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Thüringer Schützenbund: Erfolgreicher Schützentag in Sondershausen
Stephan Thon aus Heyerode bleibt Präsident des Thüringer Schützen¬bundes. Die Delegierten¬versammlung wählte Thon, der seit dem 15. Schützentag in Bürgel an der Spitze des Verbandes steht, am Samstag zum 18. Schützentag in Sonders-hausen mit nur einer Gegen¬stimme wieder. Ehren¬präsident Dirk Eisenberg, der vor Thon acht Jahre lang als Präsident des Verbandes fungierte, war im altehrwürdigen Achteckhaus der Schlossanlage erster Gratulant und hängte dem alten und neuen Präsidenten die Schützenkette um.

Er wolle den Verband, der mit circa 18.600 Mitgliedern zu den vier größten Sportverbänden in Thüringen zählt, zielgerichtet weiterentwickeln und mit all seiner Erfahrung voranbringen, sagte Thon. Die Sanierungs- und Umbauarbeiten am Schießsportzentrum Suhl mit dem Olympiastützpunkt, um international konkurrenzfähig zu bleiben - auch mit Blick auf eine WM-Bewerbung 2030 - und die Mitgliedergewinnung, um die Basis, auf der die leistungssportlichen Erfolge des Verbandes fußen, noch breiter aufzustellen, seien zentrale Arbeitsschwerpunkte. Auch appellierte er an die Politik, in Sachen Bleiverbot Augenmaß walten zu lassen.
Einstimmig wieder in ihren Funktionen wählten die Delegierten die Vizepräsidentin Finanzen, Susanne Weyh (FV SSZ Suhl), den Vizepräsidenten Recht, Hans Gülland (SG Worbis), den Vizepräsidenten Tradition und Brauchtum Karl-Thomas Angermann (SGi Crossen) und den Vizepräsidenten Sport Marco Krannich (PSG Saalfeld). Außerdem zum Präsidium zählen Sina Hölzer (SV Obermaßfeld), die der Landesjugendtag am Vormittag wieder zur Landesjugendleiterin wählte, sowie Geschäftsführer Michael Gohritz.
Zum Schützentag in der Residenzstadt überbrachte Martina Reinhardt, Abteilungsleiterin im Thüringer Ministerium für Bildung, Jugend und Sport, „herzliche Grüße und Wünsche meines Chefs”, des Bildungsministers Helmut Holter (Die Linke) und dankte in der Feierstunde im Achteckhaus dem Schützenbund für die sportliche und gesellschaftliche Arbeit in Traditionspflege und Moderne, etwa mit einer Schützen-WM 2030 in Suhl als Herausforderung. „Wir stehen dazu ja in engem Kontakt”, sagte sie und Stephan Thon befand: „Das Ministerium ist uns stets ein guter Partner.”
Die Bedeutung des Schützenbundes betonten auch weitere Politiker und Funktionäre in ihren Reden und lobten das große Engagement. „Heute ist Sondershausen das Zentrum der Schützenwelt”, sagte der Bundestagsabgeordnete Manfred Grund (CDU). „Herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen, ehrenamtlichen Einsatz”, sagte Landrätin Antje Hochwind-Schneider (SPD). „Es ist mir außerdem ein Anliegen, all jenen zu danken, die mit viel Herzblut diesen Schützentag vorbereitet haben.” Ganz besonders hob sie den Thüringer Schützenbund und den Kreisschützenmeister Lutz Kewel mit seiner Mannschaft des Kyffhäuser Schützenkreises hervor, welche die rundum gelungene, dreitägige Großveranstaltung mit Feierstunde, Delegiertenversammlung und Landesjugendtag, mit Landesböllertreffen, Ermittlung des Thüringer Scheibenkönigs sowie des Landesjugendschützenkönigs, großem Festumzug, Festgottesdienst und Festabend organisiert hatten.
Auch der Präsident des Landessportbundes Thüringen, Prof. Dr. Stefan Hügel, überbrachte sportliche Grüße und betonte die Bedeutung des Sport- und Bogenschießens für das Sportland Thüringen – beeindruckend unter Beweis gestellt nicht zuletzt bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio. Außerdem hob er die Wichtigkeit der Arbeit an der Basis im Verein und Breitensport hervor und verwies u.a. auf die zahlreichen Möglichkeiten und Programme zur Unterstützung der Vereinsarbeit, u.a. nach der Corona-Zwangspause im Sport sowie die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen LSB und TSB.
DSB-Vizepräsident Gerd Hamm ging ausführlich auf die aktuellen Herausforderungen im Deutschen Schieß- und Bogensport und Schützenwesen ein. Neben der aktuellen Entwicklung im Sport wurden u.a. die Effekte der Corona-Pandemie auf die Schützenvereine oder die Bleiproblematik beleuchtet. Im Zuge der Kampagne „Jugend trifft” übergab er zur Freunde des Nachwuchses ein Gewehr der Firma Walther sowie 5000 Schuss LG-Munition von der Firma RUAG – symbolisch natürlich.
Sondershausens Bürgermeister und Schirmherr des Schützentages Steffen Grimm (parteilos), der anfangs die Gäste und Delegierten aufs Herzlichste willkommen geheißen hatte, übergab in der Schlussphase der Feierstunde den Staffelstab an Ina Leukefeld, Stadträtin und Beigeordnete der Stadt Suhl, wo der nächste Schützentag im Jahr 2024 stattfinden wird. „Ich kann ihnen versichern, dass wir uns sehr viel Mühe geben. Seien Sie eingeladen zum 19. Thüringer Schützentag nach Suhl”, sagte sie, nachdem sie auf die lange Schützentradition im Schießsportmekka Suhl verwiesen hatte.
Auch wurden zahlreiche Schützenfreunde für ihre langjährigen Verdienste geehrt. So reiht sich Referent Leistungssport Dirk Schade nun in die ehrenvolle Gruppe der Träger des Goldenen Ehrenkreuzes des TSB in Gold am Band ein. Marco Krannich erhielt das Ehrenkreuz des DSB in Gold und Hans Gülland die Präsidentenmedaille Stufe zwei, um nur Einige zu nennen.
Zwei mediale Höhepunkte umrahmten die Delegiertenversammlung: Das neue Imagevideo der Thüringer Schützenjugend ist nun online und der Startschuss für die neu gestaltete Webseite des TSB wurde gegeben (Freischaltung im Laufe der Woche).
(Jan-Thomas Markert)