International
Viel Nervosität zum WM-Auftakt im deutschen Sommerbiathlon-Team
Es war schon bei der Akkreditierung zu beobachten, dass die überwiegende Zahl der Teilnehmer an diesen Sommerbiathlon-Weltmeisterschaften in Forni Avoltri (Italien) aus dem Bereich der Winterbiathleten kommt. Eine Entwicklung, die sehr viel anders verläuft, als von der IBU ursprünglich angenommen wurde und dieser auch nicht in die Planung passt.
Der Internationalen Biathlon-Union wäre es viel lieber, wenn sich beim Sommerbiathlon eine ganze andere Art von Athleten durchsetzten. Diese Entwicklung ist aber sicherlich darauf zurück zu führen, dass durch die Verkürzung der Strecken das Schießergebnis wieder stärker dominiert, als noch im vergangenen Jahr. Und schießen können sie halt, die Athleten, die normalerweise auf Skiern zuhause sind.
Die Platzierungen im Verfolgungswettkampf werden den Ausschlag geben, wer vom deutschen Team auch im Massenstartwettkampf am Samstag an den Start gehen darf. Nach dem vereinbarten Reglement sind die ersten Drei im Sprint gesetzt und die übrigen 27 zugelassenen Starter orientieren sich an der Rangfolge im Verfolgungswettkampf. Bei den Sprintwettkämpfen hat kein deutscher Sommerbiathlet einen besseren Rang als Platz 11 erreicht. Das war Monika Liedtke (Berlin/Foto) bei den Damen. Leider hat sie im stehenden Anschlag drei Fehler hinnehmen müssen, nachdem sie liegend noch fehlerfrei geblieben war.
Michael Genz (RosenheimFoto) brachte bei den Herren zwar eine sehr gute Leistung auf dem Stand, war aber gehandicapt durch sein Rückenprobleme. Mit insgesamt einem Fehler – dem ersten Schuss im stehenden Anschlag – war er bei weitem der beste Deutsche. Ihm macht aber seit Wochen ein eingeklemmter Nerv zwischen dem 5. und 6. Rückenwirbel zu schaffen und deshalb war seine Laufzeit nicht überragend. Frank Röttgen (Wipperfürth) konnte an diesem Einzelwettbewerb nicht teilnehmen, da er eine heftige Grippe aus der vergangenen Woche auskurieren musste und auch erst mit Verspätung anreisen konnte. Vielleicht klappt sein Start in der Staffel am Sonntag.
Bei den Juniorinnen war Stefanie Glöckner (Zerbst) auf dem 19. Rang beste Deutsche, ging aber leider auch mit drei Fehlern beim stehenden Anschlag vom Stand. So gut wie keine Chance hatten die Junioren des DSB gegen die geballte Macht der osteuropäischen Länder. Alexander Röder (Weserstein-Münden) landete mit drei Fehler insgesamt auf dem 24. Platz.
Die Dominanz der Osteuropas an diesem ersten Tag der Weltmeisterschaften 2003 im italienischen Forni Avoltri war eindeutig. Das lässt sich am besten am Medaillen-Spiegel (Stand 10.09.2003) ablesen:
Nation | Gold | Silber | Bronze | Gesamt |
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Weißrussland | 2 | 1 |
| 3 |
Ukraine | 1 | 2 | 1 | 4 |
Russland | 1 | 1 | 1 | 3 |
Tschechien |
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| 1 | 1 |
Slowenien |
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| 1 | 1 |
Alle bisherigen Ergebnisse der Weltmeisterschaften im Sommerbiathlon finden Sie hier.
Bericht: Günter Köchel