Weltcup

Tino Mohaupt mit Weltcupsieg und Quotenplatz

03.06.2007 00:00

Tino Mohaupt (Benshausen/Foto) hat in der letzten Entscheidung des Weltcups in Garching-Hochbrück den Wettbewerb mit dem Luftgewehr gewonnen und damit dem Deutschen Schützenbund den 19. Quotenplatz für die Olympischen Spiele 2008 in Peking gesichert. Er siegte mit 701,1 Ringen vor Thomas Fanik (Österreich/Foto links), der auf 700,7 Ringe kam und Qinan Zhu (China/Foto rechts), der mit 700,6 Ringen Dritter wurde.

 

Der 23-jährige Student aus Thüringen hatte heute Morgen nach 596 Ringen im Vorkampf als Sechster ebenfalls das Finale erreicht. Mit seiner Finalteilnahme hatte Tino Mohaupt die Aufnahme in das Top Team des Deutschen Schützenbundes erreicht.

Voraussetzung für den Gewinn des Quotenplatzes war, dass er Pierre Edmond Piasecki (Frankreich) hinter sich lassen musste, denn der Franzose hatte persönlich noch kein Olympiaticket und auch kein anderer Landsmann hatte im Luftgewehr einen Quotenplatz für seinen Verband geholt.

Es war ein äußerst spannendes Finale, das die Zuschauer zum Abschluss der Veranstaltung emotional stark beanspruchte. Tino Mohaupt hatte schon im Eröffnungsschuss mit seiner 10,5 eine kleine Differenz zum Franzosen, der mit einer 9,6 anfing, geschaffen. Diesen Vorsprung baute der junge Deutsche Schuss für Schuss aus und lag nach dem vierten Durchgang mit 2,3 Ringen vorn.

Aber nicht nur auf diesen Zweikampf schauten die Besucher in der Finalhalle, sondern mit seinen hervorragenden Leistungen lag Tino Mohaupt kurz vor Hälfte des Finale auf Rang zwei hinter Matthew Emmons (USA), dem Olympiasieger von Athen 2004 im Liegendschießen.

Diesen zweiten Rang verteidigte Tino Mohaupt (Foto) bis zum letzten Durchgang, wo er immer noch 0,9 Ringe hinter dem Amerikaner lag und auf den Olympiasieger im Luftgewehr, Qinan Zhu, achten musste, der nur zwei Zehntelringe hinter Tino Mohaupt an dritter Position lag.

Der Thüringer schloss mit einer 10,6 ab, der Quotenplatz war gesichert, doch dann der Aufschrei in der Halle: Matthew Emmons leistete sich im letzten Schuss eine 9,0 – der Sieg für Tino Mohaupt (Foto rechts) auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück war perfekt.

„Für mich war es ein Riesenerfolg, dass ich hier im Finale war. Es war meine zweite Teilnahme bei einem Weltcup, mein allererstes Finale und eigentlich wollte ich nur zeigen, was ich kann. Deshalb habe ich auch gar nicht auf die Ringzahlen geschaut, wollte nur jeden einzelnen Schuss so gut wie möglich abgeben. Dies ist mir gelungen, wobei ich heute auch eine große Portion Glück hatte.

Im Finale habe ich nicht gewusst, wo genau ich stehe. Auf den Franzosen, der links neben mir stand, habe ich schon ein wenig geschaut, hier ging es schließlich um den Quotenplatz. Zum Ende des Wettkampfes habe ich mir nur gesagt: Weiter so, greife aggressiv an – dass es jedoch so weit nach vorne reichen würde, hatte ich niemals erhofft.

 

Großartig feiern kann ich nicht, weil ich morgen gleich wieder an der Uni in Stuttgart bin und mein Studium fortführe, aber das eine oder andere Bier werde ich heute Abend noch trinken. Das war mit Sicherheit das Finale meines Lebens, doch möchte ich in Zukunft noch mehr solche Erfolgserlebnisse haben.“

 

Bundestrainer Claus-Dieter Roth: „Das war sein größter Erfolg bis heute. Im Jahre 2000 war er bei den Junioren Europameister, kam dann im letzten Jahr in unseren Erwachsenenkader, hat in diesem Jahr bei seinem ersten Auftritt in einem Weltcup in Fort Benning eher durchwachsen geschossen, was ich allerdings bei einem so jungen Schützen bei seinem Debut akzeptiere. In der letzten Zeit hatte Tino sehr gute Trainingsleistungen gezeigt und heute auf höchster Ebene zugeschlagen.“

 

Frank Köstel (Weingarten) belegte mit 593 Ringen den 28. Platz und Norbert Ettner (München) wurde mit 590 Zählern auf dem 56. Rang notiert.

Stefanie Thurmann (Frankfurt/Oder/Foto) hatte in der ersten Entscheidung am letzten Tag des Weltcups für Gewehr und Pistole auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück mit der Sportpistole mit 782,1 Ringen Platz sieben belegt. Die 25-jährige Sportsoldatin schoss sich damit ebenfalls in das Top Team des Deutschen Schützenbundes für die Olympischen Spiele 2008 in Peking.

Stefanie Thurmann erzielte nach 289 Ringen gestern im Präzisionsschießen heute Morgen 292 Ringe und war mit 581 Zählern aufgrund der besten letzten Serien als Achte noch in die Entscheidung um die Medaillen gekommen.

Mit dem viertbesten Finalergebnis aller acht Konkurrentinnen gelang es Stefanie Thurmann, in der letzten Serie sogar noch an Jasna Sekaric (Serbien) vorbeizuziehen. 201,1 Ringe standen für die Brandenburgerin am Ende auf der Finaltafel.

„Der Wettkampf war absolut cool“, so die strahlende Stefanie Thurmann nach dem Finale, „es hat heute alles gepasst. Dass ich hier heute noch ins Finale reinrutsche, habe ich nicht erwarten können, doch die 99-er Serie zum Schluss des Vorkampfs hat das noch ermöglicht. Das letzte Finale, das ich erreicht habe, war bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2001 und seitdem war ich bei keinem großen Wettkampf mehr unter den besten Acht. Daher bin ich heute restlos zufrieden.“

 

Munkhbayar Dorjsuren (Neubiberg) wurde mit 579 Ringen 15. und Antje Noeske (Neubrandenburg) belegte mit 574 Ringen den 36. Platz.

 

Alle Ergebnisse des Weltcups auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe hier.

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