Weltcup
Weltcup Al Ain: Pigorsch gewinnt Bronze
Sensationelles Ergebnis für Paul Pigorsch: Der 27-jährige Trap-Schütze gewann beim Weltcup in Al Ain/Vereinigte Arabische Emirate die Bronzemedaille – es ist die erste Medaille für Pigorsch und sein größter Erfolg. Kleiner Wermutstropfen: Den olympischen Quotenplatz für Tokio 2020 erhielten nur die beiden Erstplatzierten aus Kroatien und Thailand.
Pigorsch begann sein erstes Finale suboptimal. Die zweite und vierte Scheibe flogen unberührt in die Weite. Die großen technischen Probleme mit der Anlage während des Finals trugen zudem sicherlich nicht zur Beruhigung bei - mehrmals wurde der Wettkampf unterbrochen. Zudem war es mit 38°C enorm heiß. Doch der für den SSC Neiden schießende Polizist steigerte sich und traf mit großer Sicherheit die nächsten 19 Scheiben, ehe er die 24. wieder verfehlte. Damit lag er im Sechserfeld auf Platz vier. Als sich nach dem Kasachen nach weiteren fünf bzw. zehn Scheiben auch der Russe und der Chinese verabschiedeten, stand die Medaille fest. Nun ging es um den Quotenplatz, doch die Führenden schossen fehlerfrei, während Pigorsch den ein oder anderen Fehler einstreute und sich am Ende über den sensationellen dritten Platz freuen konnte. "Das war ein super Wettkampf, das Umfeld hat gestimmt. Mein Trainer Karsten Bindrich war ja auch dabei und hat mir guten Rückhalt gegeben. Dann habe ich Runde für Runde gearbeitet. Im Finale bin ich schlecht reingekommen, habe aber dann gut durchgezogen. Schade, dass es nicht für Platz zwei gereicht hat, das war mein großes Ziel. Ich bin absolut zufrieden, mein erstes Weltcup-Finale und dann gleich durchgestartet", meinte Pigorsch danach.
Auch Bundestrainer Uwe Möller war begeistert: "Einer ist heute durchgekommen, Paul hat eine super Leistung gezeigt. Er hat es momentan drauf, das hat er schon in Mexiko gezeigt. Er ist in sein erstes Finale überhaupt reingegangen und hat sich dort gut durchgebissen. Die beiden Erstplatzierten waren einfach besser, dennoch war das eine super Nummer von ihm, es ist glaube ich, die erste Weltcup-Medaille bei den Männern nach mehr als einem Jahrzehnt. Das lässt hoffen für die nächsten Events, wir sind dran und greifen wieder an!"
Bereits in der Qualifikation schoss Pigorsch wie ein Uhrwerk und stellte seine vor zwei Wochen beim Weltcup in Acapulco/MEX aufgestellte Bestleistung von 123 Treffern ein (25, 25, 24, 24, 25). Mit dem feinen Unterschied, dass er dieses Mal direkt in das Finale der besten sechs Schützen einzog und einem Nerven aufreibenden Shoot-off aus dem Weg ging.
Dabei ließ er sich in der vierten Serie auch nicht von der „Fahrkarte“ beim ersten Schuss irritieren, sondern holte in der Folge alle Scheiben vom Himmel. Wohlwissend, dass dies erforderlich ist, um in das Finale einzuziehen.
Marco Kross wusste ebenfalls zu gefallen. Zwar konnte er den glänzenden Auftakt mit 50 Treffern in den ersten beiden Serien nicht halten, seine 119 Treffer (Platz 47) bedeuten jedoch eine persönliche Bestleistung. Schade, dass er die „magische“ 120 mit dem letzten Schuss vergab. Andreas Löw begann den Wettkampf ebenfalls gut (49 Treffer), ließ dann aber in Durchgang drei und vier insgesamt fünf Scheiben fliegen. Zu viel auf diesem Niveau, um besser als auf Platz 75 (117) abzuschneiden.
Die Finals bei Sportdeutschland.TV (deutsche Zeiten)
10.04.: Finale Trap Mixed (15.15 Uhr)
14.04.: Finale Skeet Frauen (14.45 Uhr)
15.04.: Finale Skeet Männer (14.45 Uhr)
Das deutsche Team in Al Ain
Trap: Katrin Quooß, Sonja Scheibl, Sarah Bindrich, Paul Pigorsch, Andreas Löw, Marco Kross
Uwe Möller (Bundestrainer), Karsten Bindrich (Assistenztrainer)
Skeet: Vanessa Hauff, Nadine Messerschmidt, Katrin Wieslhuber, Laura Quooß (MQS), Tilo Schreier, Sven Korte, Felix Haase
Axel Krämer (Bundestrainer), Frank Günther (Assistenztrainer)