Bundesliga

SV Kelheim-Gmünd nach hochdramatischem Finale Meister mit der Luftpistole

08.02.2009 00:00

In einem Bundesligafinale, das an Spannung und Dramatik kaum noch zu überbieten war, siegte der SV Kelheim-Gmünd 3:2 mit der Luftpistole gegen den SB Broistedt. Im allerletzten Schuss musste an Position vier Florian Ullrich (Broistedt/Foto rechts) eine Zehn schießen, um noch in das Stechen gegen Thomas Karsch (Kelheim-Gmünd/Foto links) zu kommen. Er schaffte eine Neun und die Fans von Kelheim-Gmünd konnten über den ersten Titel in der höchsten deutschen Liga jubeln.

 

 

Vor vollbesetzten Tribünen, von denen aus beide Teams frenetisch angefeuert wurden, merkten nahezu alle Schützen die Bedeutung dieses Wettkampfes. Viele Achter, sonst eher selten wurden geschossen, waren auf der Anzeigetafel zu sehen, ein Beweis, wie nervös der Beginn dieses Duells war.

Pech hatte Broistedts Spitzenschütze Hans Jörg Meyer, der nach dem fünften Schuss einen Waffendefekt hatte und erst nach acht Minuten auf den Schießstand zurückkam. Sein Gegner, der Olympiasieger von 1996 in Atlanta, Roberto Di Donna, hatte ebenfalls Schwierigkeiten, in den Wettkampf hinein zu kommen, setzte sich mehrfach wieder auf den Stuhl hinter dem Stand, um sich neu zu ordnen.

93 Ringe seine erste Serie, auch ein wenig Nervenflattern bei diesem hervorragenden Schützen, der sich in der Folgezeit einen prächtigen Kampf mit Hans Jörg Meyer lieferte, den der deutsche Olympiateilnehmer von Peking am Ende mit 380:379 knapp für sich entschied.

Auf Position zwei war Munkhbayar Dorjsuren (Kelheim-Gmünd) gegen Michael Peirick (Broistedt) die klar bessere Schützin an diesem Tag. Sie hatte das Duell jederzeit im Griff, führte Mitte der zweiten Serie schon mit sechs Ringen, baute den Vorsprung bis auf neun Ringe aus und konnte am Ende sich sogar eine 89er-Serie leisten, um sicher mit 373:366 den Punkt für ihr Team zu holen.

An Position drei lieferten sich Sebastian Rosner (Kelheim-Gmünd) und Martin Flury (Broistedt) zunächst einen verbissenen Kampf, in dem sich der Schweizer ab der Hälfte der Partie immer besser in Szene setzen konnte, sich Ring um Ring herausarbeitete und nach 40 Wettkampfschüssen mit 382:376 die Oberhand behielt.

Entscheidend für das Gesamtergebnis, dies bemerkten die Zuschauer sehr schnell wurden die Begegnungen auf den hinteren Positionen. Position fünf war auf Seiten von Kelheim-Gmünd diesmal mit Christoph Schultheiß (Foto links) besetzt, der Thomas Kirchmeier ersetzte.

Der junge Mann fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein und lieferte seinem Gegner, Thomas Hoppe (Foto rechts), einen spannenden Zweikampf. Nach zwei Durchgängen völlig gleichauf mit 188 Ringen, standen sie auch nach dem 31. Schuss noch bei jeweils 290 Ringen.

Im 33. Schuss kam eine Acht bei Thomas Hoppe, der damit drei Ringe und einen Schuss hinter seinem Kontrahenten lag, eine höchstgefährliche Situation kurz vor dem Ende. Doch auch Christoph Schultheiß leistete sich im 36. Versuch eine Acht, womit er nur noch zwei Ringe und einen Schuss im Vorteil war. In den letzten Schüssen zeigte der junge Kelheim-Gmünder gute Nerven und brachte die Partie mit 376:373 zu seinen Gunsten über die Runden.

Das Drama an Position vier begann so richtig auf den letzten fünf Schüssen, als Thomas Karsch, der bis dahin immer einen kleinen Vorsprung hatte, eine Acht erzielte und nur noch einen Ring von Florian Ullrich entfernt war.

Eine weitere Acht des Kelheimers im vorletzten Schuss lies den Niedersachsen mit drei Ringen im zwischenzeitlichen Ergebnis in Führung gehen. Aber während Thomas Karsch seinen Wettkampf beendet hatte, musste Florian Ullrich noch drei Schüsse absolvieren.

Im 38. Versuch folgte eine Acht, damit war klar, es mussten zwei Zehner zum Sieg werden, zumindest jedoch eine Zehn und eine Neun, um ins Shoot-off um den Sieg zu gelangen. Es folgte eine Neun im vorletzten Schuss und bei ohrenbetäubenden Anfeuerungsrufen von den Tribünen besiegelte er mit einer weiteren Neun die knappe Niederlage seiner Mannschaft.

Eine schöne Geste nach Abschluss des Wettkampfs: beide Teams feierten gemeinsam, denn bei diesen Leistungen vor diesem großartigen Publikum haben letztendlich beide Mannschaften einen eindeutigen Beweis für die Attraktivität des Schießsports in der Form der Bundesliga geliefert.

Alle Ergebnisse vom Bundesligafinale Luftgewehr und Luftpistole finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe hier.