Weltcup

Weltcup Bogen Paris: Moritz Wieser mit überragender Leistung

23.06.2021 09:20

„An so einen Tag kann ich mich kaum erinnern. Ich bin fast sprachlos!“ Sagte der so eloquente Bundestrainer Oliver Haidn nach der Recurve-Qualifikation beim Weltcup in Paris. Moritz Wieser schoss bei seiner ersten Weltcup-Teilnahme mit 693 Ringen einen neuen deutschen Rekord und schloss die Qualifikation als Erster ab.

Foto: World Archery / Ungläubig und stolz: Moritz Wieser nach seinem Qualifikations-Coup in Paris.
Foto: World Archery / Ungläubig und stolz: Moritz Wieser nach seinem Qualifikations-Coup in Paris.

Doch damit nicht genug: Mit Maximilian Weckmüller (6. Platz / 677 Ringe) und Florian Unruh (10. / 672 Ringe) schossen sich zwei weitere DSB-Männer in die Top Ten, Johannes Maier (661, 32. Platz) zeigte eine ordentliche Leistung. Das Spitzen-Trio steigerte den erst am 19. Juni auf 2028 gesteigerten deutschen Team-Rekord auf sensationelle 2042 Ringe und war damit nur drei Ringe unter dem Europa-Rekord. Und das Mixed-Duo Wieser & Michelle Kroppen stellte mit 1354 Ringen als Erste der Qualifikation einen neuen deutschen Rekord auf und den Europarekord ein.

Ich bin völlig sprachlos!

Moritz Wieser nach seiner formidablen Leistung

Foto: World Archery / Synchron-Schießen mit Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Charline Schwarz (v.l.).
Foto: World Archery / Synchron-Schießen mit Michelle Kroppen, Elisa Tartler und Charline Schwarz (v.l.).

„Ich bin völlig sprachlos! Die Bedingungen waren klasse, meine Schüssen fühlten sich hervorragend an. Ich bin einfach überglücklich mit meiner Leistung und freue mich auf die nächsten Tage“, übermittelte der erst 20-jährige Wieser.

Vor der letzten Passe in der Qualifikation war klar, dass Wieser für eine Steigerung des Rekords von Maximilian Weckmüller 57 Ringe benötigte. Und der Shooting-Star legte sogar noch einen „drauf“, platzierte 58 Ringe auf der Scheibe und begeisterte somit seinen Trainer: „Es gibt keine zehn Schützen auf der Welt, die das bei ihrem ersten Start auf einem Weltcup geschafft haben.“ Wieser begann die Qualifikation mit 55 Ringen – es sollte seine schwächste Passe sein – und lieferte einmal die perfekte 60. Am Ende hatte er einen Vorsprung von 12 Ringen vor dem zweitplatzierten Italiener Mauro Nespoli und gar 15 (!) Ringe vor Weltmeister Brady Ellison (USA).

Die zuletzt erzielten Erfolge waren kein Zufallsprodukt!

Bundestrainer Oliver Haidn zu der starken Entwicklung bei den Männern

Damit zeigten die Männer, dass sie das bittere Verpassen des Team-Quotenplatzes wenige Tage zuvor hervorragend verkraftet hatten, und „dass die zuletzt erzielten Erfolge kein Zufallsprodukt waren“, so Haidn. Schließlich hatte das Männer-Team zuvor Weltcup-Gold in Lausanne gewonnen, Weltcup-Bronze in Guatemala geholt, bei der EM die Qualifikation als Nummer eins und beim Quotenplatz-Turnier als Nummer zwei abgeschlossen. „Und mit Cedric Rieger, Felix Wieser und Jonathan Vetter haben wir drei weitere starken Schützen im Kader. Bei den Männern ist die Entwicklung und Perspektive ganz hervorragend“, so Haidn.

Und auch die Frauen lieferten in Paris ab. Als Team schoss sich das Trio Michelle Kroppen (661 Ringe), Charline Schwarz (651, 15. Platz) und Elisa Tartler (647, 23. Platz) auf Platz drei der Qualifikation (Haidn: „Ein respektables Ergebnis!“), Kroppen war als beste Deutsche auf Platz acht. Lisa Unruh (640, 35. Platz) fand nicht wie gewohnt ihren Rhythmus.

Am Mittwoch, 23. Juni, gilt es nun für die Recurver die Qualifikations-Leistungen in den Ko-Runden zu bestätigen. Die Compound-Schützen absolvieren ihre Qualifikation.

Das deutsche Team in Paris

Recurve: Michelle Kroppen, Lisa Unruh, Charline Schwarz, Elisa Tartler, Maximilian Weckmüller, Florian Unruh, Moritz Wieser, Johannes Maier
Compound: Julia Böhnke, Jennifer Walter, Janine Meißner, Leon Hollas, Florian Grafmans, Sebastian Hamdorf, Henning Lüpkemann

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