 146 Treffer bedeuteten gleichzeitig auch die Finalteilnahme. Stefan Ommert legte eine 44er-Runde hin und dies reichte nicht mehr, um unter die besten Sechs zu kommen.

Die Ergebnisse der Weltmeisterschaften Flinte in Belgrad finden Sie nach Abschluss der Wett-bewerbe über diesen Link.