Vorher hatte es für den Nordgruppenzweiten der vergangenen Saison zwei knappe 3:2-Erfolge im Viertelfinale gegen den SV Kelheim-Gmünd und in der Vorschlussrunde gegen den ESV Weil am Rhein gegeben.

Vor der kommenden neunten Wettkampfzeit sind die Prognosen von Mannschaftsbetreuer Horst Lindner eher zurückhaltend: „Wir sind nicht mehr ganz so stark wie in der letzten Saison. Frank Seeger (Foto oben rechts im Finale gegen Leo Braun) zum Beispiel hat nach den Olympischen Spielen 2004 eine längere Auszeit genommen, hat es ganz ruhig angehen lassen und nicht so durchgepowert wie in der Saison vor Athen. Er hat sich erst in letzter Zeit auf die Bundesliga konzentriert und es bleibt abzuwarten, welche Leistungsstärke er in den kommenden Wettkämpfen hat.“

Ein anderer Leistungsträger der Braunschweiger ist dagegen stärker geworden: Wladimir Isakow (Foto unten rechts im Finale gegen Wladimir Gontscharow) hat sich in den internationalen Wettkämpfen dieses Jahres erheblich gesteigert. „Er wird uns bei allen Begegnungen zur Verfügung stehen und wir zählen natürlich auf ihn. In der Bundesliga kann man heute gar nicht mehr ganz vorne mit um die Medaillen kämpfen, wenn man als rein deutsches Team antritt. Wir brauchen die ausländischen Spitzenschützen von der Leistung her.

Wir waren ja so ziemlich die letzte Mannschaft, die sich um ausländische Verstärkung bemüht hat, weil wir so lange wie möglich mit rein deutschem Personal auskommen wollten. Wir wollten gerne auch unseren jungen Nachwuchsschützen in der Bundesliga eine Chance geben, aber nachdem nahezu alle Teams sich mit Spitzenschützen aus ganz Europa verstärkt haben, mussten wir diesen Weg ebenfalls gehen und wir haben mit Wladimir Isakow eine hervorragende Wahl getroffen.“

Der Olympiadritte von Athen 2004 hatte auch in diesem Jahr bisher eine starke Saison. Ein zweiter Rang beim Weltcup in Changwon (Südkorea) und Rang drei sowohl beim Weltcup im Juni als auch beim Weltcupfinale im August auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück sprechen für den 35-jährigen Schützen aus Moskau.

„Natürlich würden wir gerne das Resultat und die Leistung aus der vergangenen Saison wiederholen“, so Mannschaftsleiter Horst Lindner, „das ist unser Ziel. Wir wollen in der Gruppe Nord ganz vorne mit dabei sein und das Ticket für die Endrunde in Waldkraiburg lösen. Natürlich ist es dann im Bundesligafinale auch eine Frage der Tagesform und des Glücks. Im Februar sind wir im Finale zurecht geschlagen worden, denn die Schützengilde Waldenburg hatte damals einen ganz ausgezeichneten Wettkampf geboten und ist absolut verdient Deutscher Meister geworden. Wir konnten mit hocherhobenen Haupt diese Niederlage hinnehmen, denn der Gegner war an diesem Tag klar das bessere Team.“

Auf eine mögliche Vorherrschaft des Südens angesprochen, analysiert der 45-jährige, der selbst als aktiver Schütze mehrfacher Landesmeister in Niedersachsen war: „Es ist in den letzten Jahren immer enger zwischen Nord und Süd geworden und im letzten Jahr konnten wir alle sehen, dass es nicht nur mehr eng war, sondern dass es einen Wechsel in der Leistungsstärke gegeben hat. Die Vereine in der Südgruppe haben sich einige Jahre später als wir im Norden Gedanken darüber gemacht, wie die Bundesliga auch in der Luftpistole attraktiv gemacht werden kann. Ich denke, wir kämpfen in dieser Saison absolut auf Augenhöhe und wir können hochinteressante Finalwettkämpfe erwarten. Bei uns im Norden sehe ich die VSS Haltern mit Franck Dumoulin ganz weit vorne, aber auch das Team aus Bremen-Bassum mit Artur Gevorgjan und Michail Nestrujew wird sicherlich zu den Favoriten gehören.“

Die Braunschweiger werden sich am ersten Wettkampfwochenende 8./9. Oktober 2005 in Fahrdorf gleich am Samstag mit den Vereinigten Sportschützen aus Haltern auseinandersetzen müssen und treffen am Sonntag Vormittag auf den Gastgeber, die Sportschützen Fahrdorf.

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