Weltcup

Weltcup Sportschießen des Internationalen Paralympic Komitees

07.10.2011 10:02

Die deutschen Behindertensportschützen erzielten beim Weltcup des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) auf der Schießanlage in Fort Benning (USA), auf der auch regelmäßig die Weltcups des Internationalen Schießsportverbandes (ISSF) ausgetragen werden, teilweise sehr gute Leistungen.

 

Von den Ereignissen dort berichtet Uwe Knapp:

Die ersten Starter bei IPC Worldcup 2011 in Fort Benning waren die Damen mit dem Luftgewehr. Erfreulich war, dass sich alle drei deutschen Starterinnen für das Finale qualifizieren konnten. Beeindruckend waren aber vor allen die Leistungen von Natalie Smith aus Australien und Deanna Coates aus Großbritannien. Mit 395 und 393 Ringen setzten sie an diesem Tage die Maßstäbe. Auf Rang drei folgte Manuela Schmermund mit 390 Ringen nach der Qualifikation.

Mit einem guten Finalergebnis von 101,2 Ringen festigte Manuela Schmermund aus Mengshausen ihren dritten Platz und durfte dafür die Bronzemedaille in Empfang nehmen. Für Natascha Hiltrop aus dem hes-sischen Heringen begann der Wettkampf eher durchwachsen. Das junge Talent konnte sich aber schnell wieder fangen und mit 386 Ringen in das Finale einziehen. Nach zehn Finalschüssen verbesserte sich Hiltrop von Platz sechs auf einen sehr guten vierten Platz. Anja Maurer aus Oberstenfeld/Gronau konnte ihren siebten Platz nach der Qualifikation behaupten. Sie erzielte insgesamt 479,0 Ringe.

Weniger positiv lief es mit der Sportpistole in der Disziplin P3. Frank Heitmeyer, Manuel Krüger und Jürgen Weiß waren angetreten, um einen der begehrten Quotenplätze für die Paralympischen Spiele 2012 in London zu gewinnen. Doch bereits nach dem ersten Halbprogramm war der Traum von einem der Spitzenplätze ausgeträumt. Jürgen Weiß aus Hahnbach und Manuel Krüger aus dem sachsenanhaltinischen Kroppenstedt erzielten jeweils 274 Ringe. Frank Heitmeyer aus Brockhausen bei Bad Essen kam nur auf 271 Ringe. Ernüchternd verlief dann der Duelldurchgang. Frank Heitmeyer konnte sich zwar deutlich steigern, verfehlte mit Rang neun aber ganz knapp das Finale der besten acht Schützen. Für Manuel Krüger und Jürgen Weiß gab es nichts mehr zu gewinnen.

In der Disziplin R1 - 60 Schuss Luftgewehr der Männer qualifizierte sich Josef Neumaier als Vierter für das Finale. Nach zwei Wertungsschüssen in der Qualifikation gab es aber erst einmal große Ratlosigkeit bei Neumaier. Der erste Wertungsschuss war eine Acht, gefolgt von einer Neun. Nach zehn Wertungsschüssen standen für Neumaier lediglich 94 Ringe zu Buche. Dann besann sich Josef Neumaier auf seine Tugenden und kam nach 60 Wertungsschüssen noch auf gute 588 Ringe. Zweiter deutscher Starter war Michael Schaub, der mit 558 Ringen jedoch nicht überzeugen konnte.

Im anschließenden Finale spielte Josef Neumaier seine ganze Routine aus. Mit dem besten Finalergebnis von 102,9 Ringen verbesserte sich der Altöttinger noch auf den Silberrang.

Auf eine Frau ist Verlass. Gold für Manuela Schmermund (Foto Mitte) in der Disziplin R8 – Kleinkaliber Dreistellungskampf. Nach dem Vorkampf war eine Medaille bereits sicher, nur die Farbe war noch nicht abschließend geklärt. Die Führende nach der Qualifikation war Lotta Helsinger (Foto links) aus Schweden mit 571 Ringen, gefolgt von Manuela Schmermund aus Mengshausen. Karen Butler (Foto rechts) aus Großbritannien folgte auf dem dritten Rang. Mit Natascha Hiltrop hatte sich eine weitere deutsche Starterin für das Finale qualifizieren können. Dieses Finale war an Spannung nicht zu überbieten. Die Hauptakteure waren dabei Lotta Helsinger, Manuela Schmermund und die an Nummer sechs startende Natascha Hiltrop.

Manuela Schmermund erzielte anfänglich konstant hohe Ringergebnisse und konnte somit den Vorsprung zu Helsinger ständig verkleinern. Durch eine 10,7 und eine 10,8 baute die junge Schwedin in der zweiten Hälfte des Finales zunächst ihren Vorsprung wieder aus. Manuela Schmermund konterte jedoch und setzte Helsinger mit hohen Wertungen unter Druck. Mit dem letzten Finalschuss sicherte sich Manuela Schmermund (569/99,9) den Weltcupsieg. Lotta Helsinger wurde Zweite.

Das zweibeste Finale erzielte Natascha Hiltrop. Der Sprung von Platz sechs auf den vierten Platz war eine äußerst starke Leistung. Anja Maurer aus Oberstenfeld verpasste das Finale als Neunte nach der Qualifikation.

Einen schwarzen Tag erlebten die Starter in der Disziplin R4 – Luftgewehr 60 Schuss Stehend in der Klasse der SH2 Schützen. Tim Strate, Andreas Schäfers, Jennifer van Lier und Leopold Rupp konnten zu keinem Zeitpunkt überzeugen. Das deutsche Team wurde letztlich nur Vierte.

Nach dem zweiten Wettkampftag zeigte der Medaillenspiegel ein erfreuliches Bild für die Mannschaft um Trainer Uwe Knapp und Co-Trainer Manfred Gohres. Mit einer Gold-, einer Silber- und einer Bronzemedaille übernahm das deutsche Team die Führung in der Nationenwertung.

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