Olympische Spiele
Waldemar Schanz mit Rang Sechs im Doppeltrap
Drei Doppelfehler im Finale machten die Medaillenchancen für Waldemar Schanz (Wiesbaden/Foto) im Doppeltrap bei den Olympischen Spielen in Athen zunichte. Mit insgesamt 175 Treffern (Vorkampf 135/Finale 40) wurde der 36-jährige DSB-Schütze Sechster.
Die achte, elfte und einundzwanzigste Runde wird der Hesse so schnell nicht vergessen. Beide Scheiben flogen weiter und damit auch das mögliche und so nahe erste Edelmetall für den Deutschen Schützenbund bei dieser Veranstaltung.
Waldemar Schanz begann hervorragend, sechs Runden traf er voll, bevor zum ersten Mal die Fahne des Kampfrichters zur Anzeige eines Fehlschusses nach oben ging. Während des gesamten Finales war der zweimalige Vizeweltmeister ganz dicht an den Medaillen dran, doch vier Fehlschüsse in der letzten Phase waren einfach zu viel, die Konkurrenz gab sich keine Blöße mehr.
Souverän wurde Ahmed Almaktoum (Vereinigte Arabische Emirate) Olympiasieger mit 189 Treffern (Vorkampf 144/Finale 45). Mit 179 getroffenen Scheiben (Vorkampf 135/Finale 44) ging die Silbermedaille an Rajyavardhan Rathore (Indien) und Zheng Wang (China) gewann nach einer spannenden und wechselhaften Endrunde die Bronzemedaille mit 178 Treffern (Vorkampf 137/Finale 41).
In der zweiten Runde der Direktausscheidung sind die beiden verbliebenen deutschen Bogenschützinnen Anja Hitzler (Alfdorf) und Cornelia Pfohl (Berlin) ausgeschieden und damit liegen die Hoffnungen nun ausschließlich im Mannschaftswettbewerb, der am kommenden Freitag entschieden wird.
Anja Hitzler (Foto) hatte es in der Hand, das Achtelfinale im Einzelwettbewerb des Bogenschießens bei den Olympischen Spielen in Athen zu erreichen. Gegen Hui Ju Wu (Taiwan) ging die 21-jährige zunächst in Führung und konnte diesen Vorsprung auch bis zur vierten Passe verteidigen, ehe die Taiwanesin herankam und die Partie ausgeglichen gestalten konnte.
Am Ende stand es 156:156 und ein Stechen musste über den Einzug in die nächste Runde entscheiden. In diesem Shoot-off erzielte Anja Hitzler eine Acht, während Hui Ju Wu mit einer Neun die Glücklichere in diesem Moment war und ins Achtelfinale einziehen konnte.
Auch für Cornelia Pfohl sah es zu Beginn der Partie gegen Margarita Galinowskaja (Russland) hervorragend aus. Nach der ersten Passe führte sie mit drei Ringen, nach der zweiten mit sieben und nach den dritten drei Pfeilen sogar mit zehn Ringen Vorsprung. Hier war die nächste Runde eigentlich nur noch eine Routinefrage.
Doch dann dreimal Sieben in der vierten Passe, wo die Russin sechs Ringe aufholen konnte. Die fünfte Passe ging mit 28:27 an die Russin, aber immer noch drei Ringe Vorsprung vor der sechsten und letzten Passe für Cornelia Pfohl.
Die Russin schoss hier optimale 30 Ringe, während die Berlinerin zwei Mal Neun und eine Sieben folgen ließ und das bedeutete, dass Cornelia Pfohl mit 156:158 verloren hatte und Margarita Galinowskaja in die nächste Runde einziehen kann.
Wiebke Nulle (Berlin), die dritte Schützin des DSB, war bereits in der ersten Runde der Direktausscheidung ausgeschieden.
Auch Michael Frankenberg (Hagen a.T.W.) hat die zweite Runde nicht überstanden. Nur ganz knapp scheiterte der Niedersachse mit 163:164 an Tim Cuddihy (Australien). Er lag bis zur letzten Passe in Führung und hatte das Achtelfinale vor sich, doch mit 27:24 gingen die letzten drei Pfeile an den Schützen vom Fünften Kontinent und dies bedeutete das Aus für den Angehörigen der Bundeswehr.
In der Freien Pistole konnten sich die Vertreter des Deutschen Schützenbundes nicht auf den vorderen Rängen platzieren. Frank Seeger (Wolfsburg/Foto) kam mit 553 Ringen auf den 18. Platz, während Abdullah Ustaoglu (Riegel) mit 550 Zählern am Ende auf Rang 24 notiert wurde.
Für Abdullah Ustaoglu hätte es sicherlich zu einer weitaus besseren Platzierung reichen können, denn nach der vierten Serie lag der Südbadener noch äußerst aussichtsreich im Rennen, doch dann verpatzte eine 85-er-Serie alle Chancen auf ein Abschneiden weit vorn.
Olympiasieger wurde Michail Nestrujew (Russland) mit 663,3 Ringen vor dem Führenden nach dem Vorkampf, Jong Oh Jin (Südkorea), der auf 661,5 Zähler kam und die Bronzemedaille ging an Jong Su Kim (Nordkorea), der 657,7 Ringe erzielte.