Weltcup

Weltcupfinale Gewehr & Pistole Putian: Silber für Reitz, Bronze für Karsch

20.11.2019 10:49

Auch am Ende einer langen Saison ist auf die deutschen Pistolenschützen Verlass: Christian Reitz gewann beim Weltcupfinale in Putian/CHN die Silbermedaille mit der Schnellfeuerpistole, Monika Karsch holte Bronze mit der Sportpistole. Platz vier für Doreen Vennekamp und Platz sechs für Oliver Geis komplettieren den glänzenden Saisonabschluss.

Foto: ISSF / Im Fokus: Monika Karsch als Dritte und Doreen Vennekamp als Vierte beim Weltcupfinale in Putian.
Foto: ISSF / Im Fokus: Monika Karsch als Dritte und Doreen Vennekamp als Vierte beim Weltcupfinale in Putian.

Schnellfeuerpistole: Reitz mit beeindruckender Vorstellung

Die Hoffnungen auf deutsche Medaillen beim Weltcupfinale lagen vor allem auf den Schnellfeuerpistolenschützen. Und diese ließen sich nicht „lumpen“, Reitz glänzte wieder einmal mit einer sensationellen Leistung und erfüllte mit Silber die von Bundestrainer Detlef Glenz immer geforderte Leistung, „einen Schützen auf das Podest zu bekommen.“ Dabei sah es im Finale sogar ganz lange nach Gold aus. Reitz übernahm in der dritten Fünferserie mit 13 Treffern die Führung und baute diese auf drei Treffer (26:23) aus. Vor der letzten Fünferserie hatte er immer noch komfortable zwei Treffer Vorsprung vor dem Franzosen Bessaguet. Ausgerechnet in dieser letzten Serie traf Reitz nur zwei der fünf Scheiben, sein Konkurrent alle fünf, sodass Bessaguet 32:31 siegte. Dennoch ein herausragendes Ergebnis für Reitz, der danach sagte: „Das Finale fing gut an, aber hinten habe ich einfach zu viele Fehler gemacht und die rächen sich irgendwann. Erst hatte ich noch ein bisschen Glück, aber gerade bei der letzten Serie fehlte das und mit drei knappen Schüssen hatte ich halt nur zwei Treffer. Schade, aber ich habe ja noch den zweiten Platz bekommen!“
Auch Geis schoss in dem Weltklassefeld mit nur drei Nationen (je zwei Franzosen, zwei Deutsche und zwei Chinesen) stark, scheiterte aber nach 14 Treffern im Shootoff am Chinesen Zhu.

Das zeigt aber auch, welche guten technischen Grundlagen und Nervenstärke die beiden Mädels haben!

Barbara Georgi, Pistolen-Bundestrainerin

Bereits in der Qualifikation hatte Reitz mit 587 Ringen als Dritter geglänzt ("Mit dfem Vorkampf war ich sehr zufrieden, die 587 waren ein schöner Abschluss der Saison!"), Geis schoss seine zweite Serie zwar schwächer, hatte als Sechster und letzter Finalist mit 583 Ringen aber immer noch drei Ringe Vorsprung vor dem Siebtplatzierten.

Foto: ISSF / Christian Reitz mit den Franzosen Bessaguet und Quiquampoix bei der Siegerehrung.
Foto: ISSF / Christian Reitz mit den Franzosen Bessaguet und Quiquampoix bei der Siegerehrung.

Sportpistole: Karsch mit Bestleistung im Duell-Teil

„Das war richtig gut. 290 in der Präzision und 299 im Duell und damit Dritte nach dem Vorkampf. Im Finale habe ich richtig stark angefangen. Am Ende war es Platz drei, ich freue mich sehr“, sprudelte es aus Monika Karsch regelrecht heraus. In der Tat präsentierten sich Karsch und auch Vennekamp in beeindruckender Verfassung und das, obwohl die Saison mit der Sportpistole eigentlich gelaufen ist. Dementsprechend zufrieden zeigte sich auch Bundestrainerin Barbara Georgi: „Ich bin unglaublich stolz auf die Beiden für ihre tolle Leistung, die sie hier gezeigt haben. Wir kommen ja aus der Pause, in die die Sportler nach der EM gegangen sind  und somit bisher wenig trainiert haben. Die Asiaten stehen ja voll im Training, da sie gerade ihre Asian Games hatten. Das zeigt aber auch, welche guten technischen Grundlagen und Nervenstärke die beiden Mädels haben.“

Das demonstrierten sie zunächst in der Qualifikation, als vor allem Karsch im Duell-Teil wie entfesselt loslegte und mit 299 Ringen Bestleistung schoss („Ich freue mich sehr über diese Bestleistung, die ich im Training schon oft geschossen habe. Wenn ach 25 Schuss 250 Ringe stehen, geht der Puls ganz schön hoch!“). Im Finale startete Karsch ebenfalls furios und setzte sich nach drei Fünferserien mit 13 Treffern an die Spitze. Auch Vennekamp hielt sich im Vorderfeld auf und kletterte dank zweier Viererserien auf Platz vier nach 30 Schuss. Karsch führte noch mit einem Treffer (20) nach 25 abgegebenen Schüssen, ehe sie am Ende „nur“ noch drei Zweierserien erreichte und somit den hervorragenden dritten Platz hinter der Chinesien Zhang und der Koreanerin Kim belegte. Georgi wagte im Moment des Erfolges bereits einen Ausblick auf das Olympiajahr: „Die neue Saison kann losgehen. Ich freue mich sehr darauf, und wir tun alles dafür, mit einer leistungsstarken Pistolentruppe zu den Olympischen Spielen zu fahren.“ Dass die Schützen an der Linie stehen und ihre Leistung abrufen müssen, ist für jeden ersichtlich, das Team dahinter aber nicht. Deshalb bedankte sich Georgi ausdrücklich bei ihrem Team: „Ich möchte mich bei meinen beiden Assistenztrainern Sebastian und Uwe, unserer Psychotherapeutin Rita, Guido und den Heim- und Landestrainern für  die gute Zusammenarbeit dieses Jahr bedanken.“

KK 3x40 Frauen: Straub & Beer verpassen das Finale

Bei den Gewehrfrauen lief es dagegen weniger gut. Isabella Straub und Jolyn Beer verpassten das Finale der besten acht Schützinnen bei widrigen Bedingungen als Elfte (1155) bzw. 15 (1146) nicht. Damit lagen die beiden DSB-Schützinnen deutlich unter ihren „Normalleistungen“, wie das gesamte Teilnehmerfeld. Das hatte Gründe, wie Bundestrainer Claus-Dieter Roth aufführte: „Die äußeren Bedingungen mit ständig wechselndem Wind und ca. 10 Grad weniger als beim Training am Vortag wurden vielen Schützen zum Verhängnis.“ Das DSB-Duo ließ vor allem im Stehendanschlag Ringe liegen, kein Wunder, „das KK-Training steht gegenwärtig nicht im Vordergrund“, so Roth.

Das deutsche Team in Putian

Gewehr: Jolyn Beer, Isabella Straub (KK 3x40), Julian Justus (Luftgewehr)
Pistole: Monika Karsch, Doreen Vennekamp (Sportpistole), Christian Reitz, Oliver Geis (Schnellfeuerpistole)

Trainer: Barbara Georgi (Pistole), Detlef Glenz (Schnellfeuer), Claus-Dieter Roth (Gewehr)

Die Finals live bei Sportdeutschland.TV (deutsche Zeiten)
21.11.: Luftpistole Frauen (4.00 Uhr) & Luftpistole Männer (5.20 Uhr) & Luftgewehr Frauen (6.40 Uhr) & Luftgewehr Männer (8.00 Uhr)
22.11.: Mixed Luftpistole (4.20 Uhr) & Mixed Luftgewehr (7.40 Uhr)

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