Weltcup

Weltcupabschluss mit Hindernissen

17.05.2005 00:00

Der abschließende Tag beim zweiten ISSF-Weltcup dieses Jahres in Fort Benning (USA) geriet für die deutschen Schnellfeuerschützen zu einem wahren Hindernislauf. Die Wettbewerbswaffen von Ralf Schumann (Stockheim/Foto), Marco Spangenberg (Oberwallmenach) und Dirk Heinen (Kriftel) versagten nacheinander ihren Dienst.

 

„Wir haben alle Ersatzteile, die wir dabei hatten, noch verbaut, aber es hat nichts geholfen. Die Abzugssysteme haben gestreikt. Dann haben wir aus Ralfs Zweitwaffe und aus Teilen der Waffe von Marco Spangenberg versucht, eine funktionstüchtige Pistole zusammenzustellen, damit Marco überhaupt schießen konnte. Dadurch kam es dann aber bei der Abstimmung mit der Munition zu Problemen und Marco kam gar nicht mehr in die Wertung. Da Ralf seine Zweitwaffe zu diesem Zeitpunkt an Marco Spangenberg gegeben hatte, konnte er auch nicht mehr ausweichen, als seine Pistole defekt ging und nach dem zweiten Waffenfehler war auch er deshalb aus dem Rennen.

Selbst die Waffe von Dirk Heinen, der ja Vierter im Wettbewerb wurde, ging zu Bruch, doch er hatte, auf meine Anweisung hin, noch eine mechanische Waffe mitgenommen, auf die wir dann umgestiegen sind. Bei der ging schließlich der Griff kaputt, den wir dann notdürftig verklebt haben. Fazit: alles was bei uns in der Schnellfeuerpistole schief gehen kann, ist diesmal schiefgegangen. Es war die absolute Katastrophe“, so Bundestrainer Peter Kraneis, der aufgrund dieser misslichen Kettenreaktion das Ergebnis mit einem Schuss Galgenhumor kommentierte.

Dirk Heinen zeigte trotz seiner Schwierigkeiten mit der Waffe einen guten Wettkampf und hatte nach den beiden Halbprogrammen mit 578 Zählern ringgleich mit Alexei Klimow (Russland) sogar das drittbeste Resultat im Vorkampf erzielt. Nach 192,2 Ringen im Finale kam der erst 20-jährige Hesse mit insgesamt 770,2 Ringe auf den vierten Platz.

Der Silbermedaillengewinner von Atlanta 1996, Emil Milev (Bulgarien), sicherte sich mit 783,2 Ringen den Sieg und seinem Verband den Quotenplatz für Peking 2008. Zweiter wurde Alexei Klimow, der mit 779,8 Ringen in dieser Endrunde noch an Penghui Zhang (China) vorbeiziehen konnte. 778,1 Ringe bedeuteten für den Chinesen Rang drei.

Um zwei Ringe verfehlte Claudia Verdicchio (Freiburg/Foto) das Finale in der Luftpistole der Damen. Mit 380 Ringen kam die Breisgauerin, die nächste Woche ihren 30. Geburtstag feiert, auf Platz 12 und war damit beste deutsche Teilnehmerin in dieser Disziplin.

Petra Westing (Salzwedel) wurde mit 378 Ringen auf Platz 17 und Monika Martin (Rott) mit 377 Ringen auf Platz 21 gezählt. Viktoria Chaika (Weißrussland/491,2 Ringe) hieß die Siegerin in Fort Benning vor Jasna Sekaric (Serbien und Montenegro/484,4 Ringe) und Elizabeth Callahan (USA/481,2 Ringe).

Deutlich vom Finale entfernt platzierten sich die Gewehrschützen des DSB in der Freien Waffe. Mit Rang 19 und 1161 Ringen fanden sich der Olympiazweite von Athen im Liegendschießen, Christian Lusch (Bühl-Eisental) sowie Maik Eckhardt (Dortmund), der mit 1160 Ringen Platz 23 belegen konnte, im oberen Mittelfeld wieder, während Erich Schallmair (Sielenbach) mit 1132 Zähler auf Rang 54 kam.

Die Stärke von Christian Lusch und Maik Eckhardt zeigte sich zu Beginn des Wettkampfes, als beide mit 399 Ringen im Liegendanschlag das absolut beste Resultat aller 60 Schützen in dieser Disziplin erzielten.

Altmeister Juha Hirvi (Finnland) machte es besonders spannend, als er deutlich in Führung liegend, den letzten Finalschuss mit einer 7,1 abschloss und damit ringgleich mit Mario Knögler (Österreich) und 1268,5 Ringen an der Spitze lag. Der 45-jährige Finne hatte aber im Shoot-off mit 9,0:7,3 die besseren Nerven und siegte vor seinem 20 Jahre jüngeren Konkurrenten aus Österreich. Dritter wurde Artem Kadschibekow (Russland) mit 1267,7 Ringen.

Die kompletten Resultate vom Weltcup in Ft. Benning finden Sie hier.