Bundesliga

Titelverteidiger im Glück

13.11.2006 00:00

Der amtierende Deutsche Meister Schützengilde Waldenburg ist am zweiten Wettkampfwochenende in der Bundesliga Luftpistole Gruppe Süd in beiden Begegnungen nur knapp einer Niederlage entronnen und liegt zusammen mit dem ESV Weil am Rhein, der ebenfalls zwei Mal siegte, noch ungeschlagen an der Spitze der Tabelle.

 

Ausgerechnet seinen bis dahin besten Schützen ließ der Titelverteidiger gegen die starken Sportschützen aus Ötlingen pausieren. In einem Auslosungsverfahren geregelt, muss jeweils ein Mitglied des Waldenburger Teams für eine Partie ausscheiden und diesmal traf es Patrik Lengerer (Foto), die Nummer eins.

Nach Siegen des russischen Weltklasseschützen Wladimir Gontscharow und des DSB-Nationalmannschaftsmitglieds Leo Braun auf Waldenburger Seite sowie den Erfolgen von Borys Graytser und Stefan Scharpf für Ötlingen, musste die Begegnung Wolfgang Renner (Waldenburg) gegen Achim Rieger (Ötlingen) das Match entscheiden. Nur hauchdünn gewann Wolfgang Renner mit 368:367. In der sonst so lauten Waldenburger Mehrzwecksporthalle war es vor dem letzten Schuss des Ötlingers muckmäuschenstill.

Auch die Begegnung gegen die SG Ulrichshögl war kein Selbstläufer. Erst nach dem zweiten Schuss des Stechens zwischen Wladimir Gontscharow (Foto links) und Jan-Erik Aeply (Foto rechts) stand der knappe 3:2-Erfolg für Waldenburg fest.

Leo Braun (Waldenburg) und Tobias Steinberger (Ulrichshögl) gewannen zunächst recht schnell ihre Duelle. Patrik Lengerer (Waldenburg) konnte sich anschließend mit nur einem einzigen Ring gegen Daryl Szarenski (Ulrichshögl) durchsetzen, aber Sandra Schönmetzler glich postwendend für die Bayern zum zwischenzeitlichen 2:2 aus.

Shoot-off also zwischen Wladimir Gontscharow und Jan-Erik Aeply, die beide 383 Ringe auf dem Konto hatten. Beide eröffneten mit einer Zehn, die Entscheidung fiel, als im zweiten Durchgang der Russe wieder mit einer Zehn aufwartete, Jan-Erik Aeply mit der Neun nicht mehr gleichziehen konnte.

„Ich glaube, ich hatte zum Schluss Angst zu gewinnen“, so der Unterlegene nach dem Wettkampf, „aber es war ein toller Wettkampf gegen solch einen Gegner. Die ersten 33 Schuss liefen super, dann wurde es für mich ein Kampf gegen die Zeit. Trotzdem war es gegen Wladimir eine große Herausforderung.“

Auch Waldenburgs Spitzenschütze Patrik Lengerer musste erst mal nach dem Wettkampf durchatmen: „Das war wahnsinnig spannend. Zunächst bin ich nicht richtig in den Wettkampf reingekommen, die Körperspannung hat mir gefehlt. Als ich merkte, dass ich mit fünf Zehnern ausschießen musste, um zu gewinnen, wurde ich doch schon ganz schön nervös, denn ich wusste auch, dass wir diesen Punkt benötigen würden. Mein Selbstvertauen war aber so groß, dass ich es schließlich mit ein wenig Glück geschafft habe.“

Die ersten Punkte der Saison holte sich auch Mitfavorit SV Kelheim-Gmünd beim 4:1-Sieg gegen die SG Ulrichshögl, wobei die beste deutsche Pistolenschützin der letzten Jahre, Munkhbayar Dorjsuren (Foto), auf Position eins Daryl Szarenski unterlag. Auch bei der 2:3-Niederlage ihrer Mannschaft gegen Ötlingen blieb die gebürtige Mongolin ohne Erfolg.

„Dass wir diesmal wenigstens ein Mal gewinnen mussten, war uns allen nach zwei Auftaktniederlagen klar. Die Chance auf das Bundesligafinale haben wir uns erhalten, obwohl es nun sehr schwer wird. Meine Wettkämpfe an diesem Wochenende waren ein einziges Auf und Ab.“

In Weil am Rhein hatte der gastgebende ESV zunächst gegen Aufsteiger FSG Hilpoltstein mit 5:0 leichtes Spiel. Die Überlegenheit der Südbadener war nicht nur zahlenmäßig, sondern auch von der Leistung her recht deutlich.

Gegen die Schützengilde Ludwigsburg musste sich der Ausrichter jedoch gewaltig strecken, bevor der knappe 3:2-Sieg eingefahren war. Spitzenschütze Abdullah Ustaoglu, Markus Abt und Thomas Albiez (Foto) waren die Punktgaranten für den Erfolg, der das Team von Trainer Hans Blaschka mit 8:0 Zählern weiterhin souverän auf Finalkurs hält.

Hinter den beiden Spitzenteams von Weil und Waldenburg hat sich die SSG Dynamit Fürth mit zwei Siegen und insgesamt 6:2 Punkten auf Rang drei etabliert, vor Ludwigsburg und Ötlingen, die mit 4:4 Zählern das Mittelfeld der Gruppe Süd bilden.

Mit 2:6 Punkten steht Kelheim-Gmünd nun unter absolutem Erfolgszwang, sollte die Endrunde noch erreicht werden, während es für die bisher sieglosen Ulrichshögl und Hilpoltstein in den nächsten Partien nur noch darum gehen kann, den Abstieg zu vermeiden.

Die kompletten Ergebnisse der Bundesliga Luftpistole Gruppe Süd finden Sie hier.

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