Weltcup
Weltcupfinale Bogen Tlaxcala: Katharina Bauer scheitert im Viertelfinale
Katharina Bauer hat bei ihrer ersten Teilnahme am Weltcupfinale der besten acht Bogenschützinnen das Viertelfinale verloren: Gegen die Lokalmatadorin Alejandria Valencia unterlag sie nach Problemen zu Beginn 3:7 (22-24, 25-29, 28-28, 26-23, 28-30) und wurde damit Siebte.
Die Teilnahme an dem in der mexikanischen Provinz groß aufgemachten Finale mit großem Stadtfest („Man lief hier rum wie ein Super-Star, überall wurden Autogramme und Fotos angefordert, das war eine ganz neue Erfahrung.“) und zelebrierter Auslosung war bereits ein großer Erfolg für die Raublingerin. Mit konstant starken Leistungen hatte sie sich bei den Weltcups zu Recht für das letzte Event der Freiluftsaison 2022 qualifiziert.
Ich habe mir erhofft, dass ich in so einer Situation schon professioneller handeln kann!
Katharina Bauer zu ihrem Viertelfinale und den Problemen mit dem grellen Licht
Im Viertelfinale hatte sie aber nicht nur mit der Mexikanerin zu kämpfen, sondern vor allem mit einem noch viel größeren „Gegner“: „Die Sonne stand sehr hoch, und die Scheiben waren super hell. Mein Bogen war auch super hell, ich konnte mein Visierkorn nicht sehen und somit die ersten drei Pfeile überhaupt nicht zielen.“ Bauer versuchte alles, drehte zunächst am Visier, was es aber auch nicht besser machte. Dann griff sie zu einer speziellen Maßnahme: „In der Pause zwischen den Passen habe ich mit Kreppband meinen Bogen präpariert, damit es nicht ganz so grell ist. Es wurde besser!“ Sie stabilisierte sich, die Pfeile näherten sich immer mehr dem Zentrum und sie verkürzte auf 3:5. In der letzten Passe zeigte Valencia aber keine Schwäche und holte sich die entscheidenden Punkte: „Es war dann aber auch zu spät, weil so ein Match superschnell geht und sie hat mir am Ende auch nicht viel Luft gelassen“, meinte Bauer, die diese spezielle, erstmalige Situation so einordnete: „Es ist super ärgerlich, und ich habe mir erhofft, dass ich in so einer Situation schon professioneller handeln kann. Ich habe etwas daraus gelernt und bin in dieser Hinsicht für das nächste Mal gerüstet.“
Kathi hat sich in diesem Jahr zu einer Weltklasseschützin entwickelt!
Bundestrainer Oliver Haidn über Katharina Bauer
Bundestrainer Oliver Haidn, der Bauer in Mexiko betreute (Bauer: „Die Zusammenarbeit mit Oliver war super!“) hob vor allem die Entwicklung von Bauer in diesem Jahr hervor: „Natürlich will man auch bei einem Weltcupfinale mehr als Platz sieben. Dennoch: Schon die Qualifikation ist ein großer Erfolg, treffen sich hier ja die Besten der Besten im Weltcup. Sieben internationale Medaillen in Weltcups und EM in diesem Jahr sowie Weltranglistenplatz 3 sind mehr als ein Indiz für eine fantastische Saison von Kathi. Kathi hat sich in diesem Jahr zu einer Weltklasseschützin entwickelt. Das kommt nicht von ungefähr. Dahinter steckt professionelle Arbeit und eine große Motivation, jederzeit und immer wieder das Beste zu geben und ein sehr gutes privates und berufliches Umfeld. Wir können uns glücklich schätzen, dass wir Kathi in unserer Mannschaft haben und freuen uns auf das, was kommt. Sie kann noch mehr.“
Und daran soll bereits demnächst weiter gearbeitet werden, denn die Recurveschützen machen sich auf in ein Trainingslager nach Belek.