Deutsche Meisterschaften

Stefanie Thurmann erste Deutsche Meisterin 2014 auf der Olympiaschießanlage

22.08.2014 10:51

Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder/Foto) hat die erste Goldmedaille bei den Deutschen Meisterschaften für Gewehr, Pistole, Flinte, Laufende Scheibe und Armbrust 10 Meter auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück gewonnen. Die 32-jährige Sportsoldatin siegte mit der Luftpistole mit 198,4 Ringen.

Mit 379 Ringen war die Brandenburgerin in das Finale als Vierte gegangen. Vor ihr lagen Munkhbayar Dorjsuren (München), die auf 386 Ringe kam, Monika Karsch (Regensburg) mit 385 Zählern und Sandra Hornung (Regensburg) mit 380 Ringen.

Im Finale erwies sich dann aber Maren Johann (Meinerzhagen) als härteste Gegnerin. Die Westfälin, eine frühere Nationalmannschaftsschützin, eröffnete nicht nur die Endrunde mit einer ausgezeichneten 10,8 sondern zeigte auch im Verlauf des Finales eine herausragende Leistung.

Mit 30,9 lag sie nach der ersten Serie vor Stefanie Thurmann, die auf 30,8 Ringe kam. Nach der zweiten Serie wechselte die Führung, denn nun war es Stefanie Thurmann, die sich mit 61,3 Ringen an die Spitze des Feldes setzte. Hinter den beiden führenden Schützen hatte sich Monika Karsch auf Rang drei eingerichtet.

Nach der Hälfte des Finales zog Maren Johann abermals an Stefanie Thurmann, die kurzzeitig sogar auf Rang drei zurückfiel, vorbei und baute ihren Vorsprung nach 18 Schüssen auf 1,2 Ringe aus. Die letzten beiden Schüsse hatten es jedoch in sich.

Zunächst verkürzte Stefanie Thurmann die Differenz zu der führenden Maren Johann auf 0,7 Zähler, dann erzielte Maren Johann im letzten Schuss eine 9,2, die die Frankfurterin unter dem Jubel der Anhänger aus Brandenburg mit einer 10,7 konterte.

Damit war der Sieg im letzten Durchgang perfekt gemacht. Maren Johann wurde Zweite mit 197,6 Ringen vor Monika Karsch, die mit 177,3 Ringen die Bronzemedaille gewann.

„Das war eine gute Generalprobe für die WM in Granada“, sagte Stefanie Thurmann nach dem Finale, „ich habe schon während des Wettkampfes gehört, wo und wie ich stehe, habe das auch bewusst gemacht, weil ich mit dem Druck umgehen wollte. Ich habe am Ende bewiesen, dass ich gute Nerven habe. Trotz des großen Rückstandes bin ich in den Wettkampf zurückgekommen, habe die Differenz aufgeholt und zum Schluss gewonnen. Das macht mich schon ein wenig stolz.“

Bei den Herren holte sich nach einem spannenden Finalverlauf Christian Reitz (Raunheim/Foto) mit der Luftpistole seinen ersten nationalen Titel bei dieser Veranstaltung. Der Polizeikommissar, der jede Pistolendisziplin auf höchstem Niveau bestreiten kann, siegte mit 196,6 Ringen knapp vor Tobias Heider (Zwiesel), der mit 196,0 Ringen Zweiter wurde.

Zusammen mit Manuel Heilgemeier (Regenstauf) bestimmten sie das Finale. Tobias Heider nach der ersten sowie Christian Reitz nach der zweiten Serie führten das Feld an, bevor es in die Ausscheidungen ging.

Der Bronzemedaillengewinner von 2008 in Peking mit der Schnellfeuerpistole wurde im Verlauf der Endrunde von seinen Verfolgern Tobias Heider und Manuel Heilgemeier immer wieder attackiert und musste sich heftig wehren.

Nach einer 8,1 fiel er auf Rang zwei hinter Tobias Heider zurück, holte sich jedoch umgehend die Spitze wieder. Nach einer weiteren 8,7 lag er sogar hinter den beiden Bayern auf Rang drei. Es war ein abwechslungsreiches Finale, das zum Schluss Manuel Heilgemeier als Dritter mit 174,9 Ringen verlassen musste.

Vor den letzten beiden Schüssen, die über Gold und Silber zu entscheiden hatten, lag Tobias Heider 0,8 Ringe vor Christian Reitz. Eine 8,3 ließ ihn hinter den Hessen zurückfallen und eine 10,1 im letzten Durchgang konnte dies nicht mehr kompensieren. Christian Reitz erzielte zwei Mal 9,9 Ringe und trug den Sieg davon.

Bei den Juniorinnen setzte sich Josefin Eder (Lebus) mit 190,6 Ringen durch. Die Silbermedaille gewann Carina Wimmer (Niedertaufkirchen) mit 189,6 Zählern vor Lisa Blum (Frankfurt/Oder), die mit 168,7 Ringen Dritte wurde.

Alexander Kindig (Burgau) heißt der neue Deutsche Meister bei den Junioren. Er erzielte im Finale 198,8 Ringe und gewann damit Gold. Mit 195,2 Zählern belegte Constantin Peither (München) Rang zwei vor Johann Fischer (Wathlingen), der mit 171,8 Ringen Dritter wurde.

Mit 23 Treffern wurde Nico Zollitsch (Erfurt) bei den Junioren mit der Schnellfeuerpistole Deutscher Meister. Lucas Jourdan (Kriftel) wurde mit 20 getroffenen Zielen Zweiter und Adria Dubravcic (Erfurt) sicherte sich mit 16 Treffern die Bronzemedaille.

Im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr kam es zur „Niederlauterbacher Ortsmeisterschaft“, denn am Ende standen sich Daniel Brodmeier (Foto) und Nicolas Schallenberger (beide Niederlauterbach) gegenüber.

Allerdings besaß Daniel Brodmeier vor dem letzten Finalschuss einen Vorsprung von 2,5 Ringen und so ging nach einer 10,3 der Titel mit insgesamt 456,1 Ringen an ihn. Nicolas Schallenberger erfreute die Zuschauer in der gut gefüllten Finalhalle mit einer 10,6 zum Abschluss und wurde mit 459,9 Ringen Zweiter.

Diese beiden Schützen dominierten ganz alleine die Entscheidung in dieser Disziplin. Bereits nach dem Kniendschießen lagen sie in Führung und bauten diesen Vorsprung auch nach liegender Position aus.

Henri Junghänel (Breuberg), ebenfalls für die Weltmeisterschaften Granada in den Kleinkaliberdisziplinen gesetzt, beendete das Kniendschießen an vorletzter und siebter Position. Er startete eine fulminante Aufholjagd, war nach dem Liegendschießen auf Position fünf zu finden, konnte im Stehendschießen sofort nach der ersten Serie Platz drei belegen und griff sogar noch Nicolas Schallenberger an, der die Attacke des „ISSF-Weltschützen des Jahres 2013“ jedoch erfolgreich konterte. Henri Junghänel gewann am Ende die Bronzemedaille mit 442,1 Ringen.

Den Vorkampf hatte Daniel Brodmeier überlegen mit 1176 Ringen für sich entschieden. 394 Ringe im Kniend-, 399 Zähler im Liegendanschlag und 383 Ringe in stehender Position standen für ihn auf der Anzeigetafel.

Bei den Junioren siegte der Europameister von Osijek (Kroatien) 2013, Andre Link (Mundelsheim), mit 455,9 Ringen vor Ferdinand Rudingsdorfer (Hesselberg), der auf 449,7 Zähler kam. Bronze gewann Johannes Früh (Langfurth) mit 437,5 Ringen.

Die kompletten Resultate der Deutschen Meisterschaften 2014 finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.