Weltcup

Weltcup-Bronze für Bernhard Martin in Forni Avoltri

01.02.2006 00:00

Bogenbiathlet Bernhard Martin (Rückholz/Foto) bleibt auch beim Weltcup in Forni Avoltri (Italien) in der Erfolgsspur. Nach Gold und Silber beim Heimweltcup in Mittenwald Anfang des Jahres stand der Polizeibeamte aus Bayern diesmal auf dem Bronzeplatz im Sprint.

Nach zwei Schießfehlern im Stehendanschlag musste der 25-jährige DSB-Schütze nur Wladimir Ewtjukow (Russland) und seinen Dauerrivalen Andrej Zupan (Slowenien) an sich vorbeiziehen lassen. Durch eine hervorragende Laufleistung über die 7,5 Kilometer lange Strecke konnte der Russe sogar einen Schießfehler im Kniendanschlag mühelos kompensieren und siegte vor dem Slowenen, der im Schießstand sogar fehlerlos blieb. Bernhards Bruder Edmund Martin (Rückholz) kam als Neunter noch unter die Top Ten in diesem Wettbewerb.

In der Verfolgung über 10 Kilometer zeigten die Läufer aus Russland dann ihre wahre Stärke. Gleich vier Teilnehmer kamen auf die ersten Ränge, wobei wiederum Wladimir Ewtjukow vorne lag. Dahinter reihten sich Pawel Borodin, Konstantin Pogorelow und Kiril Malzew ein, bevor als Fünfter Bernhard Martin auf der Gesamtresultatsliste erscheint, der diesmal Andrej Zupan auf Rang sechs verweisen konnte. Edmund Martin fiel ebenfalls zurück, war aber auf dem 14. Rang noch zweitbester Akteur des Deutschen Schützenbundes.

Im Massenstart über 10 Kilometer waren gleich fünf Starter aus Russland unter den ersten Sechs und auch in diesem Wettkampf war Bernhard Martin auf Rang sieben bester Deutscher vor seinem Bruder Edmund, der auf Rang neun fuhr.

Diesmal hieß der Sieger Konstantin Pogorelow, der den vielfachen Weltmeister und Weltcupsieger Andrej Markow (Russland/Foto) knapp schlagen konnte. In die russische Phalanx schob sich lediglich Andrej Zupan auf Rang drei.

Etwas enttäuscht äußerte sich Bernhard Martin nach der Veranstaltung: „Es ist frustrierend, dass mein Bruder Edmund und ich aufgrund sportpolitischer Entscheidungen im DSB unsere Ränge eins und drei im Gesamtweltcup bei der dritten und abschließenden Weltcupveranstaltung im kommenden Monat in Moskau nicht verteidigen können.“

Klaus Lindau, zuständiger Bogenreferent im Deutschen Schützenbund, stellt die getroffenen Vereinbarungen jedoch klar: „Wir haben uns vor der Saison abgesprochen, dass wir aus Kostengründen die Weltcupveranstaltungen in Mittenwald und Forni Avoltri seitens des Verbandes beschicken.

Der Deutsche Schützenbund fährt seit Jahren eine finanzpolitische Balancestrategie, in der einerseits die vielen verständlichen Wünsche der olympischen und nichtolympischen Sportarten im DSB zum Wohle der Sportler und der Disziplinen berücksichtigt werden, auf der anderen Seite aber auch aufgrund einer soliden Haushaltsführung im Verband die Relation zwischen den einzelnen Sportarten gewahrt werden muss. Man kann nicht von den Sommerbiathleten verlangen, dass sie sich trotz sportlicher Erfolge an Verabredungen halten, dann aber bei anderen Disziplinen Ausnahmen machen.“

Bei den Damen hatten die Italienerinnen in Sprint und Verfolgung die Nase vorn. Mit Licia Piller Hoffer, Stefania D’Andrea und Nadia Peyrot gewannen die Gastgeberinnen alle drei Weltcupmedaillen auf der kurzen Strecke und im Jagdrennen konnte nur Ekaterina Lugowkina (Russland) Nadia Peyrot vom Bronzerang verdrängen.

Im Massenstart zeigten die Damen aus Russland dann jedoch ihre gewohnte Stärke, ließen den Italienerinnen keine Chance mehr und gewannen mit Natalia Emelina, Ekaterina Lugowkina sowie Olga Kozlowa Gold, Silber und Bronze.

Die Damen des Deutschen Schützenbundes hatten mit den Entscheidungen um das Edelmetall wenig zu tun. Jana Hönig (Oberhof) belegte im Sprint Rang sieben, in der Verfolgung und Masenstart jeweils den neunten Platz, während Viktoria Wurmer (Mittenwald) in allen drei Wettbewerben auf dem 11. Rang notiert wurde.

Die kompletten Ergebnisse des Weltcups der Bogenbiathleten in Forni Avoltri finden Sie hier.