Deutsche Meisterschaften

Waldemar Schanz gewinnt 32. nationalen Meistertitel

11.09.2008 00:00

Waldemar Schanz (Wiesbaden/Foto) hat auf seiner Heimanlage den Trapwettbewerb bei den Deutschen Meisterschaften der Wurfscheibenschützen in Wiesbaden mit insgesamt 141 Treffern (Vorkampf 117/Finale 24) gewonnen. Zweiter wurde Marc Pöhlitz (Wandlitz) mit 138 getroffenen Scheiben (Vorkampf 115/Finale 23) vor Eicke Beckmann (Magdeburg), der sich mit 137 Treffern (Vorkampf 115/Finale 22) die Bronzemedaille sicherte.

 

Der Lokalmatador hatte nur im allerersten Durchgang des Finales einen Fehlschuss zu verzeichnen, alle anderen Scheiben waren eine sichere Beute für den eigentlichen Doppeltrapspezialisten, der aber gerne auch diese olympische Disziplin schießt.

Damit verteidigte der Hesse seinen Titel aus dem vergangenen Jahr und strahlte nach dem letzten Finalschuss: „Ich freue mich sehr, dass ich zum zweiten mal hintereinander im Trap Deutscher Meister geworden bin, weil es kein Zufall war. Ich habe hart für diesen Titel gearbeitet und wenn es auch von außen nach einer gewissen Lockerheit aussieht, weiß nur ich selbst, wie viel ich dafür getan habe. Ich trainiere zwar von den Zeitumfängen her nicht so viel Trap wie Doppeltrap, aber vielleicht ist dies genau richtig für mich. Wenn ich ehrlich bin, freue ich mich sogar mehr über einen Titel im Trap als über einen im Doppeltrap, weil es für mich einfach mehr Spaß macht. Trap ist meine Nebendisziplin, daher ist es auch überraschender, wenn ich ganz oben auf dem Treppchen stehe.“

„Olympia in Peking habe ich geistig abgehakt“, so Waldemar Schanz weiter, der hier in Wiesbaden, auf heimischem Stand seinen 32. deutschen Meistertitel in seiner langen Karriere gewann, „ich habe mich nicht für die Spiele qualifiziert und dies lag einzig und allein an meinen Leistungen im Vorfeld. Als nach den Spielen von Athen 2004 im Doppeltrap der Timer eingeführt wurde, das heißt, dass die Scheiben mit Verzögerung kommen können, habe ich zunächst vermutet, dass mir dies nicht zum Nachteil wird. Doch dann hatte ich Schwierigkeiten, weil ich von meiner Technik her gewohnt war, sofort abzudrücken, wenn die Scheiben kamen und ich war unter den neuen Bedingungen nicht in der Lage, zu korrigieren.

Ich habe auf jeden Fall alles gegeben, um mich für die Spiele zu qualifizieren und meine Ergebnisse waren ja auch ordentlich. Das schlechteste Resultat in diesem Jahr waren 136 Treffer und damit hätte ich mich in Peking für das Finale qualifiziert. Doch was nutzt alles Wenn und Aber, es hat nicht sollen sein.

Demnächst fange ich an der Sporthochschule in Köln mein Studium zum Diplom-Trainer an, denn ich möchte später einmal meine Erfahrungen an den Nachwuchs weitergeben und ich denke, es ist immer gut, wenn der Coach nicht nur auf theoretischer Basis seinen Schützlingen Wissen vermittelt, sondern als ehemaliger Leistungssportler aus der Nationalmannschaft auch im Praxistest absolut mithalten kann.“

Schon gestern hatte der zweimalige Vizeweltmeister im Doppeltrap nach den ersten drei Durchgängen des Vorkampfes das Feld mit 73 Treffern und drei Ringen Vorsprung angeführt. Nach einer vollen 25er-Serie zu Beginn seines Wettkampfes folgten zwei Durchgänge zu jeweils 24 Treffern. Heute begann der Hesse mit einem Durchgang von 21 getroffenen Scheiben, bevor er mit einer 23er-Serie und insgesamt 117 Treffern seine Qualifikation abschloss.

Ihm am nächsten kamen Eicke Beckmann (Magdeburg) und Marc Pöhlitz (Wandlitz), die beide mit 115 Treffern in das Finale der besten Sechs gingen. Zwei weitere Treffer dahinter folgten mit Stefan Ommert (Langenlonsheim), Stefan Rüttgeroth (Gieboldehausen) und Sebastian Weiß (Kühlungsborn) weitere Nationalmannschaftsmitglieder des Deutschen Schützenbundes.

Der amtierende Europameister in dieser Disziplin, Karsten Bindrich (Eußenhausen), war in der hessischen Landeshauptstadt nicht am Start. Der Siebte der Olympischen Spiele von Peking konnte nur zu diesem Zeitpunkt seinen Jahresurlaub nehmen, eine Maßnahme, die mit der sportlichen Führung des Verbandes im Vorfeld abgestimmt war.

Deutscher Meister 2008 bei den Junioren wurde Daniel Wiesemann (Dietzhausen/Foto) mit insgesamt 131 Treffern (Vorkampf 113/Finale 18) vor Andre Stuppy (Wiesbaden), der mit 128 getroffenen Scheiben (Vorkampf 109/Finale 19) Zweiter wurde.

Ein glänzendes Finale schoss Jan-Ole Jena (Eddigehausen), der nach 101 Treffern im Vorkampf schon weit abgeschlagen war. Mit 24 Erfolgen in der Endrunde und insgesamt 125 Treffern im Gesamtergebnis schoss sich der junge Niedersachse noch auf den Bronzerang nach vorne.

Daniel Wiesemann bekam nach dem Wettkampf für seine sportlichen Erfolge in diesem Jahr vom Partner des Deutschen Schützenbundes, der Firma RUAG, 5.000 Schuss Munition der Marke Rottweil überreicht.

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Die Ergebnisse von den deutschen Meisterschaften der Wurfscheibenschützen in Wiesbaden finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe hier.