Bundesliga

Stechschüsse entscheiden über Tabellenführung

08.11.2005 00:00

Wie in den Vorberichten bereits angekündigt, erwiesen sich die SSVG Brigachtal und der SV Affalterbach als die hohen Hürden, die der Spitzenreiter in der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Süd, die HSG München, am vergangenen Wochenende zu überwinden hatte. In beiden Duellen kam es zu Stechschüssen um den Sieg. Besser kann die Ebenbürtigkeit der Mannschaften und die daraus resultierende Dramatik der Begegnungen nicht dokumentiert werden.

 

Gegen die SSVG Brigachtal hatten für die Münchner Thomas Farnik und Sonja Pfeilschifter (Foto) mit der besten Leistung des gesamten Wochenendes von 399 Ringen auf den Plätzen eins und zwei gepunktet. Auf den Positionen drei und vier gewannen Christoph Häßler und Julia Hetterich ihre Partien für die Mannschaft aus Südbaden und somit stand es 2:2.

Auf Position fünf kam es zum Shoot-off zwischen Neuzugang Rebecca Frank (München) und Armin Rothmund (Brigachtal), nachdem beide vorher in den regulären 40 Wettkampfschüssen 391 Ringe erzielt hatten. Die viermalige Junioren-Weltmeisterin von 1998 in Barcelona siegte schließlich mit 10:9 und gewann somit den entscheidenden Punkt für den Traditionsclub aus der bayerischen Landeshauptstadt in dieser Begegnung.

Gegen Gastgeber SV Affalterbach musste an Position zwei Sonja Pfeilschifter gegen Sandra Koch in das Stechen, nachdem beide vorher mit exzellenten 397 Ringen aus dem Wettkampf gegangen waren. Tatjana Goldobina, zum ersten Mal für den SV Affalterbach dabei, und Karin Schade punkteten für die Heimmannschaft, Rebecca Frank und Ferdinand Stipberger hießen die Sieger auf Münchner Seite. Auch diesmal hatte die Weltklasseschützin aus München letztendlich das bessere Ende für sich und gewann mit 10:9. Damit steht die HSG München weiterhin ohne Minuspunkt mit 8:0 Zählern auf dem Spitzenplatz und kann schon in Richtung Bundesligafinale planen.

Der zweimalige Deutsche Meister Der Bund München, der beim 5:0 gegen die SGI Waldkraiburg und beim 3:2 gegen die SSG Dynamit Fürth mit 1970 und 1971 Ringen für die höchsten Resultate des Wochenendes gesorgt hatte und in dieser Form sicherlich ein ernsthafter Konkurrent im Kampf um den Meistertitel sein wird, liegt derzeit mit 6:2 Punkten auf Rang zwei, gefolgt von den punktgleichen Teams der SG Germania Prittlbach und dem starken Aufsteiger Post SV Plattling.

Diese vier führenden Teams werden am nächsten Wettkampfwochenende 10./11. Dezember 2005 in Hebertshausen aufeinander treffen, wo Germania Prittlbach dann der Gastgeber sein wird. Die gleiche Dramatik wird in Fürth erwartet, wo bei der gastgebenden SSG Dynamit sich die vier Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte die Punkte abjagen werden.

Aber was heißt in dieser Gruppe „untere Tabellenhälfte“ ? Gerade an diesem Wochenende hat sich gezeigt, dass die Mannschaften derart gleichwertig sind, dass nur ein, zwei Ringe oder aber das berühmte Quäntchen Glück über Sieg und Niederlage entscheiden.

Bestes Beispiel: der derzeitige Tabellenletzte SSG Dynamit Fürth, mit 0:8 Punkten auf Rang acht. Beim 2:3 gegen Der Bund München leistete das Team um den ehemaligen Nationalkaderschützen Christian Bauer (Foto) heftige Gegenwehr. Bis auf Position fünf, wo Joachim Vogl relativ sicher gegen Birgit Dorfner gewinnen konnte, waren alle anderen Duelle im Ausgang äußerst knapp. Es hätte auch vom Ergebnis anders herum lauten können.

Tags zuvor gegen Post SV Plattling lag Fürth sogar 2:1 in Führung und hatte die ersten Siegpunkte greifbar nah. Doch zwei verlorene Stechen brachten dann doch noch die 2:3-Niederlage gegen den Aufsteiger. Wieder einmal hatten sich die Franken unter Wert geschlagen. Vor eigenem Publikum könnte die Negativserie im Dezember gestoppt werden, verdient hätte es das Team.

Aber auch Brigachtal und Affalterbach sind noch lange nicht aus dem Rennen um das Bundesligafinale, denn von der Substanz sind beide Mannschaften viel zu stark, um sich mit einem Platz im Mittelfeld oder gar in der Abstiegszone zufrieden zu geben.

Den einzigen Ausreißer leistete sich an diesem Wochenende die Schützengilde Waldkraiburg, die mit 1941 und 1939 Ringen die schlechtesten Resultate aller acht Mannschaften erzielte. Die Gastgeber der Endrunde im kommenden Februar sollten diese beiden Wettkämpfe, die mit 0:5 gegen Der Bund München und 1:4 gegen Post SV Plattling deutlich verloren gingen, schnellstens abhaken und Motivation für die kommenden Begegnungen finden.

Vielleicht steht dann auch wieder Jason Parker (Foto) zur Verfügung, der als sicherer Punktelieferant in der vergangenen Saison den Waldkraiburgern zur Finalteilnahme half. Ryan Tanoue war an diesem Wochenende gegen Monika Hauser (München) und Barbara Lechner (Plattling) jedenfalls völlig überfordert.

Die kompletten Resultate der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Süd finden Sie hier.