Sportpolitik
„Steuerrechtsänderung darf keine Nachteile für Schützenvereine bringen“
„Die 15.000 Schützenvereine erfüllen in Deutschland einen hohen gesellschafts-politischen Zweck. Die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Mitglieder helfen im Besonderen bei den großen sozialen Aufgaben, denen wir uns heute in unserem Lande gegenübersehen. Wir können es auf keinen Fall hinnehmen, dass unseren Vereinen nun aufgrund einer möglichen Änderung des Steuerrechts in Bezug auf die Besteuerung der gemeinnützigen Arbeit Nachteile entstehen“, so der Präsident des Deutschen Schützenbundes, Josef Ambacher (Foto), in seiner Stellungnahme zu dem soeben veröffentlichten Gutachten des wissenschaftlichen Beirats des Bundesfinanzministerium.
In diesem Gutachten, das am Dienstag vom Vorsitzenden des Beirats, Heinz Grossekettler, an die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium, Barbara Hendricks, übergeben wurde, rät das Gremium dazu, das Gemeinnützigkeitsrecht umfassend neu zu regeln.
Dabei soll eine Reform der Abgabeordnung mit dem Ziel einer engeren Fassung der steuerlich begünstigten gemeinnützigen Tätigkeiten, eine Einschränkung der von der Körperschaftssteuer befreiten Einrichtungen und eine engere Fassung des Spendenprivilegs das Ziel sein.
Nach Angaben des Beirates soll das Spendenrecht damit einfacher, übersichtlicher und praktikabler gestaltet werden.
„Gegen eine Vereinfachung der bisher bestehenden Gesetze im Steuer- und Spendenrecht habe ich überhaupt nichts“, so Präsident Josef Ambacher weiterhin, „aber wenn unsere Vereine, die sowieso schon Schwierigkeiten haben, in der heutigen Zeit Nachwuchs auch für die Ehrenamtlichkeit zu finden, noch weiter belastet werden, in dem man ihnen nun auch noch die Steuererleichterungen kürzen oder gar streichen will, können wir das nicht hinnehmen.
Ich glaube nicht, dass die politisch Verantwortlichen, die in ihren Sonntagsreden immer wieder den hohen gemeinnützigen Stellenwert der Sportvereine innerhalb unserer Gesellschaft so lobend erwähnen, nun die Existenz dieser Institutionen durch eine Finanzmittelkürzung gefährden wollen. Der deutsche Sport und damit auch die vielen Schützenvereine in unserem Land werden sich dagegen lautstark zu wehren wissen.“