Bundesliga
SV Affalterbach entscheidet Meistertitel auf Position fünf
Die Entscheidung im Finale des Luftgewehrs der Bundesligaendrunde zwischen dem SV Affalterbach und Titelverteidiger BSV Buer-Bülse wurde auf Position fünf entscheiden. Das Duell Frank Köstel (Affalterbach) gegen Tino Mohaupt (Buer-Bülse) zog die Zuschauer im Sportzentrum Schürenkamp in Gelsenkirchen in seinen Bann.
Schon nach der Hälfte der Begegnung waren die anderen Positionen so gut wie geklärt. An Position eins war die deutsche „Schützin des Jahres 2003“, Dorothee Bauer (Buer-Bülse/Foto rechts), nicht optimal in den Wettkampf gekommen, schoss eine 96er-Serie und hatte ab diesem Zeitpunkt kaum eine Chance mehr, die Weltklasseschützin Ljubow Galkina (Foto links), die für Affalterbach auf der Spitzenposition stand, noch einzuholen. Unbeirrt schoss Galkina eine Zehn nach der anderen, nur vier Neuner leistete sie sich im gesamten Wettkampf, und nach 25 Minuten stand durch das Ergebnis von 396 Ringen für Galkina fest, dass sie den ersten Punkt für ihr Team einfahren würde. Dorothee Bauer steigerte sich zwar von Serie zu Serie, kam am Ende noch auf 394 Ringe, aber dies reichte heute nicht mehr, um den Punktverlust für den Titelverteidiger zu verhindern.
An Position vier gewann Beate Gauß mit 398:392 gegen Nadine Masuth und holte den zweiten Mannschaftspunkt für die Württemberger, die wie auch Buer-Bülse schon zweimal den Titel gewinnen konnten. Nadine Masuth begann wie gewohnt sehr schnell, die erste Serie beendete sie mit optimalen 100 Ringen, kam dann aber mit dem 16. Schuss und einer Neun leicht ins Stolpern und ließ direkt darauf eine Acht folgen. Sie ging vom Stand und setzte den Wettkampf erst 17 Minuten später fort.
Beate Gauß dagegen zog ruhig ihren Wettkampf durch, erzielte mit 99, 100, 100 und noch einmal 99 Ringen das beste Resultat des heutigen Tages und gewann diesen Zweikampf mit 398:392 am Ende sehr deutlich.
Die Positionen zwei und drei gingen klar an die Gelsenkirchener Vorstädter, denn Torsten Krebs hatte mit Angela Kugele heute keine Probleme. Der „Weltschütze des Jahres 1995“ ließ nur viermal während des gesamten Wettkampfes einen gelben Punkt – das Zeichen für eine Neun – auf seiner Scheibe aufleuchten und gewann das Match überlegen mit 396:390.
Genauso souverän gestaltete Alexandra Schneider ihren Wettkampf gegen Sandra Koch, die wie ihre Mannschaftskollegin Ljubow Galkina zwar ebenfalls ein Höllentempo vorlegte, aber nicht ganz die hohen Ringzahlen erreichen konnte, wie die Russin auf Position eins. Die Schützin aus Affalterbach war zwar schon nach 28 Minuten fertig, doch ihr Resultat von 388 Ringen war nicht ausreichend, um die Nationalkaderschützin Alexandra Schneider wirklich in Bedrängnis zu bringen. Sie nutzte clever ihre Zeit und beendete den Wettkampf mit 396 Ringen.
Zwischen dem SV Affalterbach und dem BSV Buer-Bülse stand es nun 2:2 und alle Konzentration galt nun dem Duell auf Position fünf, wo Frank Köstel (Foto Zweiter v. rechts) sich inzwischen etwas abgesetzt hatte und sich vor der letzten Serie von zehn Schuss drei Ringe Vorsprung sichern konnte.
Zunächst blieb die Differenz bestehen, doch im 34. Schuss kam die Schrecksekunde für die Anhänger aus Affalterbach, als Frank Köstel sich eine Acht erlaubte und der Vorsprung auf einen einzigen Ring zusammenschmolz.
Der Anfeuerung der vielen Fans des BSV Buer-Bülse und dem damit riesigen Erwartungsdruck konnte Tino Mohaupt (Foto rechts) nicht standhalten. Mit drei Neunern und zwei Zehnern beendete er den Zweikampf, während Frank Köstel die Nerven behielt, viermal eine Zehn und nur einmal eine Neun schoss und damit den Wettkampf mit 390:386 am Ende noch deutlich für sich entscheiden konnte.
3:2 hieß das Endergebnis für den SV Affalterbach, der damit das einzige Team in der Bundesligageschichte ist, das im Luftgewehr den Titel dreimal erringen konnte. Knut Boettig, der „Macher“ in Affalterbach, war nach dem Wettkampf natürlich überglücklich: „Das ist ein ganz toller Tag. Unser Team hat verdient gewonnen. Gerade die Auswechslung von Frank Köstel, den ich heute ins Team gestellt habe, nachdem gestern im Halbfinale noch Melanie Neininger in der Mannschaft stand, hat sich ausgezahlt. Ich wusste, der Frank kann 390, aber auch 397 Ringe schießen, das war ein kleines Vabanquespiel, aber es hat geklappt. Jetzt wird bei uns in Affalterbach natürlich erst einmal kräftig gefeiert, ich glaube, wir haben es uns verdient.“
Das Meisterteam vom SV Affalterbach