Bundesliga
SV Kriftel Deutscher Mannschaftsmeister mit der Luftpistole
Zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte ist der SV Kriftel Deutscher Mannschaftsmeister mit der Luftpistole geworden. Mit einem knappen 3:2 bezwangen die Hessen im Finale in Rotenburg an der Fulda den SB Broistedt.
Vor gut besuchten Tribünen in der Göbel Hotels Arena entwickelte sich von Beginn an ein spannendes Duell zweier Mannschaften, die sich auf Augenhöhe gegenüber standen. Kriftel wartete mit einer Umstellung gegenüber den gestrigen Partien auf: für Dirk Heinen kam Thomas van der Burg ins Team.
An Position eins zog Christian Reitz (Foto oben links) für den Vizemeister der vergangenen Saison seinem Gegner Patrick Scheuber (Foto oben rechts) relativ schnell davon. Der Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 mit der Schnellfeuerpistole begann mit einer Serie von 99 Ringen und setzte damit ein Ausrufezeichen. Am Ende hieß es 384:379 und dies war der erste Mannschaftspunkt in diesem Bundesligafinale für den SV Kriftel.
Thomas Hoppe kämpfte für Broistedt auf Position fünf gegen den neu hereingekommenen Thomas van der Burg tapfer, lag immer ein bis zwei Ringe in Führung – die Zuschauer konnten dies gut verfolgen, weil beide fast im gleichen Rhythmus schossen – und baute erst in den letzten Schüssen seinen Vorsprung zum 374:369 etwas aus. Der Ausgleich zum 1:1 war damit gesichert.
Dominik Sänger, für Kriftel an Position drei, zeigte im Finale eine ganz starke Leistung. Von Anfang an lag der Hesse vor seinem Kontrahenten Florian Ullrich, der sich mehrfach mit Trainer Philip Bernhard besprach und immer einige Ringe hinter seinem Gegner lag. Er konnte zu keiner Zeit den Rückstand effektiv verkürzen und unterlag am Ende mit 374:380. Kriftel ging mit 2:1 in Führung.
Den abermaligen Ausgleich erzielte Nationalmannschaftsschütze Hans Jörg Meyer an Position zwei gegen Aaron Sauter. Der Niedersachse zeigte sich heute mit einer Galavorstellung. Er erzielte in der dritten Serie optimale 100 Ringe – ein lang anhaltender Beifall von den Zuschauerrängen belohnte ihn für diese ausgezeichnete Leistung, die nach 40 Schuss in einen ungefährdeten 385:379-Sieg gegen den jungen Hessen führte.
Entscheiden musste die Partie zwischen Kriftels Thomas Rink (Foto rechts) und Michael Peirick (Foto links) an Position vier. Michael Peirick hatte eine ganz schwache erste Serie. Mit 85 Ringen lag er neun Zähler hinter seinem Gegner zurück, startete aber eine Aufholjagd, die ihn vor dem letzten Durchgang auf drei Ringe heranbrachte.
Auf der Trainerbank Kriftels begann das Zittern. Die Broistedter Hoffnungen zerschlugen sich aber schnell, als ersichtlich wurde, dass die letzte Serie Peiricks wieder nicht gut werden sollte. Mit 89 Ringen kam der Niedersachse vom Stand und vor dem letzten Schuss wusste Thomas Rink, dass ihm eine Drei zum Sieg reichen würde. Er schoss eine Neun, holte den dritten Mannschaftspunkt und sicherte seinem Team die Meisterschaft.
Meistertrainer Detlef Glenz strahlte nach dem letzten Schuss: „Das war Stress pur. Ich habe schon keine Stimme mehr, ich kann gar nicht mehr reden. Erst Dritter, dann Zweiter, jetzt Erster, das ist einfach Klasse. Zumal wir eine halbe Stunde vor dem Start noch die Mannschaft umbesetzen musste, denn Dirk Heinen konnte wegen einer allergischen Reaktion nicht schießen. Es ist optimal gelaufen, besser geht es nicht.“
Die kompletten Ergebnisse vom Bundesligafinale Luftgewehr und Luftpistole in Rotenburg an der Fulda finden Sie über die jeweiligen Links.