Weltcup
Weltcup München: Geis mit Silber-Coup
Was für eine Aufholjagd in der Qualifikation, was für ein starker Auftritt im Finale! Oliver Geis gewann unter dem Jubel der Zuschauer die Silbermedaille im Wettbewerb mit der Schnellfeuerpistole. "Ich hatte nichts zu verlieren und bin sehr zufrieden!" Olympiasieger Christian Reitz stand ebenfalls im Finale, schied dort jedoch als Sechster aus. Am Montag, 28. Mai, endet der Weltcup in München mit den Entscheidungen im Mixed-Luftgewehr und Mixed-Luftpistole. Der Eintritt ist für Zuschauer frei, alle Finals werden live unter www.issf-sports.org übertragen.
Schnellfeuerpistole Männer: Geis dreht auf
So lange hatten die Schnellfeuer-Schützen wohl noch nie auf die siegbringenden Schüsse warten müssen. Das lag aber nicht nur an der Spannung, sondern an technischen Problemen mit der Anlage. Das Finale wurde deshalb nach mehreren vergeblichen Anläufen von 16.30 Uhr auf 18.00 Uhr verschoben, eine enorme Belastung für die sechs Final-Teilnehmer. Doch das deutsche Duo kam damit zu Beginn glänzend zurecht und lag nach drei Fünferserien gemeinsam mit zwei anderen Athleten auf Platz eins. Dann schoss Reitz jedoch nur eine eins und schied völlig überraschend als Erster aus dem Rennen aus. Auch danach hatte der Olympiasieger keine Erklärung dafür, "ich habe wohl irgendeinen Fehler gemacht, weiß aber nicht welchen!" Besser lief es für Geis, der enorm stabil schoss und bis zur sechsten Serie gemeinsam mit dem Chinesen Junmin Lin vorne lag. Sieben von zehn Treffern gelangen anschließend Geis, neun dem Chinesen, der sich mit 32 Treffern und somit zwei Treffern Vorsprung den Sieg sicherte, Dritter wurde der Kubaner Jorge Alvarez. Geis war auch mit Silber sehr einverstanden: "Ich konnte meine technischen Sachen gut umsetzen, bin ruhig geblieben und sehr zufrieden mit meiner Leistung!"
Die Qualifikation verlief für die deutschen Schützen sehr unterschiedlich. Reitz schoss konstant auf höchstem Niveau (293 und 292) und qualifizierte sich als Zweiter souverän, Geis schien den Final-Wettkampf bereits am ersten Tag aus der Hand gegeben zu haben. Doch eine bärenstarke 295 am zweiten Tag führten zu einem Gesamtergebnis von 581 Ringen und somit zu Platz fünf. Danach sagte er nach der Qualifikation: "Ich bin sehr erleichtert und hatte auch das nötige Quäntchen Glück. Dass man mit 581 Ringen in den Final-Wettkampf kommt, ist der Wahnsinn. Ich habe dort nichts zu verlieren!" Aaron Sauter zeigte sich am zweiten Tag auch deutlich verbessert und hatte am Ende 574 Ringe (Platz 23). Mathias Putzmann (580) und Maximilian Schenk (577) schossen gute Resultate in der MQS-Wertung und unterstrichen, dass die Schnellfeuer-Schützen glänzend aufgestellt sind.
KK-Dreistellungskampf Frauen: Müller und Beer gut, aber nicht gut genug
Bei den drei bisherigen Weltcups in diesem Jahr hatte Jolyn Beer stets das KK-Finale der besten acht Schützinnen erreicht (Fünfte, Siebte, Vierte). Ausgerechnet beim Heim-Weltcup in München riss diese Serie. Bereits nach dem Kniend-Anschlag (385) lag die Hannoveranerin deutlich zurück. Sie kämpfte sich mit guten Leistungen im Liegend- und Stehend-Anschlag nach vorne, doch das Finale war nicht mehr erreichbar. Anschließend sagte sie: "Knie lief beschissen, der Rest richtig gut - das reicht dann aber nicht. Ich bin jetzt auch platt nach dem vierten Weltcup in Serie." Dementsprechend freut sich Beer auf die kommenden zwei Wochen, wenn es in den Urlaub geht. Zuvor freut sie sich aber auf den Mixed-Wettbewerb (an der Seite von Julian Justus) mit dem Luftgewehr am letzten Tag des Weltcups in München.
Drei Ringe besser war Lisa Müller, die bereits mit dem Luftgewehr überzeugt hatte. Platz 13 hieß es am Ende, um drei Ringe verfehlte sie das Finale der besten acht Schützinnen. Dabei zeigte die 25-Jährige in allen drei Anschlägen konstant gute Leistungen (Kniend: 389/ Liegend: 397/ Stehend: 388) und meinte zu ihrer persönlichen Bestleistung: "Ich kann wirklich sehr zufrieden sein. Alles in allem hat es heute einfach gepasst, ich bin auf dem richtigen Weg!" Der Sieg in München ging an die Iranerin Elaheh Ahmadi vor den Chinesinnen Donggi Chen und Binbin Zhang.
Luftpistole Frauen: DSB-Trio findet keinen Rhythmus
Für die deutschen Luftpistolen-Frauen lief es überhaupt nicht: Auf den Plätzen 38, 46 und 68 kamen Julia Hochmuth (569), Sandra Reitz (567) und Monika Karsch (562) ins Ziel, weil keine von ihnen einen Final würdigen Rhythmus fand. So unterhielt sich Reitz zwischendurch lange mit Disziplintrainer Jan Erik Aeply, unmittelbar zuvor hatte sie eine Sieben geschossen. Auch Hochmuth musste immer wieder absetzen: "Ich habe mich schwer getan, rein zu kommen. Ich habe viel Zeit und Kraft am Anfang gelassen, und in der letzten Serie waren die Körner weg. Mein Ergebnis ist keine Katastrophe, aber es führt auch zu nichts. Jetzt heißt es Energie tanken und Vorbereitung auf die WM-Qualifikation Mitte Juli." Bei der WM wird es sicherlich ein Wiedersehen mit den Medaillengewinnern von München geben. Gold holte sich Olena Kostevych (UKR), Silber ging an Qian Wang (CHN), Bronze an Minjung Kim (KOR).
Der Zeitplan für den 28. Mai
- 08.45 - 11.05 Uhr:
Qualifikation Luftgewehr-Mixed mit Maximilian Dallinger/Isabella Straub und Jolyn Beer/Julian Justus
- 11.45 - 14.05 Uhr:
Qualifikation Luftpistole-Mixed mit Sandra Reitz/Christian Reitz und Doreen Vennekamp/Philipp Grimm
- 12.00 Uhr:
FINALE Luftgewehr-Mixed
- 15.00 Uhr:
FINALE Luftpistole-Mixed
- Fotos: DSB
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