Europameisterschaften

Vorsichtige Annäherung an eine neue Disziplin

24.02.2018 13:28

Den Mixedwettbewerb bei Luftdruck-Europameisterschaften gab es schon hie und da, bisher ging es dabei nicht um Medaillen, sondern um Geldprämien bei einer Demonstrationsveranstaltung. Aus der Demonstration ist Gesetz geworden: Seit diesem Jahr gehört das Mixed mit Luftgewehr und Luftpistole zum Pflichtprogramm bei nationalen und internationalen Wettbewerben, denn in Tokio 2020 werden darin erstmals olympische Medaillen vergeben.

Doch noch gibt es viele Fragezeichen. „Ich war von dem hohen Niveau überrascht“, meinte beispielsweise Pistolen-Bundestrainer Jan-Erik Aeply nach dem ersten Mal bei einer internationalen Meisterschaft. Natürlich hat er im Training besondere Maßnahmen entwickelt. So musste sich heraus kristallisieren, welche Paare zusammen schießen, denn sie müssen zueinander passen. „Das ist einerseits eine menschliche Komponente, andererseits muss es auch schießtechnisch funktionieren.“

Sandra Reitz (Foto) etwa sagt: „Wenn mein Partner einen ganz anderen Rhythmus schießen würde, wäre das nicht gut.“ Es würde sie aus der Ruhe, eben aus dem Rhythmus bringen. In Györ trat sie zusammen mit Michael Schwald an, beim ersten Weltcup wird sie ihren Mann Christian an ihrer Seite haben, den Olympiasieger mit der Schnellfeuerpistole und in Györ wegen seiner Konzentration zunächst in dieser Saison auf seine Stammdisziplin abwesenden Titelverteidiger.

Für Jan-Erik Aeply ist das Mixed eine logische Weiterentwicklung im internationalen Schießsport. „Die Tendenz geht weg vom Kleinkaliber- und hin zum Luftdruckschießen.“ Er sieht im Mixed und ähnlichen neuen Formen wie dem in Györ erstmals neu praktizierten Teamwettbewerb Möglichkeiten, den Schießsport auf lange Sicht olympisch zu erhalten. „Kleinkaliber wird, auch wegen der teuren Bauten, kritisch gesehen, Luftdruck kann man in jeder Halle durchführen und dort zu einem Event machen.“ Aeply setzt daher auf das Schießen mit Diabolos. „Denn wir wollen ja weiterhin wirklich schießen und es vermeiden, irgendwann nur noch per Licht, also Lasersportgeräten, anzutreten.“