Weltcup

Weltcup Changwon: Zwei Medaillen für DSB-Schützen

25.04.2018 17:26

Auf die Schnellfeuer-Schützen war wieder einmal Verlass! Christian Reitz und Oliver Geis sorgten mit Silber und Bronze für die ersten deutschen Medaillen beim Weltcup in Changwon. "Ich bin mächtig stolz auf meine Männer", jubelte Bundestrainer Detlef Glenz zurecht.

Pistole: Reitz und Geis mit Weltklasseleistungen

Sowohl Reitz als auch Geis zeigten am WM-Stand Weltklasseleistungen. Geis zog als Erster der Qualifikation mit 587 Ringen in das Finale ein, der Olympiasieger schaffte es als Sechster gerade so, profitierte dabei von seiner enorm hohen Zahl (27) an Innen-Zehnern. Das Finale hatte es dann in sich: Zwei Südkoreaner, ein Franzose, ein Russe und das DSB-Duo zeigten ein enorm hohes Niveau. Die beiden Asiaten und die beiden Deutschen setzten sich ab, Geis eliminierte den Koreaner im Stechen, ehe er mit ganz starken 29 Treffern über Bronze und den damit verbundenen Top Team Tokio-Status jubeln konnte. Reitz schoss sensationell (34 Treffer) und musste sich trotzdem dem wie entfesselt schießenden Koreaner Kim beugen, der mit 38 Treffern (von 40 möglichen) Weltrekord schoss. Reitz meinte: "Ich habe den Weltrekord eingestellt, trotzdem hat ein anderer gewonnen. Ich muss wohl nicht allzu viel falsch gemacht haben, aber der andere hat das Finale seines Lebens geschossen. Er war heute nicht zu schlagen. Mein Glückwunsch!“

Auch Bundestrainer Detlef Glenz zollte dem Südkoreaner seinen Respekt, war aber vielmehr von der Leistung seiner Athleten begeistert: "Silber und Bronze, was will ich mehr?! Ich war mir sicher, dass mindestens einer meiner beiden Männer aufs Treppchen kommt. Olli hat seit zwei Jahren endlich wieder ein Weltcup-Finale erreicht und war richtig heiß darauf, deshalb "Olli is back"!" Aaron Sauter erreichte 577 Ringe und wurde 21., "er hat sich gesteigert, sein Potenzial aber noch nicht ausgeschöpft", so Glenz, der ein kurzes Fazit zog und einen Ausblick gab: "Der zweite Weltcup und bereits drei Medaillen! Das Jahr fängt gut an, und wir haben noch einiges vor uns. Deshalb wird ab Freitag wieder hart trainiert."

An die Leistungen der Schnellfeuer-Schützen konnten die Frauen mit der Luftpistole nicht anknüpfen. Josefin Eder (32. Platz, 570 Ringe), Stefanie Thurmann (35. Platz, 569 Ringe) und Monika Karsch (40. Platz, 567 Ringe) hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Sandra Reitz (574 Ringe) und Michelle Skeries (567 Ringe) schossen in der MQS. Disziplintrainer Jan-Erik Aeply sagte: "Wir sind vom Finale weiter entfernt, als ich das selber erwartet habe. Es ist Luft nach oben, und ich bin mir sicher, dass man beim Weltcup in München schon eine Steigerung sehen wird."

Gewehr: Brodmeier zeigt gute Elimination

Im Kleinkaliber Dreistellungskampf der Männer musste aufgrund der hohen Meldezahlen eine Elimination geschossen werden. Hier zeigte sich Daniel Brodmeier bei seinem Weltcup-Comeback in guter Verfassung und sicherte sich mit 1170 Ringen (kniend 392, liegend 397, stehend 381), dem neuntbesten Resultat aller Teilnehmer, souverän den Platz im Hauptwettkampf. Anschließend sagte er: "Morgen noch ein paar Ringe mehr, dann bin ich zufrieden!" Auch Maximilian Dallinger ist dann dabei, auch wenn er mit 1155 Ringen (kniend 380, liegend 395, stehend 380) keine Top-Leistung zeigte. Vor allem im Anschlag kniend muss dann eine Steigerung her.

Flinte: Pigorsch/Scheibl knapp an Finale und TTT vorbei

Um eine Scheibe verpassten Paul Pigorsch und Sonja Scheibl im Trap-Mixed den Finaleinzug und den damit verbundenen Top Team Tokio-Status. 140 von 150 Scheiben wurden getroffen (Pigorsch 71, Scheibl 69), womit die beiden ihre deutlich ansteigende Form in Changwon unterstrichen. Dagegen lief es für Andreas Löw und Katrin Quooß, die beide im Einzel überzeugt hatten, nicht wie gewünscht. Lediglich 129 Scheiben (Löw 67, Quooß 62) traf das Duo. Bundestrainer Uwe Möller kommentierte: "Der Mixed Team Event heute lief gut, gegenüber Mexiko war eine deutliche Leistungssteigerung erkennbar. Aber nicht das im Vorfeld leitungsmäßig höher eingeschätzte Team GER 1 mit Löw/Quooß, sondern Team GER 2 mit Pigorsch und Scheibl hielt sich heute ausgezeichnet. Mit 47 Treffern im ersten und 48 Treffern im zweiten Durchgang waren sie auf Schlagdistanz für das Finale.  Leider verpassten sie im letzten Durchgang mit 45 Scheiben die Chance, den Sack zu zu machen. In Endeffekt fehlte eine Scheibe für das Shootoff um den Einzug ins Finale. Mit Platz 9 erfüllten beide die interne Qualifikationsnorm für die EM."

  

Das deutsche Team in Changwon

  • Pistole: Josefin Eder (LP, SP), Monika Karsch (LP, SP, Mixed), Sandra Reitz, (LP, SP, Mixed), Michelle Skeries (LP, SP), Stefanie Thurmann (LP, SP), Michael Schwald (LP), Michael Heise (LP), Philipp Grimm, Christian Reitz (LP, Mixed)
  • Schnellfeuerpistole: Christian Reitz, Oliver Geis, Aaron Sauter, Christian Freckmann
  • Gewehr: Daniel Brodmeier (LG, KK), Maximilian Dallinger (LG, KK), Julian Justus (LG), Jolyn Beer (LG, KK), Selina Gschwandtner (LG, KK), Beate Köstel (KK), Eva Rösken (KK), Jana Erstfeld (LG), Julia Simon (LG)
  • Flinte Trap: Andreas Löw, Paul Pigorsch, Philipp Seidel, Katrin Quooß, Sonja Scheibl, Sarah Bindrich
    Flinte Skeet: Vincent Haaga, Felix Haase, Lucas Ehrlich, Katrin Wieslhuber, Nele Wißmer, Vanessa Hauff
     
  • Trainer & Betreuer
    Heiner Gabelmann (Delegationsleiter)
    Jan-Erik Aeply (Pistole)
    Detlef Glenz (Schnellfeuerpistole)
    Claus-Dieter Roth (Gewehr)
    Achim Veelmann (Gewehr)
    Uwe Möller (Trap)
    Karsten Beth (Trap)
    Axel Krämer (Skeet)
    Jürgen Raabe (Skeet)
    Stefan Nolte (Teamarzt)
    Felix Rinke (Physiotherapeut)