Mit 74 Treffern nach dem Vorkampf und diesem sensationellen Gesamtergebnis hat sie natürlich die beiden von ihr selbst gehaltenen Deutschen Rekorde von 71 und 93 Treffer nahezu pulverisiert. Leider können Europa- und Weltrekorde ausschließlich bei internationalen Veranstaltungen der ISSF aufgestellt werden, daher wird die heutige Leistung nur in den nationalen Rekordlisten aufgeführt, obwohl die Angehörige der Bundeswehr um zwei Treffer besser war, als der Weltrekord, den Elena Tkach (Russland) beim Weltcup in Seoul 2001 mit 97 getroffenen Zielen erzielt hatte.

Nach einer 24-er Serie zu Beginn des Wettkampfes folgten zwei weitere optimale Vorkampfdurchgänge und bei guten äußerlichen Bedingungen auf der Olympiaanlage von 1972 sahen die Zuschauer auch eine fehlerfreie Endrunde von der Angehörigen der Bundeswehr.

Natürlich wurde die Olympiafünfte von Athen mit weitem Abstand neue Deutsche Meisterin und verwies Titelverteidigerin Sonja Scheibl (Itzstedt), die 2003 den Wettbewerb im Stechschuss gegen Susanne Kiermayer gewinnen konnte, mit 90 Treffern auf Rang zwei. Judith Schüler (Grimmen) wurde Dritte mit 84 Treffern.

„Jetzt habe ich es allen gezeigt, dass ich es noch kann“, war der erste spontane Kommentar der Bayerin nach dem Finale. Bundestrainer Wilhelm Metelmann freute sich mit seiner Schützin: „Susanne hat ihre gute Form von Athen konservieren können, denn auch bei den Olympischen Spielen zeigte sie eine starke Leistung, wo im Finale dann der Wind einen Medaillenrang gekostet hat.“

Waldemar Schanz sen., der zuständige Referent im Deutschen Schützenbund, griff da doch etwas höher: „Ich glaube, wir haben heute hier eine Art Rekord für die Ewigkeit gesehen, denn dass bei einer offiziellen Meisterschaft eine Frau in vier Serien über 25 Scheiben nur ein einziges Mal ihr Ziel verfehlt, wird sicherlich nicht mehr erreicht.“