Weltcup

Weltcup-Bronze für Henri Junghänel und Christian Reitz

10.06.2014 11:09

Beim Weltcup München 2014 für Gewehr, Pistole und Flinte, der in diesem Jahr ein Rekordteilnehmerfeld mit über 1300 Schützinnen und Schützen vermelden kann, haben Henri Junghänel (Breuberg/Foto) im Liegendschießen mit dem Kleinkalibergewehr und Christian Reitz mit der Schnellfeu-erpistole die Bronzemedaille gewonnen.

Der Weltschütze des Jahres 2013 mit dem Kleinkalibergewehr machte es im Vorkampf besonders spannend, denn erst mit der letzten Serie und glänzenden 105,4 Ringen sicherte sich der 26-jährige Hesse das Finalticket. In einem absoluten Weltklassefeld war der Kampf um die besten acht Plätze heftig umkämpft.

Im Finale begann der Weltcupsieger von Fort Benning mit 10,0, 10,4 und 10,8, was zunächst den fünften Rang bedeutete, anschließend folgten in der zweiten Serie eine 10,4, 10,3 und 10,2, - Resultate, die in diesem Klassefeld nicht ausreichten, nach vorne zu kommen. Rang sechs für Henri Junghänel nach den ersten beiden Serien.

In der Ausscheidung – nach jeweils weiteren zwei Schüssen schied der aktuelle Letztplatzierte aus - steigerte sich Henri Junghänel jedoch zunächst auf Rang fünf, nach weiteren guten Zehnern kletterte er auf Platz vier und nach einer 9,7 von Matthew Emmons, der damit von Platz eins auf Rang vier zurückfiel, war der DSB-Schütze sogar auf dem Bronzerang.

Unter den letzten vier Finalisten konnte er gegen den Amerikaner, der 2004 in Athen Olympiasieger wurde, seinen Rang verteidigen und stand bereits als Bronzemedaillengewinner fest, bevor es in die entscheidende Runde gegen Shengbo Zhao und Gang Liu (beide China) ging, wo der Vorsprung der beiden Chinesen nicht mehr eingeholt werden konnte. Gold ging an Shengbo Zhao mit 208,9 Zählern, während Gang Liu mit 208,5 Ringen auf Rang zwei kam.

„Es ist gut gelaufen, ich kann mich nicht beklagen“, zeigte sich Henri Junghänel nach seinem Wettkampf zufrieden, „ich hatte etwas Glück im Vorkampf, als ich mit den letzten Schüssen – alles hohe Zehner – noch unter die besten Acht kam. Im Finale hat mich eine kleine Schussbildverlagerung am Anfang ein paar Zehntel gekostet, die mir vielleicht am Ende gefehlt haben. Es war jetzt mein sechstes Finale bei Weltcups hintereinander, dabei zwei Mal Gold und zwei Mal Bronze, da kann ich wirklich zufrieden sein.“

Daniel Brodmeier (Niederlauterbach), der auf der Olympiaschießanlage in Garching-Hochbrück bereits im Luftgewehrfinale stand, erzielte 624,7 Zähler und kam damit auf den 14. Platz. Maik Eckhardt (Dortmund), der dritte Teilnehmer des Deutschen Schützenbundes in diesem Wettbewerb konnte sich in der vorausgeschalteten Elimination nicht für den Vorkampf qualifizieren.

Im zweiten Wettbewerb des Tages, Schnellfeuerpistole der Herren, qualifizierte sich Christian Reitz (Foto) nach Halbprogrammen von 291 und 290 Ringen mit insgesamt 581 Zählern als Vierter für das Finale der besten Sechs.

Im Finale begann er mit fünf Treffern und setzte sich damit an die Spitze des Feldes. Hinter ihm folgten drei Schützen mit jeweils vier Treffern. Treffer bedeutet beim Schnellfeuerschießen eine 9,7 oder höher. Vier Treffer in Runde zwei bedeuteten weiterhin Position eins, auch wenn das Verfolgerfeld direkt hinter dem Bronzemedaillengewinner von Peking 2008 lag.

Eine weitere Optimalserie von fünf Treffern schafften einen Zwei-Treffer-Abstand vor Keith Sanderson (USA), seinem schärfsten Verfolger, der jedoch in der vierten Serie von Alexei Klimow (Russland) auf dem zweiten Platz abgelöst wurde. Christian Reitz mit vier Treffern weiterhin ungefährdet an der Spitze.

Nur drei Treffer in Runde fünf brachten den Gleichstand mit dem Russen, der nun stark aufkam und wie der DSB-Schütze 21 Hits auf dem Konto hatte. Christian Reitz musste nach einer weiteren Serie und nur zwei Treffern sogar in ein Stechen, um nicht als Vierter auszuscheiden.

Es gelang ihm, sich zusammen mit Haozhe Hu (China) gegen Keith Sanderson im Shoot-off durchzusetzen, doch eine weitere Serie mit nur zwei Treffern bedeuteten das Aus für den Polizeikommissar aus Hessen mit insgesamt 25 Treffern.

„Am Anfang bin ich mit den Bedingungen hier auf dem schweren Stand sehr gut klar gekommen, die Visierung war in Ordnung, es lief fast zu gut“, analysierte der Olympiasechste von London seinen Wettbewerb, „doch dann wurde das Handgelenk immer weicher und ich habe mich wegen der Handgelenksprobleme nicht mehr so auf das Korn konzentriert, wie es eigentlich sein sollte. Die letzten zwei Serien habe ich mich nur noch gefragt: Wo ist denn das Korn ? Irgendwo war dann der Punkt erreicht, wo es nicht mehr ging. Das es hier schwer wird, durfte ich erwarten, deshalb kann ich mit der Medaille sehr zufrieden sein.“

Alexei Klimow gewann schließlich im Duell gegen Haozhe Hu mit 33:30 diesen Wettbewerb.

Aaron Sauter (Beerfelden) kam mit 573 Ringen auf Platz 23. 285 und 289 Ringe schoss er in seinen bei-den Halbprogrammen. Philipp Wagenitz (Dresden) belegte mit 572 Ringen den 26. Platz. Seine Bilanz in den Halbprogrammen lautete 284 und 288 Zähler.

Die kompletten Ergebnisse des Weltcups in München finden Sie nach Abschluss der Wettbewerbe über diesen Link.