Bundesliga

Titelverteidiger SGI Waldenburg mit Zuversicht

28.09.2005 00:00

Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesliga Luftpistole nahm mit der Schützengilde Waldenburg am 13. Februar diesen Jahres ein Vertreter der Gruppe Süd den begehrten Meisterspiegel mit nach Hause. Mit glänzenden Leistungen überzeugte die Mannschaft aus dem kleinen Luftkurort, östlich von Heilbronn gelegen, und gewann am Ende verdient den Titel.

 

Als Zweiter der Tabellengruppe Süd in das Finale in Waldkraiburg gekommen, schaltete das Team um den russischen Weltklasseschützen Wladimir Gontscharow (Foto) zunächst im Viertelfinale den SV Bassum mit 4:1 aus, bezwang anschließend in der Vorschlussrunde die Schützengilde Ludwigsburg mit dem Optimalergebnis von 5:0 und ließ auch im Finale gegen die starken Schützen von der Braunschweiger SG beim 4:1 keinen Zweifel aufkommen, wer am Ende den Meisterspiegel der Bundesliga in Händen halten würde.

Der Titelverteidiger geht mit einer spektakulären Neuverpflichtung in die neunte Saison, denn sollte der 28-jährige St. Petersburger Wladimir Gontscharow einmal verhindert sein, wird mit Maria Grozdewa (Bulgarien) die zweimalige Olympiasiegerin von Sydney 2000 und Athen 2004 mit der Sportpistole für die Waldenburger an den Start gehen.

Für Günter Wüstemeyer, dem Teamchef der Schützengilde Waldenburg, ist diese Verpflichtung aus zwei Gründen wichtig: „Erstens ist nicht sichergestellt, dass Wladimir Gontscharow bei jedem Wettkampf antreten kann. Er muss mit der russischen Nationalmannschaft auch während der Bundesligasaison an Trainingslagern teilnehmen, um sich für das kommende Jahr einen Platz im russischen Team zu sichern. Wenn er also nicht für uns starten kann, habe ich die Möglichkeit, auf Maria Grozdewa zurückzugreifen. Wichtig ist zweitens, dass sie eine Weltklasseschützin ist, die nicht aus Russland kommt, denn so haben wir bei Trainingsmaßnahmen der russischen Nationalmannschaft keine Terminprobleme und können trotzdem mit einer ganz starken Nummer Eins in die Begegnungen gehen.“

Die 33-jährige Bulgarin (Foto), die in der Hauptstadt Sofia wohnt, kam vom SK Nove nach Baden-Württemberg. Sie hatte von sich aus ein großes Interesse, einmal in der höchsten deutschen Mannschaftsklasse des Sportschießens mitzuschießen, wie Günter Wüstemeyer ausführt: „Maria hat sich selbst bei uns ins Gespräch gebracht und wir haben die Gunst der Stunde umgehend genutzt. Sie wird bei uns hinter Wladimir Gontscharow in Reserve stehen, denn wir dürfen pro Begegnung ja nur einen Schützen aus dem Ausland einsetzen. Darüber hinaus ist sie natürlich für die Zuschauer durch ihre großen internationalen Erfolge ein Publikumsmagnet und ihren Bekanntheitsgrad in Schützenkreisen möchten wir natürlich auch gerne für unsere Begegnungen nutzen.“

Doch nicht nur die beiden prominenten Schützen für die Spitzenposition machen das Team der SGI Waldenburg stark. Hinter Wladimir Gontscharow und Maria Grozdewa stehen mit Leo Braun (Foto unten), Patrick Lengerer, Wolfgang Renner und Franz Möndel die gleichen Schützen, die im Februar den Titel gewinnen konnten.

Das Ziel in der kommenden Saison ist für den Teamchef dementsprechend klar: „Die Mannschaft ist sehr stark und es hat sich gegenüber der vergangenen Saison nichts Wesentliches geändert, daher wäre es unglaubwürdig, wenn ich sagen würde, wir wollen nur die Bundesliga erhalten. Wir bewegen uns im Kreis der Medaillenanwärter und wir wollen selbstverständlich das Finale in Waldkraiburg erreichen.

Der Süden erscheint mir in der kommenden Saison sogar stärker als die Nordgruppe zu sein. Wenn Sie sich nur einmal den SV Kelheim-Gmünd anschauen, die sich mit dem italienischen Spitzenschützen Roberto Di Donna enorm verstärkt haben und mit Nationalmannschaftsschützen, egal aus welchem Land, bis zur Position sieben besetzt sind, dann kann man schon erahnen, was auf uns zukommt. Dazu kommt der ESV Weil am Rhein, den man immer auf der Rechnung haben muss, und die SG Ulrichshögl hat sich auch effizient verstärkt. Wir werden auf jeden Fall dagegen halten. Zwischen den Positionen eins bis vier wird es sehr spannend. Im Süden ist alles offen.“

Als kleines verspätetes „Danke schön“ für den Titelgewinn und natürlich auch zur Stärkung des Mannschaftsgefüges hat der Verein das Team zu einem einwöchigen Urlaub im November in die Türkei eingeladen.

Ausführliche Informationen rund um die Bundesligasaison 2005/2006 finden Sie hier.

Foto Grozdewa: ISSF