Bundesliga

Titelverteidiger verpasst Bundesligafinale

17.01.2005 00:00

Das Finale am 12./13. Februar 2005 in Waldkraiburg wird ohne den amtierenden Deutschen Meister SV Affalterbach stattfinden. Dieses doch überraschende Ergebnis brachte der letzte Vorrundenwettkampftag in der Bundesliga Luftgewehr Gruppe Süd, als der Titelverteidiger ohne seine Spitzenschützin, der russischen Olympiasiegerin im Sportgewehr, Ljubow Galkina, gegen die SSVG Brigachtal antreten musste und 2:3 verlor.

 

Gegen das Team aus Südbaden konnten nur Sandra Koch und Karin Schade punkten, während Peter Sidi, Armin Rothmund und Christoph Häßler für Brigachtal siegreich blieben. Für Peter Sidi war es übrigens der siebte Sieg im siebten Einsatz – eine absolut herausragende Bilanz für den 26-jährigen Ungarn, der damit entscheidenden Anteil am sechsten Rang seiner Mannschaft hat, die nun in Ruhe auf die kommende Saison in der höchsten deutschen Liga im Sportschießen vorbereiten kann.

Für Affalterbach auf Rang fünf bleibt nur die Einsicht, dass die Auswahl in dieser Saison zu unbeständig war. Mit Ljubow Galkina erzielte das Team beim 5:0-Kantersieg gegen Waldkraiburg eine Rekordzahl von 1971 Ringen, diesmal gegen Brigachtal waren es eher magere 1946 Zähler und das ist für einen Spitzenplatz in dieser Gruppe einfach zu wenig.

Wie ausgeglichen die Südgruppe besetzt ist, wurde auch im Duell zwischen dem Spitzenreiter Germania Prittlbach und dem Tabellenletzten SV Petersaurach deutlich. Nur eine überragende Leistung von Claudia Keck, die mit 399:397 gegen Julia Ziegler gewann, sowie zwei hauchdünne Siege von Andreas Hausler und Kerstin Tusch – beide hatten nur einen Ring Vorsprung – sicherten dem Team aus Prittlbach den 3:2-Erfolg und bedeuteten gleichzeitig den direkten Abstieg für den SV Petersaurach.

Die SG Germania Prittlbach geht damit als Südgruppenerster in das Finale in Waldkraiburg, ein Resultat, dass viele Experten vor Saisonbeginn nicht erwartet hatten. Erklären lässt sich dies aber durch die Tatsache, dass trotz Verzicht auf die international erfahrenen Petra Horneber und Wolfram Waibel, einige hochkarätige Talente aus den Kadern des Deutschen Schützenbundes und des Bayerischen Sportschützenbundes im Team stehen.

Hinter Germania Prittlbach wird der zweimalige Bundesligameister Der Bund München in die Endrunde einziehen. Gegen Dynamit Fürth, das als Tabellenvierter von der Affalterbacher Niederlage profitierte und ebenfalls im Finale dabei ist, erreichte das kompakte Team aus der bayerischen Landeshauptstadt ein deutliches 4:1, das die Ambitionen der Mannschaft für Waldkraiburg noch einmal klar unterstrich.

Mit der Equipe um die österreichische Spitzenschützin Monika Haselsberger, die erst nach dreimaligem Stechschuss an Position eins Konstantin Prichotschenko mit 9;9:10,8 unterlegen war und für den einzigen Punktverlust sorgte, ist bei der diesjährigen Titelvergabe zu rechnen. Seit Jahren ist die Mannschaft eine feste Größe in der Südgruppe der Bundesliga und hat auf allen Positionen erfahrene Schützen, die, wie zum Beispiel Frank Dobler und Joachim Vogl, seit dem Start der Bundesliga im Jahr 1997 mit von der Partie sind.

Vereinschef Manfred Moser kommentierte dann auch zufrieden: „Gegen die Fürther Mannschaft waren die Vorzeichen von Anfang an auf Sieg gestellt. Mit einer knappen Niederlage, die uns auch noch das Finale gesichert hätte, wollten wir uns gar nicht abgeben. Entsprechend motiviert gingen unsere Schützen zu Werke und konnten mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung die SSG Dynamit Fürth deutlich in Schach halten. Wir alle im Verein freuen uns auf das Finale in Waldkraiburg und gehen davon aus, nachdem wir nur eine Autostunde von München aus fahren müssen, dass einige Schlachtenbummler mitkommen werden, um unsere Mannschaft anzufeuern. Wir haben uns alle geschworen, ein Debakel wie vergangenes Jahr in Gelsenkirchen, wird es dieses Mal nicht geben.“

Die Androhung, bei Nichterreichen der Endrunde zum Küchendienst während des Finales verpflichtet zu werden, zeigte bei den Schützen der SGi Waldkraiburg Wirkung, denn der Gastgeber brachte das Kunststück fertig, die HSG München vor eigenem Publikum mit 3:2 zu schlagen. Rund 150 Zuschauer verfolgten die Begegnung im Wintergarten des Vereinsgeländes der Hauptschützengesellschaft, von wo aus man einen guten Blick auf den Schießstand hatte, auf dem sich Sonja Pfeilschifter und Ferdinand Stipberger wieder einmal als die Garanten für Siegpunkte im Team der Münchner erwiesen.

Zum ersten Mal in dieser Saison stand Jason Parker in der Auswahl der Waldkraiburger und dieser Schachzug erwies sich als goldrichtig, denn der amerikanische Spitzenschütze besiegte auf Position zwei Thomas Farnik mit 395:392 und nachdem auch Gabi Ziegler und Bernd Schott ihre Kontrahenten von der HSG bezwingen konnten, war die Finalteilnahme vor eigenem Publikum durch Platz drei in der Tabelle gesichert.

Die HSG München dagegen muss als Tabellensiebenter in die Relegationsrunde um den Verbleib in der höchsten deutschen Liga und trifft dort mit dem Post SV Plattling und der SG Coburg, die mit Katerina Kurkova eine der weltbesten Schützinnen in ihren Reihen hat, auf härteste Konkurrenz.

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