Bundesliga

Titelverteidiger steht als Nordmeister fest

29.11.2004 00:00

In der Bundesliga Luftpistole Gruppe Nord ist schon vor dem letzten Wettkampftag die Entscheidung an der Tabellenspitze gefallen, denn der amtierende Deutsche Meister, die Vereinigten Sportschützen aus Haltern, haben am Wochenende durch zwei Siege gegen die SSGi Bremen-Bassum und gegen den PSV Olympia Berlin ihre führende Position uneinholbar gesichert.

 

Mit 4:1 bezwangen die Westfalen am Samstag Abend die ebenfalls zum Kreis der Titelanwärter zählende SSGi Bremen-Bassum. Vor allem das Duell auf Position eins zwischen den beiden Weltklasseschützen Franck Dumoulin (Haltern) und Michail Nestrujew (Bremen-Bassum) sorgte für Spannung, denn nach einem sensationellen Rekord von 22 Bundesligasiegen hintereinander drohte dem Olympiasieger von Sydney 2000 in Reihen von Haltern die erste Niederlage.

Gegen den russischen Goldmedaillengewinner von Athen in der Freien Pistole und Olympiazweiten in der Luftpistole hatte Franck Dumoulin vor allem zu Beginn der einzelnen Serien seine Probleme, aber im Laufe des Duells drehte sich das Blatt und der Franzose zeigte seine Steherqualitäten. Am Ende hieß es 385:384 in einem höchst spannenden Wettkampf und Dumoulin feierte seinen 23. und zugleich bisher schwersten Erfolg in der höchsten deutschen Klasse im Schießsport. Klaus Lindemann und Manfred Pilkiewicz sowie Albert Grieskamp im Stechen holten die weiteren Punkte für Haltern, während DSB-Nationalmannschaftsschütze Artur Gevorgjan den Ehrenpunkt für das Team von der Weser sicherte, das in der Woche vor den Wettkämpfen überraschend seinen Trainer Achim Braje verlor, der aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen seinen sofortigen Rücktritt erklärte und in Braunschweig schon nicht mehr auf der Bank saß.

Vereins-Chef Horst-Dieter Jobst, der zusammen mit Rainer Schmidt das Team betreute, muss nun schnellstens einen Nachfolger finden. „Wir wollen einen sportlichen Leiter und einen Mental-Trainer. Hoffentlich gibt’s in dieser Woche noch eine Lösung“, hoffte der Interimscoach nach dem Wettkampf.

Tags drauf schraubte der beste Pistolenschütze der Bundesliga seinen Rekord auf 24 Siege, denn gegen Altmeister Gernot Eder vom PSV Olympia Berlin blieb Franck Dumoulin mit 385:381 unangefochten. Dabei absolvierte er die letzten sieben Schuss auf Socken – „wegen der besseren Bodenhaftung“, wie er anschließend berichtete. Trotz einem optisch knappen 3:2-Resultat war der Erfolg der Halterner deutlich, da Michael Peirick (382:368) gegen Robert Loke und Manfred Pilkiewicz (376:364) gegen Stefanie Thurmann souverän die Punkte einfuhren.

Für den fünffachen Rekordmeister aus der Hauptstadt wird es nach der 1:4-Niederlage gegen die Braunschweiger SG als Tabellensiebter mit 2:10 Punkten ganz eng, denn zuhause im letzten Wettkampf gegen die SSGem Hildesheim müssen zwei Punkte herausspringen, um den Relegationsplatz sicher zu haben. Zwar tendiert die Chance für den Tabellenletzten, den Essener SV, gegen den gastgebenden Meister VSS Haltern in der abschließenden Partie am 8. Januar 2005 gegen Null, doch ganz sicher können sich die Berliner natürlich nicht sein.

Im zweiten Spitzenmatch des Wochenendes standen sich am Sonntag Gastgeber Braunschweiger SG und die SSGi Bremen-Bassum gegenüber, die sich vom Trainerrücktritt und der Niederlage gegen Haltern überraschend gut erholt zeigte und den Ausrichter mit 3:2 bezwingen konnte. Allerdings stand den Bremer Vorstädtern ein wenig das Glück zur Seite, denn Valerij Samojlenko (Braunschweig) hätte den siegbringenden dritten Punkt für sein Team gegen Artur Gevorgjan holen können.

In den letzten fünf Schüssen hätten zwei Zehner und drei Neuner gereicht, aber für den Braunschweiger erschien auf der Anzeigetafel in den abschließenden Versuchen fünf Mal die Neun. Damit verlor er das Duell gegen seinen Ex-Mannschaftskameraden und Braunschweig das gesamte Match.

Von den Sportschützen aus Fahrdorf erwarteten nahezu alle Experten, dass sie sich am Wochenende endgültig für die Teilnahme am Bundesligafinale hätten qualifizieren können. Doch die Norddeutschen nutzten den günstigen Wettkampfplan nicht und unterlagen der SSGem Hildesheim mit 2:3 und am Sonntag dem SV Bassum sogar mit 1:4. Damit ist das Ziel Waldkraiburg, dort findet im Februar die Endrunde statt, in weite Ferne gerückt, denn im letzten Wettkampf wartet nun die Braunschweiger SG auf die Norddeutschen.

Hildesheim und Bassum, die Gewinner des Wochenendes, liegen nun gleichauf mit Fahrdorf – alle drei Teams haben mit 6:6 ein ausgeglichenes Punktekonto – auf den Plätzen fünf und sechs. Während der SV Bassum im Vororts-Duell gegen die SSGi Bremen-Bassum antreten muss, hat die SSGem Hildesheim den schweren Gang gegen Ausrichter PSV Olympia Berlin vor sich. Zündstoff gibt es also genug in den letzten Partien der Vorrunde.

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