Weltcup

Weltcups Changwon/Shanghai: Bogen-Männer holen Bronze - Hauff mit starker Leistung

30.04.2018 10:17

Tolles Wochenende für einige der besten olympischen Sportschützen des Landes: Beim Bogen-Weltcup in Shanghai gewann das Männer-Team die Bronzemedaille, die Frauenmannschaft wurde starker Vierter. Beim Parallel-Weltcup der Kugelschützen in Changwon glänzte Vanessa Hauff im Skeet mit Platz sechs, der ihr den Top Team Tokio-Status sicherte.

Bogen: Teams überzeugen

Gleich zweimal hieß es Deutschland gegen China! Denn sowohl das Frauen-Team mit Michelle Kroppen, Elena Richter und Lisa Unruh als auch die Männer mit Florian Kahllund, Felix Wieser und Maximilian Weckmüller trafen im kleinen Finale in Shanghai auf den Gastgeber. Es begannen die Frauen, die sich bei schwierigen Bedingungen (Wind!) ein umkämpftes Match mit den Chinesinnen lieferten und im entscheidenden vierten Durchgang knapp unterlagen. Trotz des 2:6 (51-53, 53-53, 52-52, 53-54) kann das DSB-Trio mit dem Auftakt der Weltcup-Saison mehr als zufrieden sein.

Mehr Glück hatten die deutschen Männer, als Kahllund mit seinem letzten Schuss die geforderte 10 lieferte, um sein Team mit 5:3 (52-52, 54-54, 57-54, 53-53) triumphieren zu lassen. "Es war großartig, hier schießen zu können. Es war mein erster Weltcup in Shanghei, gleich eine Medaille mitzunehmen, ist perfekt", sagte Weckmüller. In der Tat zeigten die Männer, dass Vieles möglich ist. Nach den übermächtigen Koreanern, die alle olympischen Recurve-Entscheidungen für sich entschieden, gibt es ein dichtes Teilnehmerfeld, in dem alle Nationen eng beieinander liegen.

Flinte: Hauff schießt den Vogel ab

"Vanessa schoss den Vogel ab!", kommentierte Skeet-Bundestrainer Axel Krämer begeistert. In der Tat lieferte Vanessa Hauff einen grandiosen Wettkampf, schoss in der Qualifikation 120 Scheiben vom Himmel und schloss damit als Vorrundenerste ab. "Mit ihrer Nervenstärke zog sie ihre Bahn und ließ sich auch vom erstklassigen Starterfeld nicht beeindrucken", so Krämer. Im Finale benötigte Hauff zu lange, um sich auf die nun schneller fliegenden Scheiben einzustellen und schied als Sechste aus. Dennoch eine hervorragende Leistung, die mit dem Top Team Tokio-Status sowie einer Bonusscheibe für die EM-Qualifikation belohnt wird. Nele Wissmer (106) und Katrin Wieslhuber (105) waren zunächst gar nicht in einen Rhythmus gekommen, steigerten sich am zweiten Qualifikationstag aber deutlich. Mehr als die Plätze 37 und 42 sprangen aber nicht heraus.

Die Skeet-Männer schlossen wie üblich den Weltcup ab. Dabei konnte das Trio Vincent Haaga (21. Platz, 118), Felix Haase (25. Platz, 118) und Lucas Ehrlich (50. Platz, 115) durchaus überzeugen. Drei Scheiben fehlten Haaga und Haase zum Finaleinzug, zu viele Fehler an Stand vier kosteten eine bessere Platzierung. Weltcup-Debütant Ehrlich begann sehr stark, konnte die Leistung aber nicht ganz halten. Krämer meinte: "Unser Küken im Team ist von seiner Leistung enttäuscht, aber ich fand sein Auftreten vorbildlich. Jetzt heißt es Erfahrung sammeln." Das macht das Skeet-Team noch einige Tage auf dem WM-Stand, um im September bei der WM noch bessere Leistungen zu zeigen.

Gabelmann: Fazit des Sportdirektors

DSB-Sportdirektor Heiner Gabelmann war als Delegationsleiter in Changwon vor Ort, um sich einen Eindruck vom deutschen Team und natürlich von der neuen Anlage in Changwon zu verschaffen. Schließlich werden dort vom 31. August bis 14. September die Weltmeisterschaften ausgetragen und die ersten Quotenplätze für Tokio 2020 vergeben. "Die 32 Sportler und neun Trainer sollten die Spezifik der weiten Anreise mit sieben Stunden Zeitverschiebung, die Bedingungen auf der vollständig renovierten Groß-Schießanlage und die Unterbringungssituation in der Millionenstadt Changwon, ganz im Süden der koreanischen Halbinsel, kennenlernen und auswerten", nannte Gabelmann einen Aspekt.

Der zweite Punkt betraf natürlich den sportlichen Bereich, den Gabelmann mit "einer durchwachsenen Bilanz" beurteilte. Sechs Finalplätze durch die Schützinnen und Schützen Jolyn Beer (3x40), Christian Reitz (2x; SFP und LP Mixed Team), Oliver Geis (SFP), Monika Karsch (SpoPi) und Vanessa Hauff (Skeet) sprangen heraus, "hervorzuheben waren die hervorragenden Qualifikationsleistungen von Geis und Hauff, die als Erste aus der Qualifikation gingen sowie natürlich das Abschneiden des Mixed-Teams mit der Luftpistole, Sandra und Christian Reitz, die nach Platz zwei beim Weltcup in Guadalajara erneut Silber gewannen."

Insgesamt sieht Gabelmann das Team auf einem guten Weg: "Der Schießstandliegt unseren Schützinnen und Schützen, wir halten Kontakt zur Weltspitze oder bestimmen sie mit. Die meisten der Weltcupteilnehmer werden sich auch für die WM qualifizieren und haben jetzt noch vier Monate Zeit, ihre sportliche Leistung zu optimieren."